03.12.2015 18:55:48

LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

   Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

=== +++++ MÄRKTE AKTUELL (18.22 Uhr) +++++ INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.343,34 -3,61% Stoxx-50 3.161,18 -3,55% DAX 10.789,24 -3,58% FTSE 6.275,00 -2,27% CAC 4.730,21 -3,58% DJIA 17.632,53 -0,55% S&P-500 2.065,08 -0,69% Nasdaq-Comp. 5.082,74 -0,79% Nasdaq-100 4.643,53 -0,91% Nikkei-225 19.939,90 +0,01% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 155,63% -272

+++++ FINANZMARKT USA +++++

   Recht gelassen reagieren die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag auf die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese hat den Einlagenzins für Überschussliquidität der Banken um 10 Basispunkte auf nun minus 0,3 Prozent gesenkt. "Die Flüsterschätzungen am Markt liefen auf eine stärkere Senkung des Einlagenzinses hinaus", sagt ein Händler. Die Anleihekäufe werden zeitlich gestreckt um sechs Monate bei gleichzeitigem Verzicht auf eine Ausweitung der Käufe, welche weithin erwartet worden war. Während in Europa die Börsen mit den aus Sicht der Investoren enttäuschenden Entscheidungen stark unter Abgabedruck standen, geben die Kurse in New York nur leicht nach. Auch Fed-Präsidentin Janet Yellen hat sich erneut zu Wort gemeldet. Sie hat ihre positive Einschätzung zur Entwicklung der US-Wirtschaft bekräftigt und damit erneut ein Signal gesendet, dass eine Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung der Notenbank wahrscheinlich ist. "Die einzige Sache, die die Fed auf ihrem Weg zur Zinserhöhung im Dezember noch aus der Spur bringen könnte, wäre ein schwacher Arbeitsmarktbericht", sagt CEO David O'Malley vom Vermögensverwalter Penn Mutual. Dieser wird aber erst zum Wochenschluss veröffentlicht. Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor fiel schwächer aus als erwartet. Mit 55,9 lag er unter der Erwartung von 58,4. Allerdings blieb eine deutliche Enttäuschung wie beim ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe zu Wochenbeginn aus. Dieser war überraschend unter die Marke von 50 gerutscht, welche auf ein Wachstum hindeutet. Unter den Einzelaktien bleiben Yahoo im Fokus. Der chinesische E-Commerce-Konzern Alibaba ist offenbar nicht am Kerngeschäft des US-Konzerns interessiert. Es sei unwahrscheinlich, dass Alibaba im Falle eines Verkaufs für die Internetaktivitäten der Kalifornier bieten werde, sagte eine mit der Denkweise von Alibaba vertraute Person. Der Yahoo-Board hält dieser Tage eine Reihe von Treffen ab, um über einen Verkauf des schwächelnden Internetgeschäfts zu beraten.

   +++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

   Es stehen keine Termine zur Veröffentlichung an.

   +++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

   EZB-Präsident Mario Draghi hat am Donnerstagnachmittag die zuvor sehr hoch gesteckten Erwartungen von Börsianern enttäuscht. Die Aktienmärkte brachen daraufhin ein. Der Euro schoss auf breiter Währungsfront nach oben und die Bundesanleihen erlebten einen rabenschwarzen Tag. Der Euro machte Kursverluste eines ganzen Monats an nur einem Tag wieder wett. Die EZB hat zwar den Einlagenzins wie erwartet von minus 0,20 auf minus 0,30 Prozent gesenkt und auch das Kaufprogramm für Anleihen um sechs Monate bis März 2017 verlängert. Das monatliche Volumen der Käufe beließ sie jedoch bei 60 Milliarden Euro. Am deutschen Aktienmarkt erlitten Exporteure überdurchschnittliche Kursverluste, belastet vom erstarkten Euro. Dieser beeinträchtigt die Exportchancen der Unternehmen in der Eurozone. Die Verluste von Exportwerten wie Bayer, BASF, Beiersdorf, BMW, Daimler und Siemens reichten von 4,2 bis zu 5,3 Prozent. Airbus verloren 5,4 Prozent.

