12.10.2016 10:47:48

MÄRKTE ASIEN/Furcht vor steigenden US-Zinsen drückt Aktienkurse

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit schwächeren Vorgaben von der Wall Street haben am Mittwoch auch an den ostasiatischen Börsen die negativen Vorzeichen dominiert. Beobachter machten die Furcht vor steigenden US-Zinsen und den enttäuschenden Quartalsausweis des US-Aluminiumkonzerns Alcoa für die Abgaben verantwortlich. Die Verluste fielen aber in den meisten Fällen geringer aus als in den USA.

   In Tokio sank der Nikkei-225-Index um 1,1 Prozent auf 16.840 Punkte. Die japanischen Maschinenbauaufträge waren im August in der Kernrate weniger stark gesunken als erwartet, doch gelten die Daten als notorisch volatil und hatten daher keinen Einfluss auf den Markt. Die Börse in Schanghai gab um 0,2 Prozent nach, in Hongkong ging es mit den Kursen um 1,1 Prozent nach unten.

   Am Zinsterminmarkt wurde die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank im Dezember die Zinsen erhöht, nunmehr mit 74,5 Prozent eingepreist. Am Vortag waren es 69,5 Prozent. "Das ist das erste Mal, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts mit mehr als 70 Prozent eingepreist wird", stellte Credit-Suisse-Stratege Heng Koon How fest. Der Markt scheine die Sache ernst zu nehmen und sehr besorgt zu sein, fügte er hinzu. Marktteilnehmer seien gespannt, ob das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung, das am Mittwochabend veröffentlicht wird, Hinweise auf eine baldige Zinserhöhung enthalte. Höhere Zinsen in den USA dürften zur Folge haben, dass Kapital aus Asien abgezogen werde, so die Befürchtung der Anleger.

Alcoa-Quartalsausweis belastet Stahlsektor Daneben wurde der Auftakt der US-Bilanzsaison als misslungen erachtet, nachdem Alcoa am Dienstag schwache Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Die Aktie des Unternehmens ist zwar schon seit einiger Zeit nicht mehr im Dow-Jones-Index notiert, doch wird der Aluminiumkonzern als eine Art Konjunkturbarometer gesehen. Die Vorlage seiner Quartalsausweise gilt als inoffizieller Startschuss zur Berichtssaison der US-Unternehmen.

   Die schwachen Alcoa-Zahlen lasteten auf den Aktien von Stahlherstellern. JFE fielen in Tokio um 5,2 Prozent und Nippon Steel & Sumitomo Metal um 3,2 Prozent. Die japanische Stahlbranche hat überdies mit niedrigen Preisen zu kämpfen. An der Börse in Schanghai ging es für Baoshan Iron & Steel um 3,5 Prozent nach unten.

   Geplante Maßnahmen, mit denen eine Überhitzung des chinesischen Immobilienmarkts vermieden werden soll, belasteten abermals die Aktien der Branche in Hongkong. Sino Land, Wharf und Sun Hung Kai Properties verloren zwischen 1,7 und 1,8 Prozent. Die jüngste Aufwertung des Dollar hatte am Dienstag die Preise für Rohstoffe gedrückt, die in der US-Währung bezahlt werden, und damit auch die Aktien der Rohstoffbranche. In Sydney gaben Rio Tinto und BHP Billiton um 0,4 und 1,5 Prozent nach.

   In Seoul verloren Samsung Electronics nach dem Kurseinbruch um 8 Prozent am Vortag nun weitere 0,7 Prozent. Wegen des Debakels mit dem Galaxy Note 7 sah sich der Konzern gezwungen, seine Ertragsziele zu senken. An der Börse auf Taiwan profitierten die Aktien von Zulieferern des Samsung-Konkurrenten Apple von den Problemen des südkoreanischen Konzerns. TSMC gewannen 1,1 Prozent und Largan Precision 3,3 Prozent.

PBoC fixt Yuan auf niedrigstem Stand seit über sechs Jahren Unterdessen hat die chinesische Notenbank den Yuan den dritten Tag in Folge niedriger gefixt, nachdem die steigenden Erwartungen an eine US-Zinserhöhung den Dollar nach oben getrieben hatten. Die mittlere Parität wurde bei 6,7258 je Dollar festgelegt nach 6,7098 am Dienstag. Laut Daten von Thomson Reuters ist das Fixing das niedrigste seit dem 15. September 2010. Nachdem die Schwelle von 6,70 Yuan je Dollar kürzlich überschritten worden sei, dürfte nun die Marke von 6,80 ins Visier genommen werden, hieß es am Devisenmarkt. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.474,60 -0,09% +3,37% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.840,00 -1,09% -11,53% 08:00 Kospi (Seoul) 2.033,73 +0,05% +3,75% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.059,13 -0,20% -13,56% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.331,55 -0,93% +6,47% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.252,60 +0,36% +10,97% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.824,01 -1,12% -2,04% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.666,09 -0,16% -1,56% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9.50 Uhr % YTD EUR/USD 1,1049 -0,0% 1,1054 1,1109 +1,7% EUR/JPY 114,45 -0,0% 114,48 115,41 -10,3% EUR/GBP 0,9002 -1,3% 0,9124 0,9041 +22,2% GBP/USD 1,2274 +1,3% 1,2116 1,2283 -16,8% USD/JPY 103,58 +0,0% 103,57 103,90 -11,8% USD/KRW 1123,85 -0,1% 1124,96 1119,96 -4,4% USD/CNY 6,7176 -0,1% 6,7220 6,7146 +3,5% USD/CNH 6,7228 -0,1% 6,7289 6,7193 +2,4% USD/HKD 7,7586 +0,0% 7,7582 7,7595 +0,1% AUD/USD 0,7574 +0,5% 0,7536 0,7558 +4,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,99 50,79 +0,4% 0,20 +17,7% Brent/ICE 52,71 52,41 +0,6% 0,30 +18,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.253,99 1.253,25 +0,1% +0,74 +18,2% Silber (Spot) 17,52 17,44 +0,4% +0,08 +26,7% Platin (Spot) 946,70 948,75 -0,2% -2,05 +6,2% Kupfer-Future 2,19 2,19 +0,0% +0,00 +1,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/flf

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   October 12, 2016 04:16 ET (08:16 GMT)

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