31.10.2013 18:59:31
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Trotz ermutigender Konjunkturdaten treten die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag auf der Stelle. Am Vortag hatte die US-Notenbank einige Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, als sie sich im Anschluss an ihre Zinssitzung weniger "taubenhaft" gab, als mancher erhofft hatte. Daraufhin kamen nicht nur die Aktienkurse, sondern auch der Anleihemarkt und das Gold unter Druck. Der am Donnerstag veröffentlichte überraschend gute Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago vermag die Enttäuschung der Anleger nicht zu lindern. Der Markt sei offenbar der festen Überzeugung gewesen, dass die US-Notenbank frühestens im März kommenden Jahres damit beginnen werde, die geldpolitischen Zügel wieder zu straffen, so die Deutsche Bank. Am Anleihemarkt kommt es in Reaktion auf die guten Konjunkturdaten wieder zu Kursverlusten. Die Daten stützen den Dollar. Der Euro notiert nur noch knapp oberhalb von 1,36 Dollar. Schon am Vormittag hatten schwache europäische Inflationsdaten die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,37 Dollar gedrückt. Auch der Goldpreis leidet unter den Nachwirkungen der Fed-Aussagen. Wenn die Notenbank tatsächlich zu einer strafferen Geldpoltik überginge, wäre Gold als Inflationsschutz uninteressant. Am Ölmarkt gibt der Preis für die US-Referenzsorte WTI leicht nach. An der Börse steigen Facebook. Die Quartalszahlen des sozialen Netzwerks sind überraschend gut ausgefallen. Auch Expedia hat Geschäftszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen lagen. Das lässt die Aktie deutlich nach oben springen. Dagegen bricht der Kurs von Avon ein. Die Restrukturierungsbemühungen haben bislang kaum Früchte getragen. Der Kosmetikanbieter hat im dritten Quartal schlechter als erwartet abgeschnitten.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine weiteren Termine auf der Agenda.+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Die Berichtssaison hat am Donnerstag den Ton an Europas Börsen angegeben. Besser als erwartete Ergebnisse von Alcatel-Lucent und BNP Paribas beflügelten die Indizes. Dagegen hatten die Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend nur moderate Auswirkungen. Zwar wurde das Volumen der monatlichen Wertpapierkäufe mit 85 Milliarden Dollar bestätigt, die Fed ging aber nicht auf mögliche negative Effekte des Haushaltsstreits in den USA auf das Wachstum ein. Der Euro geriet mit schwachen Inflationsdaten für die Eurozone und einem starken Chicago-Einkaufsmangerindex, der für verstärkte Dollar-Käufe sorgte, unter Druck und fiel unter die Marke von 1,36 Dollar. Alcatel-Lucent schaffte beim um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis den Sprung in die schwarzen Zahlen. Die Aktie schoss um 19,3 Prozent nach oben. Für gute Stimmung bei den Banken sorgt die überraschend hohe Kernkapitalquote von 10,8 Prozent der französischen BNP Paribas. Das trieb die Aktie um 3,3 Prozent in die Höhe. Verschnupft reagierte die Börse auf die Zahlen des Ölkonzerns Royal Dutch Shell, die Aktie brach um 4,9 Prozent ein. Hohe Ausgaben für Exploration und Förderung sowie schwächere Margen im Raffineriegeschäft bescherten dem Ölkonzern im dritten Quartal einen Gewinneinbruch.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 10.03 Uhr Mi, 17.16 Uhr EUR/USD 1,3597 -0,84% 1,3711 1,3773 EUR/JPY 133,6429 -0,81% 134,7341 135,1951 EUR/CHF 1,2310 -0,16% 1,2330 1,2345 USD/JPY 98,2900 0,01% 98,2850 98,1840 GBP/USD 1,6048 0,13% 1,6027 1,6078+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Enttäuschung über den Verlauf der Quartalsberichtssaison und über die US-Notenbank hat am Donnerstag die Stimmung an den Finanzmärkten in Ostasien getrübt. Dass die Fed ihrem expansiven geldpolitischen Kurs zunächst treu bleibe, überrasche zwar nicht. Für Verunsicherung habe aber der fehlende Verweis auf mögliche negative Auswirkungen des US-Haushaltsstreits auf die Konjunktur gesorgt, hieß es im Handel. Einige Akteure an den Märkten werteten dies als Indiz, dass die US-Notenbank möglicherweise doch schon im Dezember damit beginnen könnte, ihre Anleihekäufe von monatlich 85 Milliarden Dollar zu drosseln. Das wäre früher als zuletzt an den Märkten spekuliert. Am stärksten fiel das Minus in Seoul aus, wo es nach drei Tagen in Folge mit Gewinnen abwärts ging. Für Druck sorgten starke Verluste bei Schwergewichten wie Samsung Electronics und Hyundai Motor. In Tokio bremsten Kursverluste einiger Aktien von Unternehmen, die ihre Quartalsausweise vorgelegt und damit für Enttäuschung gesorgt hatten. Enttäuschende Geschäftszahlen trübten auch die Stimmung im chinesischen Finanzsektor. In Sydney, wo der Index dem Abwärtstrend mit einem kleinen Plus trotzte, standen National Australia Bank unter Druck. Die Gewinnentwicklung lag zwar im Rahmen der Erwartungen, allerdings missfielen Händler hier gestiegene Kosten.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BASF schließt Angebot für Verenium erfolgreich ab
Der Chemiekonzern BASF hat die Übernahme des Biotechnologieunternehmens Verenium erfolgreich abgeschlossen. Bis zum Ende der Angebotsfrist am 31. Oktober seien rund 71 Prozent der ausstehenden Verenium-Aktien angedient worden. Den Unternehmenswert der Verenium Corp, die im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 57 Millionen US-Dollar erwirtschaftet hat, bezifferte BASF auf etwa 48 Millionen Euro.