   +++++ Devisen +++++

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.52 Uhr Mi, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0925 3,16% 1,0591 1,0571 EUR/JPY 134,12 2,57% 130,76 130,52 EUR/CHF 1,0890 0,71% 1,0813 1,0874 USD/JPY 122,73 -0,59% 123,45 123,49 GBP/USD 1,5101 1,13% 1,4932 1,4943

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

   Gewinnmitnahmen haben am Donnerstag das Bild an den asiatischen Börsen geprägt. Händler verwiesen auf die schwachen Vorlagen der US-Börsen und wieder fallende Rohstoffpreise. Ausgenommen von der Schwäche war die Börse in Schanghai, dort setzte sich die Rally den vierten Tag in Folge fort. Besonders gefragt waren in Schanghai erneut Finanztitel. In diesem Jahr haben die Banken umgerechnet bereits knapp 50 Milliarden Dollar für IPOs eingesammelt. Nun gewannnen GF Securities 3,5 Prozent und New China Life Insurance 6 Prozent. Gestützt wurde der Markt in China auch vom neuen Einkaufsmanager-Index für das nichtverarbeitende Gewerbe. Allerdings standen auch in China die Aktien der großen Ölunternehmen unter Druck. Cnooc verloren 3 Prozent und PetroChina 2,6 Prozent. Bei den anderen Rohstofftiteln brachen Chinalco Mining um 7 Prozent ein. In Australien prägte die Schwäche der Rohstoff-Aktien den Handel. Hier verloren Rio Tinto 2,1 Prozent und BHP Billiton 3,0 Prozent. Bei den Ölwerten gaben Woodside Petroleum Ltd. 4,6 Prozent ab und Oil Search Ltd. 2,2 Prozent. Behaupten konnte sich der Markt in Japan. Hier stiegen Japan Post Holdings Co. Ltd. um 1,6 Prozent, der Konzern will für umgerechnet knapp 6 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Auch die angestrebte Fusion im Ölraffineriebereich wurde nun in steigende Kurse umgesetzt: JX Holdings gewannen 2,7 Prozent und TonenGeneral Sekiyu 1,1 Prozent.

   +++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++

   Nokia kann Here-Verkauf an Daimler, Audi und BMW eher abschließen

   Der Verkauf des Nokia-Kartendienstleisters Here an die deutschen Automobilhersteller BMW, Daimler und Audi wird früher als geplant über die Bühne gehen. Der finnische Konzern teilte am Donnerstag mit, dass alle notwendigen Zustimmungen der Behörden vorliegen. Daher könne die Transaktion voraussichtlich am morgigen Freitag abgeschlossen werden. Bisher war Nokia davon ausgegangen, den Verkauf im ersten Quartal 2016 abschließen zu können. Von Audi hieß es, dass die Zustimmung aller Kartellbehörden vorliege und man die Transaktion so schnell wie möglich abschließen wolle.

   GE Capital verhandelt über Verkauf

   Im Zuge seines Rückzugs aus fast dem kompletten Finanzgeschäft ist der US-Mischkonzern General Electric in exklusive Verhandlungen mit der Banque Federative du Credit Mutuel (BFCM) über den Verkauf seines Geschäfts in Frankreich und Deutschland an die französische Bank getreten. Es wurden zwar nur wenige Einzelheiten zu der möglichen Transaktion veröffentlicht, doch sie würde mit 1,3 Milliarden US-Dollar bewertet und der Zustimmung der Aufsichtsbehörden unterliegen.

   AB InBev bestätigt möglichen Verkauf von Grolsch und Peroni

   Um aufsichtsbehördliche Bedenken im Zuge des Megadeals mit SABMiller zu zerstreuen, prüft Anheuser-Busch InBev den Verkauf einer Reihe von Biermarken und des dazugehörigen Geschäfts des kleineren Konkurrenten. Anfang der Woche war bereits aus Kreisen berichtet worden, dass es entsprechende Überlegungen gebe. AB InBev werde in den kommenden Wochen potenzielle Käufer seiner Premiummarken Peroni und Grolsch inklusive des damit verbundenen Geschäfts in Italien, den Niederlanden und Großbritannien kontaktieren, erklärte SABMiller am Donnerstag. Das in Belgien ansässige Unternehmen erwäge zudem den Verkauf von Meantime. SABMiller hatte den Kleinbrauer dieses Jahr zugekauft.

=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   December 03, 2015 12:24 ET (17:24 GMT)

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