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10.01.2014 12:24:38
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Lufthansa hält an Gewinnzielen fest - Aktie zieht an
RÜCKKEHR ZUM WACHSTUM
Beim Ausbau des Flugangebots nimmt die Lufthansa-Führung nun den Fuß von der Bremse. Die Kapazität soll 2014 um fünf Prozent wachsen. Die Zahl der Passagiere will Menne noch stärker steigern, sodass sich die Auslastung der Maschinen den Plänen zufolge weiter verbessern könnte.
Die größeren, moderneren Flugzeuge sollen auch die Ausgaben für Treibstoff begrenzen. Die Konzernspitze rechnet 2014 mit einer Treibstoffrechnung von 6,9 Milliarden Euro. Das wären rund 200 Millionen weniger als im abgelaufenen Jahr, und dies trotz des wachsenden Flugangebots.
Lufthansa-Chef Christoph Franz will den Konzern seit Anfang 2012 mit dem Sparprogramm "Score" fit für die Zukunft machen. Dazu fallen alleine in der Verwaltung 3.500 Arbeitsplätze weg. Die Billigtochter Germanwings übernimmt seit vergangenem Sommer schrittweise alle Europa-Strecken der Kernmarke Lufthansa, sofern sie nicht über die Drehkreuze Frankfurt und München führen. Insgesamt will Franz den operativen Gewinn bis Ende kommenden Jahres um 1,5 Milliarden Euro steigern. Als Vergleich dient dabei das Jahr 2011 mit rund 800 Millionen Euro.
MEHR ECONOMY-TICKETS
Für 2014 erwartet die Lufthansa im Schnitt sinkende Erlöse je Flugticket. Menne begründet dies allerdings nicht wie mehrere Konkurrenten mit einem verschärften Wettbewerb, sondern mit dem größeren Anteil von Economy-Tickets in den Lufthansa-Maschinen. Die Gesellschaft verkleinert in vielen ihrer Flugzeuge die lukrativere, aber inzwischen weniger gefragte Business Class. Im Gegenzug führt sie wie schon andere Gesellschaften vor ihr eine aufgewertete Touristenklasse mit dem Namen Premium Economy ein. Damit passen mehr Fluggäste in die Maschinen, die im Schnitt aber weniger Geld für ihre Tickets ausgeben.
Am frühen Freitagnachmittag will die Lufthansa zudem ihre Verkehrszahlen für das abgelaufene Jahr veröffentlichen. In den ersten elf Monaten war die Zahl der Passagiere um 0,8 Prozent auf 97,3 Millionen gestiegen. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich dabei um einen Prozentpunkt auf 79,9 Prozent. Auch andere Gesellschaften wie Air Berlin, Air France-KLM, die British-Airways-Mutter IAG sowie die Billigflieger Easyjet und Ryanair haben ihre Maschinen im vergangenen Jahr besser gefüllt.
Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Gegen Mittag notierte das Papier mit einem Plus von rund 7 Prozent an der Spitze des DAX. Im Handel wird auf die Fortschritte bei den Restrukturierungsbemühungen der Fluglinie verwiesen.
Wie Jochen Rothenbacher, Analyst bei equinet anmerkt, seien seine Schätzungen für die Restrukturierungskosten zu hoch - im Jahr 2014 um etwa 20 Millionen Euro und 2015 sogar um etwa 80 Millionen Euro. "Das ist klar positiv und wir werden daher unsere Schätzungen überarbeiten", so Rothenbacher.
Positiv wertet der Analyst auch die vermutlich niedrigeren Treibstoffkosten im laufenden Jahr. Diese dürften sich auf 6,9 Milliarden Euro belaufen. equinet ging bislang von 7 Milliarden Euro aus. Rothenbacher hält indes an seiner "Halten"-Empfehlung für die Lufthansa-Aktie fest und nennt ein Kursziel von 15 Euro.
COMMERZBANK: ZAHLEN DEUTEN AUF HÖHEREN OPERATIVEN GEWINN
Analyst Johannes Braun von der Commerzbank schrieb, das Passagieraufkommen solle den Angaben zufolge 2014 mit mehr als fünf Prozent stärker wachsen als von ihm erwartet. Allerdings falle das Sparprogramm nun etwas weniger ambitioniert aus. Alles in allem deuteten die Zahlen auf einen etwas höheren operativen Gewinn hin als bisher gedacht. Das sei ermutigend und wirke eher positiv auf die Aktie.
Ein anderer Händler stellte heraus, dass auch die US-Fluggesellschaften am Vortag mit starken Kursaufschlägen geglänzt hatten. American Airlines hatten rund sechseinhalb Prozent gewonnen, United Continental zogen um fast sieben Prozent an. Gute Verkehrszahlen und Prognosen hatten Anleger überzeugt.
SCHÄTZUNGEN ANGEHOBEN
Zudem gab es positive Analystenkommentare. Die Analysten der Credit Suisse hoben dank der ermutigenden Prognosen für 2014 ihre Schätzungen für die Airline an. Der Ausblick sei ambitionierter als erwartet. Einem Händler zufolge äußerten sich auch die Experten der Investmentbank Mainfirst zuversichtlich: Die Aktie sei demnach günstiger als die von Konkurrenten und positive Kurstreiber könnten ihre Wirkung entfalten.
NEW YORK/FRANKFURT dpa-AFX und Dow Jones Newswires
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