20.10.2016 10:18:48

MÄRKTE ASIEN/Nikkei-Index steigt auf Sechsmonatshoch

   Von Willa Plank

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Bislang überwiegend gut ausgefallene US-Unternehmensergebnisse und die weiter gestiegenen Ölpreise haben am Donnerstag an den ostasiatischen Finanzmärkten für gute Stimmung gesorgt. Zudem wurde der Ausgang der dritten Fernsehdebatte der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump positiv aufgenommen, nachdem die den Märkten berechenbarer erscheinende Demokratin Clinton offenbar erneut als Siegerin hervorgegangen ist.

   Schon bei den beiden vorangegangenen Fernsehauftritten hätten die Märkte jeweils positiv reagiert, als Clinton als potenzielle Siegerin hervorgegangen sei, sagte Mitsushige Akino, Fondsmanager bei Ichiyoshi Asset Management.

   Der Nikkei-Index in Tokio gewann 1,4 Prozent auf 17.235 Punkte und markierte damit den höchsten Stand seit sechs Monaten. Angetrieben wurde er auch vom zum Yen festeren Dollar, was die Exportaussichten Japans verbessert. In Hongkong lag der HSI im Späthandel ein halbes Prozent im Plus. Kleiner fiel das Plus in Sydney aus, während sich der Index in Schanghai kaum bewegte. In Seoul veränderten sich die Kurse ebenfalls kaum, etwas getrübt wurde dort die Stimmung von einem neuerlichen, offenbar fehlgeschlagenen Raketentest in Nordkorea.

   Marktbeobachter sprachen auch von Zurückhaltung vor den im Tagesverlauf anstehenden Beschlüssen der Europäischen Zentralbank. Dabei halten sich Spekulationen über mögliche Anpassungen des eigentlich im März endenden Anleihekaufprogramms über monatlich 80 Milliarden Euro. "Wir glauben, dass sich die EZB taubenhaft äußern wird" sagte Frank Benzimra, Experte für asiatische Aktien bei der Societe Generale.

Ölpreise ziehen Ölaktien Gesucht waren Aktien aus dem Ölsektor, nachdem am Mittwoch erneut deutlich gesunkene US-Ölvorräte den Preisen weiteren Auftrieb verliehen und sie auf Einjahreshochs gezogen hatten. Im Zuge von Gewinnmitnahmen kamen die Ölpreise in Asien dennoch leicht zurück: Brentöl ermäßigte sich um 0,6 Prozent auf 52,34 Dollar. In Hongkong gewannen CNOOC 2,9 und Sinopec 2,1 Prozent, in Sydney Santos 4,1 und Woodside 0,9 Prozent.

   BHP Billiton erholten sich nach dem kleinen Minus am Vortag um 1,7 Prozent, der Kurs des großen Konkurrenten Rio Tinto stieg um 0,4 Prozent. Rio Tinto hatte im Zuge der Vorlage seines Produktionsberichts zwar den Ausblick für die Eisenerzproduktion leicht gesenkt, ansonsten aber solide Produktionsdaten vorgelegt. Am Mittwoch hatte BHP Billiton mit seinem Produktionsbericht die Jahresprognose bestätigt.

   Auch South32 und der Eisenerzförderer Fortescue hatten Produktionszwischenberichte vorgelegt. Ihre Kurse nahmen um 0,4 Prozent ab bzw um fast 2 Prozent zu.

   In Tokio gewannen Mitsubishi UFJ 2,0 Prozent. Nach Einschätzung der Analysten von Jefferies dürfte die japanische Bank vom guten Quartalsergebnis von Morgan Stanley profitieren, weil sie mit 22,3 Prozent an der US-Bank beteiligt ist.

   Mitsubishi Motors legten um 2,7 Prozent zu. Zwar hatte der Autobauer am Mittwoch nach Börsenschluss wegen des Skandals um geschönte Verbrauchsangaben eine Gewinnwarnung ausgegeben, am Markt überwog Händlern zufolge aber die Nachricht, dass offenbar der Chef des Kooperationspartners Renault, Carlos Ghosn, Chairman bei den Japanern wird. Nach Börsenschluss wurde dies offiziell bestätigt.

   Für Crown Resorts ging es in Sydney weiter bergab um 2,3 Prozent. Nach der jüngsten Festnahme von 18 Mitarbeitern des Spielkasinobetreibers durch chinesische Behörden im Zuge von Ermittlungen wegen Betrugsverdachts sagte das Unternehmen auf der Hauptversammlung, dass bislang keine formelle Klage vorliege.

Devisenmarkt setzt auf Präsidentin Clinton Am Devisenmarkt zog der Dollar leicht an, was Teilnehmer auf die Präsidentschaftsdebatte zurückführen. Ein Sieg Clintons bei der Wahl erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass es noch im laufenden Jahr eine Zinserhöhung in den USA geben könnte. Weil Gegenkandidat Trump als weniger berechenbar gelte und damit für erhöhte Volatilität an den Märkten sorgen dürfte, könnte sich die US-Notenbank bei einem Trump-Sieg womöglich noch zurückhalten, so die Überlegung. Zudem sagte der Präsident der Federal Reserve Bank von New York, William Dudley, in der Nacht, er glaube an eine Zinserhöhung noch 2016.

   Gold verteidigte dessen ungeachtet seine jüngsten Gewinne, die Feinunze kostete 1.269 Dollar. Sollte es zu einer Normalisierung der US-Zinsen kommen, werde diese nur sehr graduell vonstattengehen, hieß es dazu in einer Analyse der ANZ Bank. Höhere Zinsen machen das zinslose Gold normalerweise weniger attraktiv.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.442,10 +0,12% +2,76% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.235,50 +1,39% -9,45% 08:00 Kospi (Seoul) 2.040,60 -0,02% +4,04% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.084,76 +0,00% -12,84% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.396,70 +0,39% +6,76% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.317,24 +0,36% +11,74% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.844,60 -0,00% -1,32% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.669,98 +0,10% -1,33% 11:00 BSE (Mumbai) 28.184,40 +0,71% +7,91% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:42 % YTD EUR/USD 1,0968 -0,1% 1,0974 1,0984 +1,0% EUR/JPY 113,78 +0,3% 113,45 113,67 -10,8% EUR/GBP 0,8935 +0,1% 0,8930 0,8948 +21,3% GBP/USD 1,2277 -0,1% 1,2289 1,2276 -16,8% USD/JPY 103,73 +0,3% 103,38 103,49 -11,6% USD/KRW 1126,91 +0,6% 1120,27 1125,26 -4,2% USD/CNY 6,7395 +0,0% 6,7380 6,7396 +3,8% USD/CNH 6,7453 +0,1% 6,7412 6,7440 +2,7% USD/HKD 7,7581 +0,0% 7,7578 7,7585 +0,1% AUD/USD 0,7657 -0,8% 0,7719 0,7665 +5,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,10 51,60 -1,0% -0,50 +17,9% Brent/ICE 52,23 52,67 -0,8% -0,44 +16,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,78 1.269,40 -0,0% -0,62 +19,6% Silber (Spot) 17,64 17,68 -0,2% -0,04 +27,7% Platin (Spot) 942,30 946,00 -0,4% -3,70 +5,7% Kupfer-Future 2,10 2,10 -0,4% -0,01 -2,7% === Mitarbeit: Steffen Gosenheimer

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/smh

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   October 20, 2016 03:48 ET (07:48 GMT)

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