MÄRKTE ASIEN/Hoffnung auf spätere Steuererhöhung beflügelt Nikkei

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Börsen haben am Montag die positiven Vorzeichen überwogen. Die meisten Märkte vollzogen mehr oder weniger die Kursgewinne der US-Börsen nach, die am Freitag positiv auf die Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen reagiert hatten. Yellen hatte Erwartungen einer baldigen Zinserhöhung der Federal Reserve neue Nahrung gegeben.

   Unter den Börsen der Region ragte der Aktienmarkt in Tokio mit einem Plus von 1,4 Prozent heraus. Der Index stieg erstmals seit einem Monat über 17.000 Punkte. Neben dem schwächeren Yen waren es Hoffnungen auf eine Verschiebung der geplanten Mehrwertsteuererhöhung, die den Kursen Auftrieb gaben.

   Japanische Medien hatten am Wochenende unter Berufung auf informierte Kreise gemeldet, der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe beabsichtige, die für April kommenden Jahres geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Oktober 2019 zu verschieben. Abe hatte während des G7-Gipfels ein düsteres Bild der Weltwirtschaft gezeichnet und damit nach Meinung von Beobachtern die Öffentlichkeit auf eine spätere Steuererhöhung eingestimmt. In seiner Rede zum Ende der Sitzungsperiode des japanischen Parlaments am 1. Juni könnte der Ministerpräsident seine Pläne öffentlich machen, meinte ein Regierungsvertreter.

   Am Markt werde schon die Möglichkeit neuer Wirtschaftsstimuli der japanischen Regierung gespielt, sagt Masahiro Ichikawa, Senior Strategist bei Sumitomo Mitsui Asset Management. Wenn die Regierung frühzeitig ein solches Maßnahmenpaket beschließe, dürfte das wiederum Erwartungen an neuerliche geldpolitische Lockerungen der Bank of Japan bei ihrer Sitzung am 15. und 16. Juni befeuern, vermutet er.

   Am Devisenmarkt legte unterdessen der Dollar mit Spekulationen auf eine nahende US-Zinserhöhung auf breiter Front zu. Zur japanischen Währung stieg der Greenback erstmals seit gut einem Monat über 111 Yen. In Reaktion darauf ging es besonders für die Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen nach oben. Honda und Toyota stiegen um 3,1 und 1,6 Prozent, Canon rückten um 0,9 Prozent vor.

   In Schanghai erholten sich die Aktien von anfänglichen Verlusten. Der Schanghai-Composite stieg um 0,1 Prozent. Die chinesische Zentralbank hatte den Kurs des Yuan zum US-Dollar im Vergleich zum Montag 294 Pips niedriger bei 6,5784 Yuan gefixt, den niedrigsten Stand seit Februar 2011. Kursverluste in Aktien chinesischer Unternehmen, die stark in Dollar verschuldet sind oder Importe in Dollar bezahlen, bremsten den Markt.

   Schwache heimische Konjunkturdaten dämpften die Stimmung am australischen Aktienmarkt. Er zeigte sich kaum verändert, nachdem neue Daten von einem Rückgang der Neubauverkäufe im April gezeugt hatten. Wie die australische Statistikbehörde mitteilte, gingen überdies die Unternehmensgewinne im ersten Quartal überraschend zurück. Kursgewinne im Energiesektor kompensierten die Verluste im Bankensektor. Woodside Petroleum gewannen 0,9 Prozent, Oil Search 0,7 Prozent und Santos 0,9 Prozent, obwohl die Ölpreise nach ihrer jüngsten Erholung am Montagmorgen leicht zurückkamen.

   Vor der OPEC-Sitzung in dieser Woche seien die Akteure am Ölmarkt etwas nervös, hieß es dazu. Das Barrel der global gehandelten Sorte Brent ermäßigte sich um 0,5 Prozent auf 49,32 Dollar. Der Goldpreis fiel ebenfalls. Auf dem Edelmetall lasteten die US-Zinsspekulationen. Gold, das keine Zinsen abwirft, wird als Anlage uninteressant, wenn anderswo höhere Renditen zu erwarten sind. Die Feinunze kostete etwa 1.202 Dollar und somit 0,9 Prozent weniger als am Freitagabend.

   Im Sog des Goldpreises fielen die Aktien australischer Goldproduzenten wie Newcrest Mining um 1,5 Prozent.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.408,00 +0,04% +2,12% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.068,02 +1,39% -10,33% 08:00 Kospi (Seoul) 1.967,13 -0,10% +0,30% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.822,45 +0,05% -20,25% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.066,71 +0,14% -17,80% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.665,57 +0,43% -5,70% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.535,87 +0,85% +2,37% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.803,10 +0,02% -2,76% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.628,52 -0,53% -3,78% 11:00 BSE (Mumbai) 26.682,32 +0,11% +2,16% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10:12 % YTD EUR/USD 1,1115 +0,0% 1,1115 1,1181 +2,4% EUR/JPY 123,78 +0,9% 122,68 122,74 -2,9% USD/JPY 111,36 +0,9% 110,38 109,77 -5,1% USD/KRW 1191,73 +0,5% 1186,25 1180,13 +1,3% USD/CNY 6,5820 +0,3% 6,5633 6,5605 +1,4% USD/CNH 6,5882 +0,2% 6,5772 6,5675 +0,3% USD/HKD 7,7689 +0,0% 7,7661 7,7646 +0,2% AUD/USD 0,7166 -0,2% 0,7179 0,7219 -1,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,19 49,33 -0,3% -0,14 +19,0% Brent/ICE 49,07 49,32 -0,5% -0,25 +18,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.202,54 1.212,80 -0,8% -10,26 +13,4% Silber (Spot) 15,92 16,23 -1,9% -0,31 +15,2% Platin (Spot) 967,71 976,51 -0,9% -8,80 +8,6% Kupfer-Future 2,09 2,11 -1,0% -0,02 -2,5% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   May 30, 2016 03:56 ET (07:56 GMT)

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