07.10.2016 09:20:48

MÄRKTE ASIEN/Pfund-Kapriolen lassen Börsen weitgehend kalt

   TOKIO (Dow Jones)--Ein plötzlicher Einbruch des britischen Pfunds hat die Akteure an den Finanzmärkten in Ostasien am Freitag aufgeschreckt, das Geschehen an den Aktienmärkten aber nicht weiter geprägt. Dort dominierte das Abwarten auf den US-Arbeitsmarktbericht im späteren Tagesverlauf. Im Vorfeld sahen die meisten Anleger von Käufen ab, weshalb es an den meisten Börsen leicht nach unten ging.

   Im frühen Handel war der Kurs des britischen Pfunds um über 6 Prozent abgestürzt. Händler sprachen von einem Tagestief von 1,1819, nachdem das Pfund im späten US-Handel noch gut 1,26 Dollar gekostet hatte. Danach setze aber praktisch sofort eine Erholung ein. Zuletzt lag der Pfund-Kurs bei 1,2459 Dollar.

   "Ich konnte erst gar nicht glauben, was ich da auf meinem Schirm sah", sagte Devisenexperte Kenji Yoshii von Mizuho Securities. Marktteilnehmer sprachen von einem sogenannten Flash Crash der britischen Währung, der allem Anschein nach einem Eingabefehler, einem "Fat Finger", geschuldet gewesen sein dürfte. Dafür spreche schon die prompt eingesetzte Erholung.

   Daneben wurden aber auch fundamentale Argumente bemüht. Auslöser könnten Kommentare des französischen Präsidenten Hollande gewesen sein, der harte Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit forderte, um andere Staaten der EU abzuschrecken, ebenfalls aus der Gemeinschaft auszusteigen, hieß es. Großbritannien wolle raus aus der EU, ohne dafür zu bezahlen, das sei unmöglich, so Hollande.

   Die Aussagen seien auf einen dünnen Handel gestoßen, was möglicherweise die Reaktion beim Pfund verschärft habe, womöglich noch verstärkt durch Computer gesteuerte Algorithmen. Eingeknickt sei der Kurs genau in der Phase des Übergangs vom US- in den asiatischen Handel, betonte Marktstratege Chris Weston von IG.

   Das Pfund stand schon die ganze Woche über unter Druck, nachdem die britische Premierministerin May am vergangenen Wochenende angekündigt hatte, dass das Land spätestens Ende März 2017 den offiziellen EU-Austrittsantrag stellen wolle. "Die Brexit-Situation ist eine der Risiken, die der Markt aktuell im Fokus hat. Die alles entscheidende Frage ist, wie das am Ende ausgehen wird", sagte Analyst Ric Spooner von CMC Markets.

Samsung weiter auf dem Weg nach oben Während an den Festlandsbörsen in China am Freitag den fünften Tag in Folge wegen der Feiertagswoche um den Nationalfeiertag nicht gehandelt wurde, gaben die anderen Börsen überwiegend etwas nach. In Tokio ging es nach den Vortagesgewinnen um 0,2 Prozent nach unten auf 16.860 Punkte, in Hongkong im Späthandel um 0,5 Prozent und Sydney schloss 0,3 Prozent im Minus. Marktbeobachter sprachen von Zurückhaltung vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen im Tagesverlauf. Schon die US-Börsen hatten sich am Donnerstag mit Blick darauf nur noch wenig bewegt.

   Die Arbeitsmarktdaten gelten als wichtiges Kriterium für die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Mehrheitlich wird derzeit damit gerechnet, dass es im laufenden Jahr noch zu einer Zinserhöhung kommen wird. Die US-Notenbank hat dies allerdings klar datenabhängig gemacht. Zuletzt hatten die Zinserhöhungserwartungen dem Dollar Auftrieb verliehen. Am Freitag kam er in Asien zum Yen von den Vortageshochs zwar zurück auf 103,80 Yen, lag damit aber immer noch über den Niveaus der gleichen Vortageszeit und stützte damit die Stimmung in Tokio tendenziell weiter.

