02.03.2022 19:03:40
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ AKTIENMÄRKTE (19.00 Uhr) +++++
INDEX Stand +-% +-% YTD
EuroStoxx50 3.820,59 +1,45% -11,12%
Stoxx50 3.619,58 +1,45% -5,21%
DAX 14.000,11 +0,69% -11,87%
FTSE 7.429,56 +1,36% -0,74%
CAC 6.498,02 +1,59% -9,16%
DJIA 33.930,53 +1,91% -6,63%
S&P-500 4.386,67 +1,87% -7,96%
Nasdaq-Comp. 13.708,28 +1,30% -12,38%
Nasdaq-100 14.201,89 +1,40% -12,98%
Nikkei-225 26.393,03 -1,68% -8,33%
EUREX Stand +-Ticks
Bund-Future 169,31 -129
+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 109,30 103,41 +5,7% 5,89 +46,8%
Brent/ICE 111,17 104,97 +5,9% 6,20 +44,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.918,20 1.945,33 -1,4% -27,13 +4,9%
Silber (Spot) 25,10 25,36 -1,0% -0,26 +7,7%
Platin (Spot) 1.067,05 1.057,90 +0,9% +9,15 +10,0%
Kupfer-Future 4,64 4,59 +1,1% +0,05 +3,9%
Die Ölpreise setzen ihren rasanten Anstieg fort, weil als Folge der russischen Invasion und der verhängten Sanktionen gegen Russland mit einem stark verminderten Ölangebot aus Russland gerechnet werden muss. Dass die wöchentlichen US-Ölvorräte unerwartet gesunken sind, hat dem Preisauftrieb keinen zusätzlichen Impuls mehr beschert. Weitgehend wirkungslos bleibt daneben auch, dass die Opec+ wie erwartet an der schon vereinbarten weiteren monatlichen Erhöhung der Ölförderung um 400.000 Barrel pro Tag festhält, also nicht etwa auf den stark gestiegenen Ölpreis mit einer stärkeren Erhöhung reagiert. Dass nach der Internationalen Energieagentur nun auch Staaten wie die USA oder auch Deutschland einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freigeben wollen, bremst den Ölpreisanstieg ebenso nicht.
Beim Goldpreis kommt es zu einer Gegenbewegung auf die starken Gewinne vom Vortag. Angesichts steigender Aktienmärkte ist das Edelmetall nicht mehr als "sicherer Hafen" gefragt.
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Sehr fest - Hoffnung schöpfen Anleger mit Blick auf eine für Donnerstag angekündigte zweite Gesprächsrunde zwischen russischen und ukrainischen Delegierten, wenngleich Russland zugleich seine Angriffe auf Städte in der Ukraine weiter intensiviert hat. Rückenwind kommt aber auch von US-Notenbankchef Jerome Powell, der für das in zwei Wochen stattfindende Zinstreffen der Fed angesichts der stark erhöhten Inflation zwar eine Zinserhöhung avisiert; allerdings spricht er sich für eine Erhöhung um lediglich 25 Basispunkte aus. Schon vor der Startglocke hatten besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten aus der US-Privatwirtschaft ein ungünstiges Inflationssignal gesendet, weil sie weiter steigende Löhne und einen stärkeren Inflationsdruck implizieren. Unter den Einzelwerten profitieren Hewlett Packard Enterprise (+10,4%) von starken Zahlen zum ersten Geschäftsquartal. Salesforce.com hat zwar im vierten Quartal die eigenen Ziele übertroffen, der Kurs steigt aber nur um 0,8 Prozent. Der Einzelhändler Ross Stores (+7,5%) erfreut die Anleger mit überraschend starken Zahlen und einer Dividendenerhöhung. Als durchwachsen werden hingegen die Zahlen von First Solar (-12%) beurteilt. Die Aktie war den Vortagen aber auch stark gestiegen vor dem Hintergrund der explodierenden Energiepreise. Nordstrom reagieren mit einem Kursfeuerwerk von 39 Prozent auf die Vorlage des Quartalsberichts und vor allem einen viel besser als erwartet ausgefallenen Gewinnausblick des Kaufhausbetreibers. Die Aktien der Wettbewerber Macy's und Kohl's legen im Sog um 6,9 bzw 4,4 Prozent zu.
