Bullishes Kursziel |
26.06.2023 23:33:00
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Klettert die Tesla-Aktie schon bald wieder auf 335 US-Dollar? Darum sehen Analysten an kräftiges Kurspotenzial bei Tesla
• Expertin bullish angesichts Lade-Partnerschaften, Steuergutschriften und KI
• Auch andere Analysten sehen noch Luft nach oben
Die Tesla-Aktie machte jüngst mit einem starken Lauf auf sich aufmerksam. So schloss das Papier des E-Autobauers an der US-Börse NASDAQ Ende Mai/Anfang Juni an 13 aufeinanderfolgenden Handelstagen mit Gewinnen und kostete zuletzt 259,46 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 21. Juni 2023). Verglichen mit dem Preis des Papieres zum Jahresbeginn entspricht dies einem Anstieg um rund 110,63 Prozent. Doch obwohl die Tesla-Aktie damit bereits eine sehr starke Performance verzeichnet hat und mittlerweile laut "The Motley Fool" mit einem KGV von 68 recht hoch bewertet ist, sehen Analysten immer noch Kurspotenzial - allen voran Jennifer Liang von KGI Securities. Sie hob die Bewertung für die Tesla-Aktie kürzlich von "Neutral" auf "Overweight" an und schraubte das Kursziel für die nächsten zwölf Monate auf 335,00 US-Dollar hoch. Laut "TipRanks" handelt es sich dabei um die höchste Expertenschätzung für Tesla, das durchschnittliche Kursziel für den Anteilsschein wird mit 214,72 US-Dollar beziffert (Stand: 21. Juni 2023).
Darum zeigt sich die KGI-Expertin extrem bullish für Tesla
In ihrer Analyse vom 12. Juni erklärte die Analystin von KGI Securities auch, warum sie an einen anhaltenden Erfolg von Tesla glaubt und dem Unternehmenspapier vom aktuellen Niveau aus einen weiteren Anstieg um rund 29 Prozent zutraut (Stand: Schlusskurs vom 21. Juni 2023). So ist Jennifer Liang laut "The Motley Fool" der Meinung, dass sich die Investitionen, die Tesla in den vergangenen Jahren getätigt hat, nun endlich positiv auswirken würden. Als Beispiel nennt sie das große Schnell-Lade-Netzwerk des E-Autobauers, das Tesla durch kürzlich bekanntgegebene Kooperationen mit Ford und General Motors (GM) nun auch für die Fahrzeuge dieser Hersteller öffnet. Zwar werden die Besitzer von E-Autos von Ford und GM anfangs noch einen Ladeadapter benötigen, zukünftige Modelle sollen dann jedoch direkt kompatibel mit den Tesla-Ladestationen sein. Laut "Tesmanian" haben zudem auch Hersteller von Landezubehör angekündigt, Teslas Ladestandard künftig bei ihren Produkten unterstützen zu wollen. "Eine höhere Benutzung des Supercharger-Netzwerks von Tesla wird sicherlich die Erträge aus den beträchtlichen Vorabinvestitionen des Unternehmens beschleunigen, was sich positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken wird", schrieb Liang laut "Investing.com" in ihrer Studie.
Auch US-Steuergutschriften aus dem Inflation Reduction Act (IRA) dürften sich für Tesla laut der Expertin in doppelter Hinsicht positiv auswirken. So wurde kürzlich bekannt, dass in den USA nun sämtliche Model 3 und Model Y für die Steuergutschrift in voller Höhe qualifiziert sind. Kunden, die sich aufgrund ihres Einkommens ebenfalls qualifizieren, können die E-Autos somit um 7.500 US-Dollar günstiger erhalten, was die Nachfrage ankurbeln dürfte. Laut Liang liege der Preis des Model 3 durch die Steuergutschrift sogar teilweise auf dem gleichen Niveau wie bei Limousinen mit Verbrennungsmotor - englisch "internal-combustion engine" oder kurz ICE. "Der Preis des Model 3 RWD ist in bestimmten Bundesstaaten auf 20.000 bis 25.000 US-Dollar gesunken, nachdem Anreize auf Bundes-, Landes- und lokaler Ebene angewendet wurden, wodurch er mit beliebten ICE-Limousinen konkurrenzfähig wird", so die Analystin.
