18.01.2024 18:20:00

Lebensmittelaußenhandel von Jänner bis September 2023 zurückgegangen

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Die heimische Lebensmittelbranche hat in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres deutlich weniger Erzeugnisse importiert und exportiert. Zwischen Jänner und September 2023 ging die Menge der Ausfuhren um 6 Prozent zurück, die Einfuhren sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent. Der Wert der gekauften und verkauften Waren stieg aufgrund der Inflation jedoch deutlich an, wie die AMA Marketing am Donnerstag im Vorfeld der Grünen Woche in Berlin mitteilte.

So lag der Gesamtwert der agrarischen Exporte mit 12,67 Mrd. Euro um 6,1 Prozent über der Vorjahresperiode, der Wert der importierten Waren erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 12,77 Mrd. Euro. Die agrarische Außenhandelsbilanz fiel mit einer Differenz von minus 94 Mio. Euro leicht negativ aus.

Eine positive Entwicklung gab es laut AMA Marketing, die sich auf vorläufige Ergebnisse der Statistik Austria bezieht, beim Handel mit dem wichtigsten Exportpartner Deutschland. Die Ausfuhren legten mit 11,4 Prozent nicht nur wertmäßig kräftig zu, mit einem Plus von 1,1 Prozent gingen auch mehr Produkte ins Nachbarland.

Generell gab es bei den Ausfuhrmengen nicht nur Rückgänge, bei Rind- und Schweinefleisch etwa registrierte die AMA sichtbare Zuwächse. Mit Blick auf Schweinefleisch sei das insbesondere auf eine größere Nachfrage aus Deutschland zurückzuführen, wie AMA-Marketing-Chefin Christina Mutenthaler-Sipek bei der Vorstellung der Zahlen erklärte. Der Grund: Die deutschen Schweinebäuerinnen und Schweinbauern sehen sich mit höheren Tierwohlstandards beziehungsweise größerem Druck seitens des Handels, Tierwohl-Fleisch zu produzieren, konfrontiert. Viele hätten daher ihren Schweinebetrieb aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben, so Mutenthaler-Sipek.

Als Exportschlager erwiesen sich wie schon in den vergangenen Jahren Milchprodukte, gefolgt von Wurst-, Schinken- und Speckwaren. Auf erhebliche Nachfrage sind den Angaben zufolge auch Äpfel aus Österreich gestoßen, deren Exportmenge im Zeitkorridor zwischen Jänner und September 2023 um knapp ein Drittel und deren Exportwert um mehr als die Hälfte gestiegen ist.

Eine gegenläufige Entwicklung verzeichnete die AMA beim Handel mit Getreideprodukten. Die Menge der Ausfuhren sank um knapp 12 Prozent, was vor allem an Preisreduktionen liegt, die schon Ende 2022 einsetzten. Allerdings hätten dazu auch die zollfreien ukrainischen Getreideexporte beigetragen, hieß es von der AMA.

Die ausländischen Absatzmärkte dürften den heimischen Getreidebauern durch die ukrainischen Ausfuhren aber nicht wegbrechen, wie Josef Domschitz, Geschäftsführer des Fachverbands der Lebensmittelindustrie in der Wirtschaftskammer (WKÖ), versicherte. Außerdem könne die Branche auf die hohe Nachfrage nach heimischen Qualitätsprodukten im Inland bauen. Auf relativ geringem Niveau bewegen sich laut Domschitz auch die Einfuhren von Getreide aus der Ukraine. Bei Mahlweizen etwa machten ukrainische Produkte zuletzt nur 0,6 Prozent der gesamten Importmenge aus.

Russland spiele indes für die österreichischen Lebensmittelexporteure eine immer geringere Rolle, hielt Domschitz fest. Einst nach Russland exportierte Produkte würden nun tendenziell in andere Märkte exportiert, darunter neuerlich China, das vor allem am österreichischen Schweinefleisch interessiert sei. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Zahlen der AMA wider, die für russische Produkte immerhin einen wertmäßigen Rückgang von gut 27 Prozent und einen Mengenrückgang um ein Drittel ausweisen.

Die wichtigsten Abnehmerländer hinter Deutschland waren - gemessen am Exportwert - Italien, Ungarn und die Schweiz. Dahinter folgten die Niederlande, die USA und Tschechien.

Die Daten der AMA beziehen sich auf Produkte der Zollkapitel 1 bis 24. Die Kapitel 1 bis 15 sind landwirtschaftsnah. Die restlichen Kapitel sind verarbeitete Produkte der Lebensmittelindustrie.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0084-24, 88 x 76 mm; Compliance-Hinweis: Diese Berichterstattung erfolgt im Rahmen einer Pressereise auf Einladung der AMA Marketing. Die Reisekosten werden zur Gänze vom Veranstalter getragen, die Berichterstattung erfolgt unter unabhängiger redaktioneller Verantwortung der APA-Redaktion.) tpo/cri/fel

WEB https://ama.at/intro

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