Frühjahrs-Lohnrunde 11.03.2018 11:16:00

KV-Verhandlungen für 50.000 Beschäftigte der Elektroindustrie starten

Mit 50.000 Beschäftigten geht mit der Elektro- und Elektronikindustrie einer der größten Fachverbände in die Kollektivvertragsverhandlungen. Im Vorjahr gab es ein Gehaltsplus von 1,7 Prozent bei einer Jahresinflationsrate von einem Prozent. Der Mindestlohn liegt bei 1.750 Euro brutto.

Heuer gehen die Sozialpartner von einer Jahresinflation von 2,06 Prozent aus. Gemeinsam mit dem Produktivitätszuwachs gilt die Teuerungsrate der vergangenen zwölf Monate als die Verhandlungsbasis für die Erhöhung des Kollektivvertrages. Insgesamt arbeiten 65.000 Personen in der Elektro- und Elektronikindustrie, 15.000 fallen aber unter andere Kollektivverträge. Weiters werden noch 4.000 Leiharbeiter beschäftigt.

In der Elektronikindustrie gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit einer Freizeitoption, sprich eines Verzichtes auf die Lohnerhöhung bei gleichzeitig mehr Freizeit. "Diese Option wird sicher wieder eine Rolle spielen", so die Verhandlungsführer auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp), zur APA.

Auf Seiten der Arbeitgeber hieß es dazu, dass es zur Freizeitoption ohnehin eine zehnjährige Vereinbarung gibt, hier also kein Ende im Raum steht. Innerhalb dieser zehn Jahre kann ein Beschäftigter vier mal die Option ziehen. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit werde ein Thema der Gespräche sein, wobei hier in der Vergangenheit schon Fortschritte erreicht wurden, so Lothar Roitner, Geschäftsführer des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI).

Er hofft auf einen "verantwortungsvollen Abschluss" der dem "extremen Preisdruck" in der Branche gerecht werde. Die Elektroindustrie müsse sich weltweit einem harten Wettbewerb stellen, 80 Prozent der Produktion gehe in den Export. Wimmer und Dürtscher wiederum betonen: "Die Elektro- und Elektronikindustrie ist derzeit innerhalb der Industrie der Wachstumsspitzenreiter. Jetzt geht's darum, dass dies auch die Beschäftigten bei ihrem Einkommen ordentlich spüren."

Neben der Arbeitszeit spielen auch rahmenrechtliche Fragen immer eine Rolle bei den Lohnrunden. So einigten sich die Sozialpartner im Vorjahr auf die volle Anrechnung der Elternkarenzzeit für die Vorrückungen, Urlaubsdauer, Kündigungsfristen, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und das Jubiläumsgeld.

Zuletzt hatte das Hotel- und Gastgewerbe ihren Kollektivvertrag (KV) für heuer abgeschlossen. Die Löhne steigen ab Mai um 2,3 Prozent, ein Lehrling bekommt im ersten Lehrjahr 720 Euro und das Mindestgehalt steigt auf 1.500 Euro brutto.

(Schluss) stf/tsk

WEB http://www.gpa-djp.at/ https://news.wko.at/presse

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