Doch Tesla profitiert nicht nur auf diese Weise vom IRA, sondern gehört auch aufgrund seiner Batterieproduktion zu den größten Nutznießern des Programms der US-Regierung. "Tesla erweitert die Gigafactory Nevada, in der 4680-Batteriezellen produziert werden, und Panasonic kündigte an, die Zellkapazität in der Gigafactory Nevada um 10 Prozent zu erweitern", wird die KGI-Analystin von "Investing.com" zitiert. "Basierend auf der US-Produktionssteuergutschrift von 35 US-Dollar/kWh pro Batteriezelle und 10 US-Dollar/kWh pro Batteriemodul im Rahmen des IRA könnten Tesla und Panasonic möglicherweise gemeinsam einen jährlichen Produktionskredit von mehr als 5,0 Milliarden US-Dollar erhalten", so Liang weiter.
Laut "The Motley Fool" trägt zu dem hohen Kursziel von 335 US-Dollar für die Tesla-Aktie allerdings auch bei, dass die Expertin von KGI Securities Teslas Produktentwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) für unterbewertet hält. Fortschritte im Bereich der KI dürften sich vor allem positiv auf Teslas FSD-System auswirken, durch das sich die E-Autos des Konzerns in naher Zukunft vollständig selbst fahren sollen. So kündigte Tesla-Chef Elon Musk in einem Interview mit "CNBC" vor einigen Wochen an, dass der E-Autobauer bald einen eigenen "ChatGPT-Moment" haben werde - die Erwartungen sind dementsprechend hoch. Jennifer Liang ist jedoch nicht die Einzige, die Tesla als Profiteur besserer KI sieht. Auch Starinvestorin Cathie Wood sagte vor Kurzem, dass Tesla für sie "der offensichtlichste Nutznießer der jüngsten Durchbrüche in der KI" sei.
Analystin erwartet starke Gewinnentwicklung bei Tesla
Insgesamt geht Analystin Jennifer Liang laut "Investing.com" zwar davon aus, dass Tesla aufgrund der jüngsten Preissenkungen und der dadurch erfolgten Fokussierung auf Volumenverkäufe in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld kurzfristig einen Gewinnrückgang erleiden dürfte. Langfristig seien die Gewinnaussichten für Tesla aufgrund einer wachsenden Fahrzeug-Palette, höheren Software-Einnahmen, niedrigeren Produktionskosten und staatlichen Anreizen allerdings gut, so dass die Gewinne laut Liang spätestens im Jahr 2025 wieder an Dynamik gewinnen sollten. Ihr Ziel für das EPS setzte die Analystin daher für 2024 auf 5,68 US-Dollar fest, 2025 soll es dann bei 8,38 US-Dollar liegen. Zum Vergleich: Für das Gesamtjahr 2022 meldete Tesla ein EPS von 4,07 US-Dollar.
Diese Punkte stimmen auch andere Tesla-Experten optimistisch
Aufgrund des starken Laufs der Tesla-Aktie in diesem Jahr hat nicht nur KGI Securities die Bewertung und das Kursziel von Tesla angepasst. Auch zahlreiche weitere Analysten passten ihre Schätzungen in den letzten Wochen nach oben an. Das zweithöchste Kursziel nach KGI Securities vergibt momentan die kanadische Bank RBC. Analyst Tom Narayan zeigte sich in der Studie laut dpa-AFX besonders optimistisch in Bezug auf Teslas Software für autonomes Fahren, die die Margenverwässerung durch preisgünstigere Modelle ausgleichen werde. Narayan schätzt, dass Robotaxis künftig 70 Prozent des Wertes von Tesla ausmachen könnten und hob das Kursziel für das Unternehmenspapier von 212 US-Dollar auf 305 US-Dollar an.
Auf Rang drei der besonders optimistisch gestimmten Tesla-Experten liegt laut "The Motley Fool" Wedbush-Analyst Daniel Ives. Er traut der Tesla-Aktie laut der Finanzwebsite in den nächsten zwölf Monaten einen Anstieg bis auf 300 US-Dollar zu, nachdem es zuvor nur 215 US-Dollar gewesen waren. Außerdem setzte er das Papier auf die "Best Ideas"-Liste. Ihn stimmen vor allem die Deals von Tesla mit Ford und GM bullish, da dies ein Zeichen für den allgemeinen Wert von Teslas Supercharger-Netzwerk sei. Solche Kooperationen sollten Anleger in seinen Augen dazu ermutigen, die Tesla-Aktie unter dem Gesichtspunkt eines Summenbewertungsmodells zu betrachten und sich nicht nur auf die E-Auto-Verkäufe zu konzentrieren, so Ives.
Redaktion finanzen.at
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