Anleihen sind nach ihren kräftigen Gewinnen angesichts des neuen Hoffnungsschimmers in der Ukraine als sicherer Hafen zunächst nicht mehr gefragt. Entsprechend ziehen die Renditen wieder an, im Zehnjahresbereich um gut 11 Basispunkte auf 1,84 Prozent. Dabei dürfte auch die avisierte Zinsanhebung eine Rolle spielen.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
- US
20:00 Fed, Beige Book
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Fest - Stützend wirkte die Erholung der US-Aktienmärkte. Überschattet wurde das Geschehen vom Ukrainekrieg und immer deutlicheren wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen für den Westen. Zu den Wachstumssorgen kam eine Rekord-Inflation in der Eurozone, was per Saldo eine Stagflation bedeuten könnte. Anleger flohen daher in Öl-, Stahl- und Rohstoffaktien, Verlierer waren Autos und Versorger. Der Sektor der europäischen Ölwerte schoss 4 Prozent nach oben, Minen- und Rohstoffwerte legten im Schnitt 2,3 Prozent zu. Erste russische Gegenmaßnahmen trieben Stahlwerte: Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass will Russlands Stahlkonzern Severstal nicht mehr in die EU liefern - und damit an Kunden der Autoindustrie. Thyssenkrupp stiegen 2 Prozent und Arcelormittal um 3 Prozent, da sie wohl den Ersatz zu erhöhten Preisen liefern werden. Autowerte zählten mit Abgaben von durchschnittlich 1,6 Prozent daher zu den Hauptverlierern, Daimler Truck fielen 5 Prozent, Mercedes-Benz um 3,6 Prozent. Versorger (-1,7%) standen weiter unter Druck. Eon verbilligten sich um 8,2 Prozent und RWE um 3,8 Prozent. Der Markt fürchtet sich vor einer möglichen Sondersteuer auf deren Gewinne angesichts der rapide steigenden Energiepreise. Aus der Berichtssaison kamen unterschiedliche Signale: SMA Solar brachen um rund 18 Prozent ein. Sowohl die Zahlen für 2021 als auch der Ausblick auf 2022 enttäuschten. Containerschiffer und Logistiker Kühne & Nagel (+1,9%) erfreute mit guten Zahlen zum vierten Quartal 2021. SAP gewannen 2 Prozent. Aus den Zahlen von Salesforce in den USA ließen sich positive Rückschlüsse auf SAP ziehen, hieß es von Analysten. Gesucht waren auch MTU und Airbus mit über 5 Prozent Plus, die von erhöhten Rüstungsausgaben profitieren könnten. Bayer stiegen um 4 Prozent dank zahlreicher positiver Analystenkommentare zu den am Vortag veröffentlichten Geschäftszahlen. Sixt legten um 6,2 Prozent zu. Die Jahreszahlen 2021 kamen gut an, der Vorsteuergewinn lag oberhalb der Prognose.
+++++ DEVISEN +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1098 -0,2% 1,1091 1,1113 -2,4%
EUR/JPY 128,29 +0,4% 127,90 127,74 -2,0%
EUR/CHF 1,0236 +0,2% 1,0205 1,0226 -1,3%
EUR/GBP 0,8308 -0,5% 0,8353 0,8335 -1,1%
USD/JPY 115,62 +0,6% 115,14 114,90 +0,4%
GBP/USD 1,3355 +0,2% 1,3277 1,3336 -1,3%
USD/CNH (Offshore) 6,3221 +0,0% 6,3139 6,3162 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 43.818,40 -0,8% 43.800,28 43.592,55 -5,2%
Der Dollar legt zwar zu - der Dollarindex steigt um 0,1 Prozent -, dass sich der US-Notenbankchef aber für einen kleinen Zinsschritt ausgesprochen hat, auch angesichts der Unwägbarkeiten des Ukraine-Krieges, hat dem Greenback aber zumindest einen kleinen Dämpfer versetzt. Aufwärts geht es mit dem Kanada-Dollar, nachdem die kanadische Notenbank wie weithin erwartet wegen der hohen Inflation den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben hat.
+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
An den asiatischen Finanzmärkten ist nach der Stabilisierung der vergangenen Tage am Mittwoch die Kriegsangst zurückgekehrt. Als Alarmzeichen wurde der Ölpreis (Brent) gewertet, der deutlich anzog und über die Marke 111 US-Dollar sprang. Von Panik konnte aber keine Rede sein, vermeintlich sichere Häfen wie Yen und Gold gaben sogar leicht ab, waren aber zuvor stark gesucht gewesen. Gleichwohl stiegen die Notierungen japanischer Staatsanleihen. Die nur moderaten Abgaben in Schanghai erklärten die Analysten von Creditsights mit der Einschätzung, dass das chinesische Wachstum wohl nicht signifikant vom Ukraine-Konflikt betroffen sein werde. Der Ausschluss der russischen Banken aus dem Swift-System dürfte das grenzüberschreitende System in China sogar stärken. Zudem dürften die Rohstoffimporte aus Russland zunehmen. In Südkorea, wo am Vortag feiertagsbedingt nicht gehandelt worden war, stützten Kursgewinne in den Bereichen Ölverarbeitung und Schiffsbau. Insgesamt beflügelt wurde der Markt durch besser als gedacht ausgefallene Handelsdaten. Der Nikkei-225 in Tokio zeigte sich dagegen sehr schwach - belastet von Finanz- und Automobilwerten. Im Automobilsektor gingen Sorgen über Lieferengpässe und steigende Kosten um. Bridgestone verloren 6,8 und Honda Motor 4,5 Prozent. Im Versicherungssektor gaben Dai-ichi Life Holdings 5,2 Prozent als Reaktion darauf ab, dass die Renditen japanischer Staatsanleihen stark nachgaben. Im Erdölsektor zogen Inpex mit der Preisrally des Rohstoffs um 7,7 Prozent an. In Sydney stützten positiven Konjunkturdaten. Die australische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 wieder kräftig in Schwung gekommen, da die Verbraucherausgaben nach dem Ende der Lockdowns sprunghaft angestiegen waren.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
LUFTHANSA
hat beschlossen, die Verträge mit den Vorstandsmitgliedern Christina Foerster und Michael Niggemann vorzeitig um jeweils fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2027 zu verlängern.
TUI
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 02, 2022 13:04 ET (18:04 GMT)
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