28.12.2016 21:23:56

Kölner Stadt-Anzeiger: Silvesterübergriffe neue Form des Attentats

Köln (ots) - Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer zu den Ereignisse vor einem Jahr: "Exzess sexueller Gewalt war ein politischer Akt"

Köln. Die Ereignisse der Kölner Silvesternacht hat der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies als "neue Form von Attentat" in Deutschland gewertet. Mathies bestätigt damit die Einschätzung der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, die den "Exzess sexueller Gewalt" rund um den Kölner Hauptbahnhof" als "politischen Akt" sieht. "Es spricht vieles dafür, dass das genauso war", sagt Mathies in einem gemeinsamen Interview mit Schwarzer im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Ein bestimmter Typ Mann hat sich an dem Abend schwarmartig dazu verabredet, es den westlichen »Schlampen« und deren Männern, diesen europäischen Schlappschwänzen, zu zeigen", erklärt Schwarzer. "Deshalb wurden Frauen nicht nur im 'Höllenkreis' eingekesselt, sondern auch auf der Hohenzollernbrücke in einer Art 'Schandreihe' an Männern vorbeigetrieben, die sich dann an ihnen vergreifen durften."

In dem Interview kritisiert der Polizeipräsident das exzessive Böllern an zentralen Stellen Kölns in der Silvesternacht massiv. "Ich war selber vor 25 Jahren einmal mit meiner Frau auf der Deutzer Brücke, und wir haben uns danach geschworen: Nie wieder! So beängstigend waren uns die Böller um die Ohren geflogen." Aus Sicherheitsgründen würde er persönlich bevorzugen, wenn es an Silvester nur ein zentrales Feuerwerk gäbe, an dem sich alle "gefahrlos erfreuen" könnten. Ihm sei aber bewusst, dass ein Verbot privater Böllerei "bundesweit entschieden werden müsste und den Interessen etwa der Industrie und des Handels zuwiderliefe". In der Silvesternacht will er Polizisten auf der Deutzer Brücke und in der Altstadt postieren, die "sehr genau darauf achten werden, wie dort Feuerwerkskörper eingesetzt werden".

http://www.ksta.de/koeln/schwarzer-und-mathies-im-interview-silves teruebergriffe-in-koeln-als-form-des-attentats-25386764

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Pressekontakt: Kölner Stadt-Anzeiger Newsdesk Telefon: 0221 224 3149

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