MÄRKTE ASIEN/Fed-Protokoll drückt leicht auf die Aktienkurse

   Von Dominique Fong und Kosaku Narioka

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Das Zinserhöhungserwartungen schürende Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed hat bei Anlegern in der Region Südostasien und Australien am Donnerstag den Appetit auf Aktien gedämpft. Zwar gestaltete sich der Handel an den meisten Börsen volatil, im späten Handel setzte sich jedoch eine negative Tendenz durch. Die Leitbörsen in Schanghai und Tokio schlossen aber jeweils unverändert.

   In Tokio drehte der Nikkei-225 zwischenzeitlich ins Minus und machte die Abschläge anschließend wieder wett. Letztlich schloss der japanische Leitindex bei 16.647 Punkten - gestützt von einem fallenden Yen. Hier hielten sich die Sorgen über die US-Geldpolitik und die Erleichterung über den nachgebenden Yen in etwa die Waage.

   Während Finanzwerte gesucht waren, gingen Rohstofftitel mit dem Preisverfall bei Commodities in die Knie. Die Auftragseingänge im japanischen Maschinenbau übertrafen derweil die Erwartungen im März, die Investitionen zeigten sich jedoch schwach.

   Auch in Australien stellten schwache Rohstoffwerte den wichtigsten Belastungsfaktor. Wie anderswo in der Region auch hielten zwar die Finanzwerte mit Aufschlägen dagegen, konnten aber gegen die deutlichen Verluste bei den schwer gewichteten Rohstoffaktien nichts ausrichten.

Fed sorgt für Verunsicherung Die US-Währungshüter waren bei ihrer Sitzung Ende April zu dem Schluss gekommen, dass eine weitere Zinserhöhung im Juni möglich ist, wenn die Daten eine sich weiter erholende Wirtschaft anzeigen. Wie aus dem Protokoll hervorgeht, wollten die Notenbanker den Markterwartungen entgegenwirken, denen zufolge ein Zinsschritt im Juni unwahrscheinlich ist. "Dieser mögliche Zinsschritt ist kein gutes Zeichen. Ich denke, wir dürften einige größere Korrekturen in Asien in den nächsten Tagen beobachten", warnte Händler Tareck Horchani von Saxo Capital Markets.

   Gewinner der Entwicklung war der US-Dollar, der auf breiter Front zulegte. Er stieg bis auf ein Tageshoch von 110,39 Yen nach Kursen um 109 Yen zur gleichen Vortageszeit. Zuletzt ging der Greenback bei 110,14 Yen um. Die Rohstoffpreise gaben dagegen nach - auch belastet vom steigenden Dollar. Das global gehandelte Erdöl der Sorte Brent ermäßigte sich auf 48,13 Dollar nach 49,40 zur Vortageszeit. Auch das zinslose Gold geriet mit der neu geschürten Zinsfantasie unter Druck.

Finanzwerte trotzen Trend - Rohstoffsektor schwach Am Aktienmarkt zählten Finanzwerte mit der Hoffnung auf steigende Zinsmargen zu den Profiteuren. In Tokio rückten Dai-ichi Life Insurance und Sompo Japan Nipponkoa um 2,8 bzw. 1,5 Prozent vor. Im japanischen Rohstoffsektor verloren Inpex 5,9 und Nippon Steel & Sumitomo Metal 3,1 Prozent. Suzuki Motor erholten sich nach dem Vortagesrutsch um 3,5 Prozent. Der Automobil- und Motorradhersteller hatte am Mittwoch die Manipulation von Verbrauchs- und Abgaswerten eingestanden. Das Unternehmen sieht aber keinen Korrekturbedarf bei den Angaben zu den betroffenen Fahrzeugen.

   In Seoul brechen Hyundai Merchant Marine nach der Vortagesrally ein. Die von der Insolvenz bedrohte Reederei konnte sich mit ausländischen Geldgebern nicht über eine Senkung der Chartergebühren bei Schiffen verständigen.

   Auch in Sydney zählten die Roh- und Grundstofftitel zu den schwächsten. BHP Billiton und Rio Tinto sanken um 3,7 bzw. 3,3 Prozent. Fortescue Metals ermäßigten sich um 5,5 Prozent. In Indien waren Papiere aus dem Logistikbereich gesucht. Der Sektor profitierte von ersten Wahlergebnissen und Gewinnen der regierenden Bharatiya Janata Partei. Händler sprachen von Spekulationen auf eine Abmilderung der geplanten Steuer auf Güter und Dienstleistungen, wodurch der innerindische Handel begünstigt werden könnte.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.323,30 -0,61% +0,52% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.646,66 +0,01% -12,54% 08:00 Kospi (Seoul) 1.946,78 -0,51% -0,74% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.806,91 -0,02% -20,69% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.062,50 -0,18% -17,92% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.681,19 -0,73% -10,19% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.095,98 -0,78% -2,90% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.737,06 -1,44% -5,05% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.632,88 -0,17% -3,52% 11:00 BSE (Mumbai) 25.620,94 -0,33% -1,90% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 11.08 Uhr % YTD EUR/USD 1,1224 +0,1% 1,1218 1,1266 +3,4% EUR/JPY 123,62 +0,0% 123,59 123,27 -3,1% USD/JPY 110,14 -0,0% 110,19 109,40 -6,2% USD/KRW 1189,67 +0,0% 1189,59 1184,80 +1,2% USD/CNY 6,5404 +0,0% 6,5388 6,5366 +0,7% USD/CNH 6,5604 -0,3% 6,5773 6,5569 -0,1% USD/HKD 7,7660 +0,0% 7,7652 7,7635 +0,2% AUD/USD 0,7224 +0,0% 0,7224 0,7274 -0,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,43 48,19 -1,6% -0,76 +16,5% Brent/ICE 48,13 48,93 -1,6% -0,80 +16,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.255,46 1.258,75 -0,3% -3,29 +18,4% Silber (Spot) 16,71 16,87 -0,9% -0,16 +20,9% Platin (Spot) 1.024,33 1.027,50 -0,3% -3,17 +14,9% Kupfer-Future 2,06 2,08 -1,0% -0,02 -4,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   May 19, 2016 04:19 ET (08:19 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 19 AM EDT 05-19-16