17.11.2015 11:02:47

MÄRKTE ASIEN/Börsen geht im Späthandel etwas die Luft aus

   Von Chao Deng und Steffen Gosenheimer

   TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Der anziehende US-Dollar und die Erholung der Ölpreise haben am Dienstag den ostasiatischen Aktienmärkten vielfach kräftige Kursgewinne beschert. Die Börsen schlossen sich damit der Rally an der Wall Street an. Dort waren die Terrorattacken von Paris als allenfalls extrem kurzfristiger Belastungsfaktor eingeschätzt worden, so dass es nach den vorangegangenen Verlusten zu einer kräftigen Erholung kam - gestützt von wieder steigenden Ölpreisen. Allerdings konnten viele Indizes in Asien ihre Tageshochs nicht halten und kamen zum Ende des Handels teils deutlicher zurück.

   In Hongkong reichte es am Ende noch für ein Plus von gut 1,1 Prozent. In Schanghai drehte das Marktbarometer nach zwischenzeitlichen Gewinnen sogar noch knapp ins Minus, belastet vor allem von Kursverlusten bei Technologieaktien. Händlern zufolge machte hier die Flut bevorstehender Börsengänge einige Teilnehmer nervös, dass Gelder in neu an den Markt kommende Papiere umgeleitet werden. Nach einer rund viermonatigen Untersagung im Zuge der krisenhaften Börsenturbulenzen in China im Sommer hatte Peking Börsengängen erst vor kurzem wieder grünes Licht erteilt.

   In Tokio erholte sich der Nikkei-Index von seinem 1-prozentigen Rücksetzer zum Wochenstart um 1,2 Prozent auf 19.630 Punkte, hatte zuvor aber auch schon fast 100 Punkte höher gelegen. An der rohstofflastigen Börse in Sydney schlugen sich die Gewinne vor allem bei Aktien aus dem Energiesektor in einem Indexplus von 2,3 Prozent nieder. Der Index ging damit auf dem Tageshoch aus dem Handel. Für gute Stimmung in "Down Under" sorgte die Notenbank des Landes. Sie hat angesichts der niedrigen Inflation im Lande weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt, gleichzeitig aber betont, dass sich die Konjunktur auf dem Weg der Besserung zu befinden scheine.

   Der Dollar profitiere zum einen von der Erwartung mutmaßlich im Dezember steigender US-Zinsen, er sei aber auch als sicherer Hafen gesucht angesichts der Terrorangst weltweit, hieß es. Selbst zum ebenfalls als sicherer Hafen geltenden Yen konnte die US-Währung in dieser Gemengelage zulegen auf zuletzt 123,33 Yen. Am Montag zur gleichen Zeit lag sie noch auf einem Einwochentief unter 122,50. Auch gegenüber anderen Währungen aus Ostasien bzw. Australien und Neuseeland wertete der US-Dollar im Vergleich zum Vortag auf. Der Euro fiel derweil auf ein Siebenmonatstief zurück und ging mit 1,0644 Dollar um. Weil sich mit dem höheren US-Dollar die Exportchancen asiatischer Staaten verbessern, hob das auch die Stimmung an den Börsen.

   Dass die Terrorangst zumindest an den Finanzmärkten keine größere Belastung mehr darstellt, ließ sich auch am Gold ablesen. Nach der kurzzeitigen Erholung in einer ersten Reaktion auf die Terroranschläge ging es mit dem Preis der Feinunze schon wieder abwärts. Mit 1.079 Dollar ist sie wieder auf das Niveau von vor den Attacken in Paris zurückgefallen. Schon am Montag hatten viele Analysten ihre Erwartung geäußert, dass die negativen Auswirkungen des Blutbades wie immer wieder zu beobachten wohl nur von kurzer Dauer an den Märkten sein würden.

   An den Börsen gehörten Aktien aus dem Energie- und Rohstoffkomplex zu den klaren Tagesgewinnern, nachdem sich die Ölpreise am Montag in den USA wieder kräftig um über 2 Prozent erholt hatten. Händler sprachen von einer Risikoprämie für das Öl angesichts drohender stärkerer Angriffe des Westens auf Stellungen des Islamischen Staates.

   In Hongkong zogen PetroChina und China Petroleum & Chemical um 2 bzw. 0,6 Prozent an, in Sydney Santos um über 5 Prozent und Origin Energy um über 7 Prozent. Die Schwergewichte BHP Billiton und Rio Tinto gewannen je 1,4 Prozent.

   In Schanghai und Shenzhen waren Aktien aus dem Rüstungssektor gesucht angesichts der Erwartung langfristig steigender Rüstungsausgaben Chinas. Etwas erholt zeigten sich trotz anziehender Ölpreise die am Vortag unter den Terrorattacken noch stärker leidenden Aktien aus dem Reisesektor. ANA zogen in Tokio um 0,2 Prozent an, Cathay Pacific in Hongkong um 0,5 Prozent. Qantas gewannen in Sydney sogar 4,8 Prozent. Hier kam als stützender Faktor hinzu, dass die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsnote der Fluglinie von BBB- auf BB+ angehoben hat. Damit hat Qantas wieder "Investment Grade"-Status, wodurch sich die Finanzierungskosten deutlich verbilligen dürften.

   Toray Industries stiegen in Tokio um 2,6 Prozent, nachdem der Zulieferer von Industriematerialien und Textilien eine Ausweitung seiner Zusammenarbeit mit Fast Retailing gemeldet hatte. Fast Retailing gewannen 2 Prozent.

=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.118,20 +2,29% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.630,63 +1,22% 07:00 Kospi (Seoul) 1.963,58 +1,06% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.605,50 -0,04% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.274,36 +1,20% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.419,42 +1,50% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.917,72 +0,07% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.661,53 +0,33% 10:00 SET50 (Thailand) 892,62 -0,03% 11:00 BSE (Mumbai) 25.785,46 +0,10% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 9.33 Uhr EUR/USD 1,0647 -0,3% 1,0683 1,0735 EUR/JPY 131,32 -0,3% 131,66 131,88 USD/JPY 123,31 +0,1% 123,24 122,84 USD/KRW 1172,17 +0,2% 1169,36 1171,55 USD/CNY 6,3786 +0,1% 6,3712 6,3724 AUD/USD 0,7082 -0,1% 0,7092 0,7125 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/smh

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   November 17, 2015 04:32 ET (09:32 GMT)

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ANA HOLDINGS INC 18,40 0,00% ANA HOLDINGS INC
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PetroChina Co. Ltd. 0,69 -1,43% PetroChina Co. Ltd.
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