08.12.2016 18:27:56
|
Kommentar von Richard Rother zum EU-Verfahren im VW-Abgasskandal
Denn neben Volkswagen haben sich so gut wie alle anderen Autokonzerne zweifelhafter Methoden bedient, damit ihre Fahrzeuge im Labor die geforderten Grenzwerte einhalten - auf der Straße jedoch teilweise ein Vielfaches der erlaubten Schadstoffemissionen in Kauf nehmend, damit die Autos günstiger produziert oder mit mehr Leistung angeboten werden können. Wozu die mangelnde Kontrolle bei der Typgenehmigung von Autos führen kann, spüren gerade die Bewohner großer französischer Städte. Sie leiden so stark unter Smog, dass die Behörden Fahrverbote verhängen.
Die EU-Kommission sollte daher nicht nur die Praxis der Staaten unter die Lupe nehmen, die Typgenehmigungen für VW-Fahrzeuge ausgestellt haben, sondern auch das Vorgehen weiterer Mitgliedstaaten: Irgendwo müssen die Fahrzeuge von Renault, Fiat, Opel sowie asiatischen Herstellern ja genehmigt worden sein, die bei Tests ebenfalls negativ aufgefallen sind.
Eine lückenlose Aufklärung ist der erste Schritt, solche und ähnliche Skandale künftig zu vermeiden. Dazu gehört ein strenges Zulassungsverfahren, das bei Verstößen mit empfindlichen Sanktionen droht.
Wie das geht, zeigen die USA. Dort gibt es eine sogenannte Feldüberwachung: Fahrzeuge werden nicht nur einmal vor der Typzulassung überprüft, sondern können später zu Kontrollzwecken aus dem Verkehr gezogen werden.
OTS: taz - die tageszeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/42630 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_42630.rss2
Pressekontakt: taz - die tageszeitung taz Redaktion Telefon: 030 259 02-255, -251, -250

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!