02.11.2018 10:17:46

MÄRKTE ASIEN/Hoffnungen auf Ende des Handelskonflikts sorgen für Rally

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die gestiegene Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China hat zum Wochenausklang an den asiatischen Börsen für eine Rally gesorgt. Auslöser war ein Tweet von US-Präsident Donald Trump, worin er von sehr guten Gesprächen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping berichtet hat. Schwerpunkt des Gespräches sollen dabei die Handelsbeziehungen gewesen sein.

Die Kursgewinne beschleunigten sich nach einem Bloomberg-Bericht, wonach der US-Präsident die Ausarbeitung von Bedingungen für ein Handelsabkommen mit der chinesischen Regierung vor dem G20-Gipfel im November bei seiner Administration in Auftrag gegeben haben soll. Die Analysten von JP Morgan sind in Bezug auf eine vollständige Lösung des schwelenden Konflikts auf mittlere Sicht vorsichtig. Die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Washington und Peking sei für Investoren vorerst gut genug, so Tai Hui, Chefstratege für Asien.

Zudem kam erneut Rückenwind von der Wall Street, insbesondere von der für Asien wichtigen technologielastigen Nasdaq. Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Apple zeigten ein zweigeteiltes Bild. Zwar vermeldete der US-Konzern erneut ein Rekordergebnis, enttäuschte allerdings beim Ausblick.

Vor allem an den chinesischen Börsen sorgte die Hoffnung auf eine Lösung des Handelskonflikts für starke Kursaufschläge. Der Schanghai-Composite schoss um 2,7 Prozent auf 2.677 Punkte nach oben, der Hang-Seng-Index gewann 4,2 Prozent. Bei den Einzelwerten legte das Index-Schwergewicht Tencent um 8,4 Prozent zu. Für die Aktie des Apple-Zulieferers Sunny Optical ging es um 10,3 Prozent nach oben. Außenhandelsbezogene Aktien wie die des Schweinefleischproduzenten WH Group stiegen um 13,6 Prozent. Cosco Shipping erhöhten sich um 9 Prozent. Auch Automobilwerte verbuchten deutliche Gewinne. Great Wall Motor und Geely Auto kletterten um 7 bzw. 11,7 Prozent.

Für den Schanghai-Composite war es bereits der vierte Handelstag in Folge mit einem Plus. Er kletterte auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Auf Wochensicht gewann er 3 Prozent. In Shenzhen stieg der Index um 4,7 Prozent. "Die Einstellung sowohl der chinesischen als auch der US-amerikanischen Führung ist produktiv, was für das anstehende Treffen der beiden Präsidenten am Ende des Monats nur positiv sein kann", so der Aktienstratege Ivan Ip von UOB Kay Hian.

Tokio steigt kräftig - Telekomwerte mit kleiner Erholung

Auch in Tokio machte der Nikkei-225 einen Satz nach oben und gewann 2,6 Prozent auf 22.244 Punkte. Auch zwischen Japan und den USA laufen derzeit Gespräche über ein Handelsabkommen, hieß es von einem Beobachter. Unterstützung kam zudem im Verlauf von einem schwächelnden Yen, der als "sicherer Hafen" mit den Hoffnungen auf eine baldige Lösung des Handelskonflikts unter Druck geriet. Allerdings holte er seine Abgaben wieder vollständig auf und lag am Schluss mit 112,88 Yen auf dem Niveau des Vortages.

Nach den kräftigen Verlusten bei den Telekomwerten am Donnerstag erholte sich der Sektor nun etwas. Nippon Telegraph & Telephone gewannen 6,7 Prozent hinzu, für NTT DoCoMo ging es um 4,5 Prozent nach oben, nachdem die Aktie am Vortag um 15 Prozent eingebrochen war. NTT DoCoMo hatte am Vortag angekündigt die Mobilfunkpreise um 20 bis 40 Prozent zu senken, was die Aktien des Sektors stark belastet hatte.

In den Hintergrund traten dagegen Unternehmensberichte. Suzuki Motor hatte am Vortag nach Börsenschluss Geschäftszahlen vorgelegt. Das Betriebsergebnis sank im zweiten Quartal um 6,6 Prozent, da die Umsätze in Europa, China und Indien, dem wichtigsten Markt des Unternehmens, schwächer waren als erwartet. Die Aktie reduzierte sich gegen den Trend um 2,5 Prozent.

