08.10.2018 10:28:44

MÄRKTE ASIEN/Schanghai und Shenzhen knicken ein

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärke in Ostasien und China haben zu Wochenanfang zum Teil deutliche Abgaben verzeichnet. Belastet wurden die Börsen von negativen US-Vorgaben. Die technologielastige Nasdaq markierte in der Vorwoche ihre schwächste Handelswoche seit März. Zudem war am Freitag die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen mit 3,24 Prozent auf den höchsten Stand seit sieben Jahren gestiegen. Zuletzt notierte sie bei 3,23 Prozent und damit kaum verändert auf dem erhöhten Niveau. Steigende Marktzinsen machen Aktien grundsätzlich unattraktiver. Keine Erleichterung brachte die am Sonntag von der chinesischen Zentralbank (PBoC) angekündigte Senkung der Mindestreserveanforderung für Banken.

In Schanghai und Shenzhen fand vergangene Woche wegen Nationalfeiertagen kein Handel statt. In Tokio war die Börse am Montag feiertagsbedingt geschlossen.

Kräftige Abgaben in Schanghai und Shenzhen

Trotz der angekündigten Senkung der Mindestreserve durch Peking ging es an den Aktienmärkten in China am Montag teils deutlich nach unten. Der Hang-Seng-Index verlor in Hongkong 1,3 Prozent. Für den Index war dies bereits der fünfte Handelstag in Folge im Minus. Im chinesischen Kernland knickte nach einer einwöchigen Feiertagspause der Schanghai-Composite um 3,7 Prozent ein. An der Börse in Shenzhen sah es mit einem Minus von 3,3 Prozent nicht besser aus. Der Schritt der Zentralbank wurde als Folge des Handelskonflikts zwischen China und den USA gesehen. Die von den USA verhängten Importzölle auf chinesische Waren belasteten zunehmend die Wirtschaft, hieß es.

Durch die Maßnahme der Zentralbank stünden den Banken 1,2 Billionen Yuan (etwa 152 Milliarden Euro) zusätzlich zur Verfügung, so die PBoC. Die nunmehr vierte Senkung der Mindestreserveanforderung in diesem Jahr war von Volkswirten weithin erwartet worden, nachdem jüngste Konjunkturdaten von einem schwächeren Wirtschaftswachstum gezeugt hatten. Der Bankensektor reagierte uneinheitlich auf die Senkung. Während die Aktie der Bank of Communications um 0,9 Prozent zulegte, notierten China Construction Bank 1,4 Prozent schwächer. Bei den Versicherungswerten gaben Ping An 2,4 Prozent ab. Banken und Versicherungen profitieren in der Regel von steigenden Marktzinsen, weil sie hohe Bestände an Anleihen halten.

Als Zeichen wirtschaftlicher Probleme werteten Marktbeobachten auch die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze während der "Goldenen Woche", den einwöchigen Nationalfeiertagen in China. Die Umsätze sind mit einem Anstieg um 9,5 Prozent mit dem niedrigsten Tempo seit zehn Jahren gewachsen, wie das Handelsministerium mitteilte. Keine Wirkung an den Aktienmärkten zeigte die sich im September aufgehellte Stimmung bei den chinesischen Dienstleistern. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 53,1 von 51,5 Punkten im August.

Auch Technologiewerte standen in Hongkong weiterhin unter Abgabedruck. Für die Aktie von Lenovo ging es um weitere 0,8 Prozent nach unten. Der Kurs war am Freitag zeitweise um bis zu 20 Prozent eingebrochen. Hintergrund waren Medienberichte, wonach Peking Schnüffelchips in US-Server eingeschleust haben soll. Für AAC Technologie ging es um 2,1 Prozent weiter nach unten. Sunny Optical knickten gar um 6,3 Prozent ein. Belastet wurden Technologiewerte zudem von den weiterhin hohen Marktzinsen, denn Technologieunternehmen arbeiten in der Regel bei Investitionen mit einem hohen Fremdmittelanteil.

