30.06.2017 11:23:40

MÄRKTE ASIEN/Börsen folgen negativen Vorgaben - China schert aus

   Von Lucy Craymer

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Die jüngste globale Talfahrt an den Aktienbörsen ist am Freitag auch an den asiatischen Börsen nicht spurlos vorübergegangen. Die asiatischen Märkte hielten sich aber etwas wackerer - zumindest im Vergleich zu ihren europäischen Pendants. Mit den Verlusten zum Wochenschluss sind die Vortagesgewinne aber dennoch wieder Makulatur. Händler charakterisierten den Wochenverlauf als "Achterbahnfahrt". Die Märkte seien derzeit klar stimmungsgetrieben, sagte Chefhändler Gavin Parry von Parry International Trading in Hongkong.

   In Japan sank der Nikkei-225 um 0,9 Prozent auf 20.033 Punkte. Im Verlauf war der japanische Leitindex erstmals seit zwei Wochen unter die Markte von 20.000 Zählern gerutscht. Die weltweit gestiegene Risikoscheu trieb Anleger in den vermeintlich sicheren Yen. Er stieg und belastete damit zusätzlich, weil börsennotierte Unternehmen in der Mehrzahl stark vom Export abhängen. Zudem war die japanische Industrieproduktion im Mai nach dem kräftigen Zuwachs im Vormonat deutlich und etwas stärker als befürchtet gesunken.

   Der Dollar fiel im Tagestief auf 111,73 Yen nach Wechselkursen um knapp 112,90 Yen im Tageshoch des Vortages. Da der Yen im späten Geschäft wieder etwas nachgab, hievte dies den Nikkei wieder über die 20.000-Punktemarke. Nachbörslich erholte sich der Greenback auf rund 112 Yen.

In China stützen Konjunkturdaten In Schanghai schaffte der Composite mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent auf 3.192 Punkten noch den Sprung ins Plus. Nach überzeugenden Konjunkturdaten erholten sich die Kurse in Schanghai und Shenzhen (plus 0,3 Prozent). Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende sowie für das nicht-produzierende Gewerbe waren im Juni gestiegen und besser als erwartet ausgefallen. Ersterer kletterte sogar auf das zweithöchste Niveau des Jahres. Händler sprachen von einer Rotation in zuvor geschmähte Sektoren.

   Im Handel haben man sich derweil auf womöglich wichtige Verlautbarungen durch den chinesischen Ministerpräsidenten Xi Jinping eingestellt, der zum 20. Jahrestag der Übergabe Hongkongs an China durch die Briten in der Stadt weilt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der starke Mann Chinas für die Wirtschaft positive Dinge verkünde, hieß es. Die Kurse in Hongkong büßten gleichwohl durchschnittlich 0,7 Prozent ein.

   In Australien fiel das Minus mit 1,7 Prozent trotz gestiegener Rohstoffpreise deftiger aus, allerdings hatte Sydney am Vortag zu den festeren Börsen gezählt. Zum Wochen- und Quartalsschluss verbuchte die australische Börse den höchsten Tagesverlust im laufenden Jahr. Nach Allzeithochs am Vortag legten auch die Börsen in Südkorea und Neuseeland den Rückwärtsgang ein. Die Stimmung in Seoul wurde von einer unerwartet schwach ausgefallenen Industrieproduktion belastet. Neuseeland ging auf Tagestief ins Wochenende.

   Nach einer siebentägigen Rally schloss die Börse auf Taiwan etwas leichter. Vor allem Technologiewerte drückten den Leitindex in Taipeh. Hon Hai, TSMC und Largan Precision verloren alle rund 1 Prozent - belastet von Abgaben im US-Techniksektor.

   Nach Rekordhochs an den vergangenen drei Handelstagen gaben Geely Automobile in Hongkong um 2,4 Prozent nach. Die Aktie des Automobilkonzerns lag seit Jahresbeginn allerdings 127 Prozent im Plus - auf Wochensicht 13 Prozent. Der Telekommunikationskonzern StarHub stockte seinen Anteil am Filmvermarkter mm2 Asia auf. Während mm2 in Singapur um 2,8 Prozent zulegten, büßten Starhub 1,8 Prozent ein.

   Tilt Renewables ermäßigten sich auf Neuseeland um 3,3 Prozent. Der Versorger verzeichnete wegen ungünstiger Windverhältnisse einen Produktionseinbruch von 39 Prozent im ersten Geschäftsquartal.

Ölpreise weiter stabil Am Erdölmarkt zeichnet sich die längste Erholungsphase seit April ab. Die global gehandelte Ölsorte Brent verteuerte sich um weitere 0,6 Prozent auf 47,70 Dollar je Fass. Anleger preisten noch immer die in der vergangenen Woche gesunkene US-Förderung ein, hieß es. Außerdem setzten sie auf die Urlaubssaison in den USA, die gewöhnlich mit einem Anstieg der Benzinnachfrage einhergehe.

   Der Goldpreis gab im späten Geschäft gegenüber dem US-Handel 0,2 Prozent auf 1.243 Dollar ab. Die falkenhafte US-Geldpolitik belaste das Edelmetall übergeordnet, hieß es. Im Sitzungsverlauf belastete zudem die Dollarerholung.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.721,50 -1,66% +0,39% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 20.033,43 -0,92% +4,81% 08:00 Kospi (Seoul) 2.391,79 -0,16% +18,03% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.191,07 +0,09% +2,82% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 25.776,57 -0,77% +17,92% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.395,07 -0,26% +12,34% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.225,51 -1,02% +11,97% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.763,38 -0,45% +7,41% 11:00 BSE (Mumbai) 30.794,12 -0,21% +15,65% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,1397 -0,4% 1,1440 1,1418 +8,4% EUR/JPY 127,63 -0,5% 128,29 128,54 +3,8% EUR/GBP 0,8773 -0,3% 0,8798 0,8802 +2,9% GBP/USD 1,2994 -0,1% 1,3004 1,2974 +5,3% USD/JPY 112,00 -0,1% 112,13 112,57 -4,2% USD/KRW 1145,27 -0,2% 1147,08 1140,90 -5,1% USD/CNY 6,7807 -0,1% 6,7870 6,7792 -2,4% USD/CNH 6,7853 -0,1% 6,7937 6,7857 -2,7% USD/HKD 7,8054 -0,0% 7,8060 7,8047 +0,7% AUD/USD 0,7676 -0,1% 0,7684 0,7668 +6,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,21 44,93 +0,6% 0,28 -20,5% Brent/ICE 47,68 47,42 +0,5% 0,26 -18,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.243,62 1.245,70 -0,2% -2,09 +8,0% Silber (Spot) 16,59 16,63 -0,2% -0,04 +4,2% Platin (Spot) 920,95 922,00 -0,1% -1,05 +1,9% Kupfer-Future 2,69 2,68 +0,1% +0,00 +6,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/gos

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