Apple-Zahlen können nicht vollständig überzeugen

Die Quartalszahlen von Apple konnten die Analysten nicht überzeugen. Zwar verzeichnete der US-Konzern erneut ein Rekordquartal, doch der Ausblick enttäuschte. Im laufenden ersten Quartal rechnet Apple mit einem Umsatz von 89 bis 93 Milliarden US-Dollar. Die Analysten hatten für den Zeitraum, in den auch das wichtige Weihnachtsgeschäft fällt, bisher 92,9 Milliarden Dollar prognostiziert.

Für die Aktie des Apple-Zulieferers Murata ging es in Tokio gegen die positive Gesamtmarktendenz um 0,5 Prozent abwärts. Foxconn gewannen dagegen 1,1 Prozent und die Papiere von Largan Precision sprangen um 5,7 Prozent nach oben. In Südkorea verbesserte sich der Kospi um 3,5 Prozent und beendete die Woche - nach einer zuletzt vierwöchigen Verlustserie - mit einem Plus von 3,4 Prozent. Für die Papiere von Index-Schwergewicht Samsung Electronics ging es um 4,8 Prozent nach vorne. SK Hynix gewannen 6,4 Prozent hinzu.

Das Schlusslicht in der Region bildete die Börse in Sydney, wo es für den S&P/ASX 200 lediglich um 0,1 Prozent nach oben ging. Gebremst wurde der Index vor allem von den Energiewerten. Zur Begründung verwiesen Marktteilnehmer auf die zuletzt gesunkenen Ölpreise. Eine steigende US-Ölförderung bei zuletzt sechs Wochen in Folge gestiegenen Öl-Vorratsdaten stellten eine denkbar ungünstige Gemengelage dar, hieß es am Markt. Hinzu kamen Berichte, wonach auch die Opec im Oktober deutlich mehr Öl gefördert haben soll. Für Oil Search und Woodside ging es um 1,3 bzw. 1,0 Prozent nach unten, Santos gaben um 1,4 Prozent ab.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.849,20 +0,14% -3,56% 07:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.243,66 +2,56% -2,29% 08:00

Kospi (Seoul) 2.096,00 +3,53% -15,06% 08:00

Schanghai-Comp. 2.676,48 +2,70% -19,09% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.473,58 +4,21% -15,30% 10:00

Taiex (Taiwan) 9.906,59 +0,63% -6,92% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.112,43 +1,69% -11,29% 11:00

BSE (Mumbai) 34.982,20 +1,60% +3,46% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:40 % YTD

EUR/USD 1,1439 +0,3% 1,1404 1,1376 -4,8%

EUR/JPY 129,12 +0,5% 128,45 128,37 -4,6%

EUR/GBP 0,8780 +0,1% 0,8774 0,8808 -1,2%

GBP/USD 1,3029 +0,2% 1,2998 1,2916 -3,6%

USD/JPY 112,88 +0,2% 112,65 112,84 +0,3%

USD/KRW 1117,40 -1,1% 1130,00 1132,40 +4,7%

USD/CNY 6,8909 -0,5% 6,9233 6,9482 +5,9%

USD/CNH 6,8851 -0,6% 6,9245 6,9491 +5,7%

USD/HKD 7,8356 +0,0% 7,8345 7,8388 +0,3%

AUD/USD 0,7243 +0,6% 0,7200 0,7154 -7,4%

NZD/USD 0,6672 +0,5% 0,6641 0,6611 -6,0%

Bitcoin

BTC/USD 6.371,78 -0,1% 6.378,47 6.390,53 -53,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,42 63,69 -0,4% -0,27 +9,2%

Brent/ICE 72,71 72,89 -0,2% -0,18 +15,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.234,20 1.234,39 -0,0% -0,20 -5,3%

Silber (Spot) 14,76 14,75 +0,1% +0,01 -12,8%

Platin (Spot) 865,95 862,00 +0,5% +3,95 -6,8%

Kupfer-Future 2,74 2,72 +0,8% +0,02 -18,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 02, 2018 05:18 ET (09:18 GMT)

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