Ölpreis gibt nach

Die Preise am Ölmarkt geben etwas nach, lagen aber weiter auf hohem Niveau. Die europäische Referenzsorte Brent verbilligte sich zuletzt um 1,2 Prozent auf 83,18 Dollar je Barrel. Vor diesem Hintergrund fielen die Aktien von Ölwerten in der gesamten Region. In Hongkong sanken CNOOC und Petrochina um bis zu 2,3 Prozent. In Sydney, wo der S&P/ASX-200 um 1,4 Prozent abgab, sah es nicht besser aus. Für Santos, Oil Search und Woodside ging es bis zu 2,1 Prozent nach unten. Rio Tinto verloren 1,6 Prozent und BHP Billiton gaben 2,8 Prozent ab. Tendenziell nach oben getrieben wurden die Preise von einer erwarteten Angebotsverknappung, wenn im November die neuen US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft treten. Bereits aktuell sinken die persischen Erdölexporte.

Belastet wurde der Index in Sydney auch von Finanzwerten. ANZ gaben 2,6 Prozent ab. Macquarie lagen mit 1,2 Prozent im Minus, Westpac mit 1,3 Prozent. Die Vorstände der vier größten australischen Banken, CBA, Westpac, ANZ und NAB, müssen sich am Donnerstag und Freitag einer Befragung von Abgeordneten stellen. Hintergrund ist ein Bericht über das Fehlverhalten des Finanzsektors.

Die Börse in Südkorea notierte 0,6 Prozent leichter. Belastet wurde der Index von Rohstoffwerten. Für das Schwergewicht Posco ging es um 2,7 Prozent nach unten. Koran Electric Power (Kepco) gaben um fast 3 Prozent nach. Technologiewerte legten hingegen zu. Samsung notierten 0,6 Prozent höher. Für die Aktien des Chipherstellers Hynix ging es um 1,3 Prozent nach oben.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.100,30 -1,38% +0,58% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) Feiertag

Kospi (Seoul) 2.253,83 -0,60% -8,66% 08:00

Schanghai-Comp. 2.716,51 -3,72% -17,88% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.457,10 -3,32% -24,13% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.238,30 -1,26% -11,15% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.455,93 -0,58% -1,76% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.186,45 -0,73% -5,68% 11:00

BSE (Mumbai) 34.509,96 +0,39% +2,06% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 09.42 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1492 -0,3% 1,1527 1,1509 -4,4%

EUR/JPY 130,71 -0,3% 131,13 131,03 -3,4%

EUR/GBP 0,8796 +0,2% 0,8782 0,8823 -1,1%

GBP/USD 1,3063 -0,5% 1,3125 1,3043 -3,4%

USD/JPY 113,75 -0,0% 113,76 113,85 +1,0%

USD/KRW 1135,11 +0,3% 1132,08 1129,26 +6,4%

USD/CNY 6,9088 +0,6% 6,8689 6,8688 +6,2%

USD/CNH 6,9134 +0,1% 6,9080 6,9046 +6,1%

USD/HKD 7,8275 -0,1% 7,8351 7,8329 +0,2%

AUD/USD 0,7047 -0,1% 0,7054 0,7060 -9,9%

NZD/USD 0,6435 -0,1% 0,6441 0,6464 -9,4%

Bitcoin

BTC/USD 6.585,74 -0,5% 6.619,07 6.582,13 -51,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

Brent/ICE 83,18 84,16 -1,2% -0,98 +31,1%

WTI/Nymex 73,61 74,34 -1,0% -0,73 +26,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.194,08 1.202,91 -0,7% -8,83 -8,4%

Silber (Spot) 14,44 14,65 -1,4% -0,21 -14,8%

Platin (Spot) 816,80 823,10 -0,8% -6,30 -12,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 08, 2018 04:29 ET (08:29 GMT)

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Bank of China Ltd. 0,47 0,62% Bank of China Ltd.
Bank of China Ltd (A) 5,20 1,36% Bank of China Ltd (A)
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BHP Billiton Ltd. 24,58 -2,13% BHP Billiton Ltd.
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