20.05.2016 12:31:00
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Kontrollbank - Geschäft mit dem Iran "flutscht" noch nicht
Es dauere länger als von manchen gewünscht, bis sich der Iran zum Beispiel bei Compliance an die westlichen Standards anpasse.
Was die Altschulden des Irans betrifft - es sind aus den Sanktionsjahren noch Forderungen aus Schadensfällen in Höhe von 150 Mio. Euro offen -, ist Sommer-Hemetsberger guter Dinge. "Zwei Raten sind bereits da", sagte sie am Freitag im Klub der Wirtschaftspublizisten. "Geplant ist, dass die gesamte Summe im Herbst kommt."
Der größte Einzelrisikoposten im Exposure der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) ist Russland mit Forderungen an russische Unternehmen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro. Das gesamte Haftungsobligo der OeKB per Ende 2015 betrug etwas mehr als 26 Mrd. Euro. Die wegen des Ukraine-Konflikts verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland hätten auch bei der Kontrollbank "durchgeschlagen", so Sommer-Hemetsberger.
Generell seien die Unternehmen bei Investitionen vorsichtig. Während das klassische Exportgeschäft mit langfristigen Lieferungen und Verträgen stabil sei, seien die Direktinvestitionen, also Beteiligungen, rückläufig. "Der Investitionsappetit mit Zukäufen im Ausland war durchaus gebremst."
Bei den Haftungszusagen im Exportservice war Russland im Länderranking 2015 mit 423 Mio. Euro erneut mit Abstand an der Spitze. Dahinter kamen die Niederlande (229 Mio. Euro) und China (187 Mio. Euro). Im Jahr 2014 war Saudi-Arabien mit Haftungszusagen in Höhe von 308 Mio. Euro auf Platz zwei gelegen, 2015 schien das Land nicht einmal mehr in den Top Ten auf.
Die Kontrollbankhaftungen sind für die Republik ein gutes Geschäft: Im Vorjahr flossen dem Budget 143 Mio. Euro an Überschuss zu.
Die Kontrollbank gehört den österreichischen Großbanken, größte Einzelaktionärin ist die Bank Austria.
(Schluss) snu/kre
WEB http://www.oekb.at

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