07.03.2018 09:53:43

MÄRKTE ASIEN/Cohn-Rücktritt dämpft Stimmung an Börsen - Yen steigt

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nachdem der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Gary Cohn, seinen Rücktritt eingereicht hatte, ist es am Mittwoch an den meisten Börsen in Ostasien und Australien nach unten gegangen. Der Wirtschaftsberater hatte sich stets gegen die von Trump geplanten Strafzölle auf Stahl und Aluminium ausgesprochen. Sein Rücktritt wurde daher dahingehend interpretiert, dass er sich in dieser Frage nicht durchsetzen konnte und deshalb das Handtuch geworfen habe. Damit erhielt die Furcht vor einem Handelskrieg neue Nahrung.

Gary Cohn sei bei der Investment Community sehr geschätzt worden, sagte Robert Gillam, CEO von McKinley Capital. Sein Rücktritt dürfte kurzfristig ein negatives Sentiment zur Folge haben.

Doch während die Futures auf die großen US-Indizes zwischen 1,0 und 1,3 Prozent verloren, hielten sich die Verluste an den asiatischen Börsen in vielen Fällen noch in Grenzen. Ein Gegengewicht könnte hier die Annäherung zwischen Nord- und Südkorea gebildet haben. Ende April soll ein Gipfeltreffen zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In stattfinden. Zudem wurde nach Angaben des nationalen südkoreanischen Sicherheitsberaters Chung Eui Yong vereinbart, zwischen den Führungen der beiden seit Jahrzehnten verfeindeten Nachbarstaaten erstmals eine direkte Hotline einzurichten.

Außerdem hieß es in Seoul, Nordkorea wolle seine Atom- und Raketentests während der Dialogphase mit dem Süden stoppen. Die Börse in Seoul zeigte sich denn auch nur 0,4 Prozent im Minus. Stützend wirkte hier der Kursgewinn des Indexschwergewichts Samsung von 3,4 Prozent.

In Tokio verlor der Nikkei-225-Index dagegen 0,8 Prozent auf 21.253 Punkte. Etwas deutlicher fiel das Minus in Australien aus, wo der S&P/ASX-200 um 1 Prozent nachgab. In Hongkong ging es im späten Handel mit den Kursen im Schnitt um 1 Prozent nach unten, in Schanghai zeigte sich der Leitindex anfangs im Plus und gab bis zum Handelsschluss 0,6 Prozent ab. Hier stützten Spekulationen, dass die Mindestreserveanforderungen an die Banken gelockert werden könnten. Agricultural Bank of China gewannen 0,2 Prozent und Industrial And Commercial Bank of China 1,4 Prozent.

Anleger flüchten in sichere Häfen

Der Abgang Cohns hinterließ derweil auch am Devisenmarkt Spuren. Der Dollar gab auf breiter Front nach. Gleichzeitig profitierte besonders der als Krisenwährung in politisch und wirtschaftlich turbulenten Zeiten beliebte Yen. Für einen Dollar wurden nur noch gut 105,70 Yen gezahlt. Am Dienstag hatte der Dollar in der Spitze 106,46 Yen gekostet. Der Euro notiert bei 1,2410 Dollar.

Das Gold hatte zunächst ebenfalls vom Sicherheitsbedürfnis der Anleger sowie dem schwächeren Dollar profitiert und war auf gut 1.340 Dollar je Feinunze gestiegen. Später kam es aber etwas zurück auf 1.333 Dollar.

Gleichwohl profitierten die Aktien von Newcrest Mining, einem australischen Betreiber von Goldbergwerken, mit einem Plus von 1,8 Prozent vom vorübergehenden Anstieg des Goldpreises.

Die Ölpreise geben nach, belastet von Daten des Branchenverbands American Petroleum Institute (API). Dieser hatte am Vorabend für die vergangene Woche einen Anstieg der US-Rohölvorräte gemeldet. Nun warten die Akteure ab, ob die offiziellen Daten der US-Regierung später am Mittwoch diese Tendenz bestätigen werden. Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI fiel um 0,9 Prozent auf 62,01 Dollar. Die europäische Sorte Brent verbilligt sich um 0,9 Prozent auf 65,18 Dollar.

Aktien der Ölbranche und anderer rohstoffnaher Sektoren gerieten unter Druck. In Hongkong fielen CNOOC um 2,1 Prozent und Sinopec um 1,4 Prozent. Der Kurs der japanischen Inpex sank um 0,6 Prozent. In Sydney büßten Oil Search 1,4 Prozent ein und Woodside Petroleum 0,7 Prozent. Die Kurse der Bergbaukonzerne Rio Tinto und BHP Billiton gaben um je 1,0 Prozent nach.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.902,00 -1,01% -2,69% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.252,72 -0,77% -6,64% 07:00

Kospi (Seoul) 2.401,82 -0,40% -2,66% 07:00

Schanghai-Comp. 3.271,45 -0,55% -1,10% 08:00

Shenzhen A-Aktien 1.921,94 -0,78% -2,49% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 30.240,25 -1,03% +2,03% 09:00

Taiex (Taiwan) 10.745,32 -0,36% +0,96% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.454,68 -1,07% +1,05% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.840,39 -0,43% +2,87% 10:00

BSE (Mumbai) 33.154,93 -0,49% -1,95% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 8.50 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2411 -0,1% 1,2421 1,2338 +3,3%

EUR/JPY 131,22 -0,0% 131,24 130,96 -3,0%

EUR/GBP 0,8947 +0,1% 0,8938 0,8921 +0,6%

GBP/USD 1,3872 -0,2% 1,3897 1,3831 +2,6%

USD/JPY 105,73 +0,1% 105,66 106,15 -6,1%

USD/KRW 1067,30 +0,3% 1064,05 1076,97 -0,0%

USD/CNY 6,3232 +0,2% 6,3098 6,3436 -2,8%

USD/CNH 6,3199 +0,2% 6,3084 6,3426 -3,0%

USD/HKD 7,8343 +0,0% 7,8333 7,8331 +0,3%

AUD/USD 0,7807 -0,0% 0,7809 0,7763 -0,1%

NZD/USD 0,7289 +0,1% 0,7285 0,7237 +2,7%

Bitcoin

BTC/USD 9.877,09 -0,76 9.877,09 9.877,09 -31,24

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,01 62,6 -0,9% -0,59 +2,7%

Brent/ICE 65,18 65,79 -0,9% -0,61 -1,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.332,82 1.338,50 -0,4% -5,68 +2,3%

Silber (Spot) 16,69 16,76 -0,4% -0,07 -1,4%

Platin (Spot) 963,05 968,50 -0,6% -5,45 +3,6%

Kupfer-Future 3,12 3,14 -0,5% -0,02 -5,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@wsj.com

DJG/cln/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 07, 2018 03:54 ET (08:54 GMT)

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