24.02.2016 10:02:48

MÄRKTE ASIEN/Schanghai entzieht sich Abwärtstendenz der Börsen

   Von Chao Deng

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Die ostasiatischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch den negativen Vorgaben aus Übersee nicht entziehen können. Die wieder deutlich gesunkenen Ölpreise und Sorgen um die Konjunktur in China waren auch von Hongkong über Tokio bis Sydney die dominierenden und stimmungsbelastenden Themen. Die Spekulation über eine maue Konjunktur in China erhielt zusätzlich davon Nahrung, dass die chinesische Notenbank den Yuan den zweiten Tag in Folge niedriger zum Dollar fixte - auf den niedrigsten Stand seit dem 5. Februar.

   In Tokio ging es um 0,9 Prozent nach unten auf 15.916 Punkte, in Sydney schloss der S&P/ASX 200 mit einem Abschlag von 2,1 Prozent. Hongkong lag im späten Handel mit 1,2 Prozent im Minus, auch gebremst von einem knapp hinter der Schätzung zurückgebliebenen BIP-Wachstum im vierten Quartal.

   Lediglich die für ihr Eigenleben bekannte Börse in Schanghai scherte aus der Reihe und verzeichnete nach einer Aufholjagd in der letzten Handelsstunde ein Plus von 0,9 Prozent. Händler sprachen von Käufen im Blick auf den im März stattfindenden Volkskongress. Außerdem habe ein Bericht für Käufe gesorgt, wonach Peking am Donnerstag 10 Pilotprogramme für schwer gewichtete staatlich kontrollierte Unternehmen verkünden werde. Möglicherweise könne es dort dann zu verstärkten Fusionen und Übernahmen kommen, hieß es.

   Nachdem die Ölpreise am Vortag stark unter Druck geraten waren nach Aussagen Saudi-Arabiens und Irans, die darauf hindeuten, dass es wohl zu keinen Begrenzungen oder gar Kürzungen der Ölförderung kommen wird wie jüngst am Markt noch gespielt, bröckelten die Preise im asiatisch dominierten Geschäft weiter ab. Gedrückt wurden sie auch von Daten des American Petroleum Institute, die Kreisen zufolge darauf hindeuten, dass die Rohölbestände in der zurückliegenden Woche stark gestiegen sind. Die offiziellen Daten der US-Energiebehörde werden am späteren Mittwoch veröffentlicht. Brentöl kostete zum Handelsende in Schanghai 32,88 Dollar je Barrel, 1,2 Prozent weniger als zum US-Settlement. Im Vortageshoch wurden noch über 35 Dollar bezahlt.

   Zusätzlich auf die Stimmung drückte in diesem Zusammenhang, dass JP Morgan aus Vorsicht vor möglichen Kreditschieflagen bei Unternehmen aus dem Öl- und Rohstoffsektor plant, weitere Reserven aufzubauen. Aktien aus den betreffenden Bereichen gehörten daher in der gesamten Region zu den Verlierern. In Sydney verlor der Index der Energieaktien beispielsweise 3,4 Prozent, der Index der Minenunternehmen 3,6 Prozent.

   BHP Billiton brachen um über 8 Prozent ein und vollzogen damit die Kursverluste am Dienstag an der Londoner Börse nach, wo die Aktie ebenfalls notiert ist. Der Rohstoffriese hatte am Vortag nach einem hohen Quartalsverlust eine massive Senkung seiner Dividende angekündigt. Nach Einschätzung von Macquarie dürfte dem Unternehmen eine Ratingabstufung bevorstehen. Der CFO von BHP Billiton hatte zuletzt als Ziel ausgegeben, zumindest das "A" im Rating zu retten. Für Macquarie ist eine Abstufung auf "A-" wahrscheinlich. Der Kurs des Konkurrenten Rio Tinto kam um fast 6 Prozent zurück. Die Aktie des Goldschürfers Newcrest Mining gewann dagegen gestützt vom steigenden Goldpreis 4,7 Prozent.

   Schwer unter Druck standen auch Bankenaktien, die im S&P/ASX 200 besonders hoch gewichtet sind. Westpac verloren 3,9, National Australia Bank 3,8, Australia & New Zealand Banking Group 3,5 und Commonwealth Bank of Australia 2,8 Prozent.

   Die weiter instabile Situation bei den Rohstoffen drückte in Tokio Mitsubishi Corp. um 2,9 Prozent und Nippon Steel & Sumitomo Metal um 1,8 Prozent.

   Unter den weiteren Einzelaktien fielen in Hongkong Standard Chartered aus dem Rahmen mit einem Minus von über 6 Prozent. Sie vollzogen damit aber lediglich Verluste aus dem Londoner Dienstagshandel nach in Reaktion auf den ersten Quartalsverlust der Bank seit 1989.

   Die wieder höhere Risikoscheu der Anleger spiegelte sich bei den sicheren Häfen Yen und Gold wider. Die Feinunze Gold kostete 1.125 Dollar, verglichen mit Vortagestiefs von unter 1.210. Der Dollar lag zuletzt bei 112,05 Yen, auf dem Niveau aus dem späten US-Handel. Er hatte zur gleichen Vortageszeit im Umfeld steigender Aktienkurse noch bei über 113 Yen gelegen. Zum frei handelbaren Yuan legte der Dollar dagegen leicht zu.

=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.875,00 -2,10% -7,95% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.922,43 -0,81% -16,35% 07:00 Kospi (Seoul) 1.909,52 -0,25% -2,40% 07:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 2.886,03 -0,60% -18,45% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.095,14 -1,65% -12,86% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.625,03 -1,76% -8,94% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.667,73 -0,57% -1,46% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 9.02 Uhr EUR/USD 1,1017 -0,0% 1,1020 1,1038 EUR/JPY 123,07 -0,3% 123,40 123,73 USD/JPY 111,71 -0,2% 111,98 112,07 USD/KRW 1234,60 +0,2% 1232,25 1232,26 USD/CNY 6,5316 +0,1% 6,5271 6,5279 USD/CNH 6,5360 +0,0% 6,5354 6,5361 USD/HKD 7,7699 +0,0% 7,7695 7,7682 AUD/USD 0,7180 -0,1% 0,7186 0,7232 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   February 24, 2016 03:32 ET (08:32 GMT)

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ANZ Group Holdings Limited Registered Shs 17,47 -0,25% ANZ Group Holdings Limited Registered Shs
BHP Billiton Ltd. 24,66 0,33% BHP Billiton Ltd.
Commonwealth Bank Australia Ltd. 95,80 0,44% Commonwealth Bank Australia Ltd.
National Australia Bank Ltd (spons. ADRs) 11,89 0,08% National Australia Bank Ltd (spons. ADRs)
Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation 18,75 -1,45% Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation
Rio Tinto Ltd. 71,14 -2,60% Rio Tinto Ltd.
Rio Tinto plc 59,19 0,42% Rio Tinto plc
Standard Chartered plc 11,82 -1,21% Standard Chartered plc
Westpac Banking Corp. 19,43 0,29% Westpac Banking Corp.