01.07.2019 21:07:42
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Kölnische Rundschau: zu Sea-Watch/Italien/Carola Rackete
Raimund Neuß zum Fall Sea-Watch
Was Carola Rackete auf hoher See getan hat, hätte auch jeder andere Schiffsführer machen müssen: Menschen in Seenot sind zu retten und an einen sicheren Ort zu bringen. Punkt. Ein Skandal, dass man das im heutigen Europa eigens betonen muss. Sollte Rackete im Hafen von Lampedusa ein Polizeiboot gefährdet haben, dürfen die italienischen Behörden dieses Verhalten natürlich prüfen. Dabei ist aber nicht zu vergessen, wer die Eskalation billigend in Kauf genommen hat: Die italienische Regierung, getrieben von Innenminister Matteo Salvini, erklärt die Seenotrettung zum Verbrechen, bestraft sie drakonisch und sperrt ihre Häfen für Schiffe mit Flüchtlingen. Aber bei aller notwendigen Kritik am Scharfmacher Salvini: Er ist nicht der einzige europäische Politiker, der für die unerträgliche Lage im Mittelmeer verantwortlich ist. Die EU liefert an ihrer Südküste ein Beispiel kollektiven Versagens. Bezeichnend ist das Scheitern der Marinemission "Sophia", aus der die Bundeswehr gestern die letzten Soldaten abgezogen hat. So überlässt man das Mittelmeer Schlepperbanden, die darauf setzen, dass private Retter sich schon um die Opfer ihrer Geschäfte kümmern werden. Eine Schande für Europa.
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