   In Seoul, wo es um 0,6 Prozent nach unten ging, war die Samsung-Aktie nach ihrem zwischenzeitlichen Rekordhoch vom Vortag weiter gesucht und stieg um 0,7 Prozent. Der Elektronikriese hatte einen 5,5-prozentigen Anstieg des operativen Gewinns im dritten Quartal angekündigt, trotz des jüngsten Rückrufs seiner Smartphones Galaxy Note 7. Der Umsatz dürfte dagegen sinken. Die Diversifizierungsstrategie funktioniere offenbar besser als gedacht, so Kommentare aus dem Handel zu den Zahlen.

   In Hongkong legten China Modern Dairy Holdings um 7,5 Prozent zu. Hinter dem Kursanstieg habe aber lediglich die Spekulation auf eine Erholung der Rohmilchpreise gestanden, sagten Händler.

Gold weiter nicht gefragt In Sydney ging es für die Aktie des Goldminenbetreibers Newcrest um 2 Prozent weiter nach unten. Hintergrund ist die jüngste Goldschwäche. Das zinslos gehaltene Edelmetall leidet unter den Zinserhöhungsspekulationen in den USA wie auch dem festeren Dollar, der es für viele Käufer teurer macht. Zudem fehle wegen der Feiertagswoche in China die von dort sonst kommende Nachfrage, hieß es. Die Feinunze verbilligte sich gegenüber dem US-Handel um 0,2 Prozent auf 1.252 Dollar.

   Ölaktien waren dagegen weiter gesucht, weil sich die Ölpreise auf ihren zuletzt deutlich erhöhten Niveaus stabil zeigen. Sowohl Brent-Öl wie auch die US-Sorte WTI kosten mittlerweile wieder mehr als 50 Dollar je Barrel.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.467,40 -0,28% +3,24% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.860,09 -0,23% -11,42% 08:00 Kospi (Seoul) 2.052,81 -0,60% +4,67% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) Feiertag Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.809,40 -0,60% +8,65% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.871,18 -0,49% -0,40% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.664,64 -0,13% -1,65% 11:00 BSE (Mumbai) 28.061,90 -0,16% +7,44% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 8:48 % YTD EUR/USD 1,1116 -0,3% 1,1149 1,1195 +2,4% EUR/JPY 115,49 -0,4% 115,93 115,94 -9,4% EUR/GBP 0,8922 +1,0% 0,8836 0,8805 +21,2% GBP/USD 1,2461 -1,2% 1,2616 1,2714 -15,5% USD/JPY 103,90 -0,1% 104,01 103,57 -11,5% USD/KRW 1115,90 +0,0% 1115,56 1112,14 -5,1% USD/CNY 6,6716 0% 6,6716 6,6716 +2,7% USD/CNH 6,7141 +0,1% 6,7100 6,6974 +2,2% USD/HKD 7,7587 +0,0% 7,7572 7,7567 +0,1% AUD/USD 0,7578 -0,1% 0,7585 0,7583 +4,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,46 50,44 +0,0% 0,02 +16,4% Brent/ICE 52,53 52,51 +0,0% 0,02 +17,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.252,47 1.254,70 -0,2% -2,23 +18,1% Silber (Spot) 17,22 17,31 -0,5% -0,09 +24,6% Platin (Spot) 960,65 964,20 -0,4% -3,55 +7,8% Kupfer-Future 2,15 2,16 -0,3% -0,01 -0,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   October 07, 2016 02:48 ET (06:48 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 48 AM EDT 10-07-16

Nachrichten zu China Modern Dairy Holdings Ltdmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu China Modern Dairy Holdings Ltdmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

China Modern Dairy Holdings Ltd 0,10 -1,89% China Modern Dairy Holdings Ltd
Samsung GDRS 916,00 -1,51% Samsung GDRS