Wacker-Chemie-Chef glaubt an Solarsiliziumgeschäft
Auch wenn das Geschäft mit Solarsilizium derzeit alles andere als einfach ist und der Münchner Wacker Chemie AG im dritten Quartal erneut einen deutlichen Gewinnrückgang bescherte - Vorstandschef Rudolf Staudigl glaubt an die Zukunft der Sparte. Der Photovoltaikmarkt wachse weltweit stark und dafür sei Polysilizium nötig, sagte der Manager.
Bechtle-Aufsichtratschef legt Amt aus persönlichen Gründen nieder
Bei dem IT-Dienstleister und -händler Bechtle kommt es überraschend zu einem Wechsel an der Aufsichtsratsspitze. Der bisherige Vorsitzende Klaus Winkler hat sein Amt aus persönlichen familiären Gründen niedergelegt und scheidet auch als Mitglied aus dem Gremium aus, wie die Bechtle AG mitteilte.
KirchMedia-Gläubiger erhalten wieder Geld
Die Gläubiger der seit April 2002 insolventen KirchMedia GmbH & Co KGaA haben eine weitere Abschlagszahlung erhalten. Zuletzt wurden 92,3 Millionen Euro ausgezahlt, wie der Insolvenzverwalter der Gesellschaft, Michael Jaffe, mitteilte. Damit seien 19 Prozent der Forderungen der ungesicherten und nicht absonderungsberechtigten Gläubiger erfüllt.
LBBW-Manager müssen wegen Vorwurfs der Bilanzfälschung vor Gericht
Sieben frühere und aktuelle Vorstandsmitglieder der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) müssen sich demnächst wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung vor Gericht verantworten. Das Landgericht Stuttgart ließ die Anklage der Staatsanwaltschaft zu und eröffnete das Hauptverfahren gegen die Manager.
US-Behörden schauen sich Arzneistudie von AstraZeneca genauer an
Der Pharmakonzern AstraZeneca rückt ins Visier der US-Behörden. Diese hätten Untersuchungen zu zwei Medikamenten eingeleitet, teilte die Gesellschaft bei Vorlage der Quartalszahlen mit. Das US-Justizministerium habe Dokumente und Informationen zu einer klinischen Studie mit Brilinta angefordert.
Boeing steigert die Fertigung des Bestsellers 737
Boeings Flugzeuge der 737er Familie sind weiter gefragt. Der Airbus-Wettbewerber wird daher die Fertigung ausbauen. Ab der ersten Jahreshälfte 2014 sollen pro Monat 42 Maschinen der Bestseller aus den Fabrikhallen in Renton im US-Bundesstaat Washington rollen. Derzeit sind es 38 Maschinen.
Schwache Raffineriemargen lasten auf Exxon Mobil
Dem US-Ölgiganten Exxon Mobil haben im dritten Quartal niedrigere Raffineriemargen zu schaffen gemacht. Der Gewinn des größten US-Ölkonzerns sackte spürbar ab. Das konnte auch ein solides Explorations- und Fördergeschäft nicht verhindern.
MasterCard profitert von Ausgabefreude der Kartenkunden
Die wachsende Konsumfreude seiner Kunden hat dem US-Bezahldienstleister MasterCard im dritten Quartal zu einem Gewinnschub verholfen. Der Konzern aus der Stadt mit dem bezeichnenden Namen Purchase im US-Bundesstaat New York übertraf dank des gesteigerten Transaktionsaufkommens seiner Kredit- und Debitkarten die Erwartungen der Analysten.
=== DJG/ros (END) Dow Jones NewswiresOctober 31, 2013 13:27 ET (17:27 GMT)
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