19.06.2023 14:53:38

Kartellamt geht Verdacht auf illegale Preistreiberei nach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Bundeskartellamt geht dem Verdacht nach, dass Unternehmen im Schatten der hohen Inflation illegale Absprachen zu Preiserhöhungen getroffen haben. "Wir sehen Branchen, wo Preise ganz auffallend gleichförmig nach oben gehen - teils um dieselben Prozentsätze", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Da sind wir eng dran, und zwar nicht nur beobachtend. Es kann sein, dass Verfahren folgen werden."

Namen wollte Mundt nicht nennen, betonte aber, dass es nicht um Tankstellen gehe. Dort hat das Kartellamt das Geschehen bereits in einer Sektoruntersuchung durchleuchtet, aber keine Hinweise auf verbotene Absprachen gefunden.

Ohnehin wird die Verfolgung illegaler Preisabsprachen die Wettbewerbsbehörde stark beschäftigen. "Die Kartellverfolgung steht bei uns voll unter Dampf", sagte Mundt. Dem Amt lägen so viele Fälle vor, dass es kaum nachkomme. Während der Corona-Pandemie hatte das Bundeskartellamt viele Durchsuchungen zurückstellen müssen. Da habe sich einiges aufgestaut, sagte Mundt.

Zugleich verwies der Behördenchef aber auch darauf, dass die Aufdeckung von Preisabsprachen schwieriger werde und das Kartellamt deshalb auch technisch aufrüste. "Kartelle sind nicht mehr so offensichtlich. Manches wird einfach besser verschleiert", sagte er. Verdächtige E-Mails zum Beispiel fänden sich kaum noch. Da gebe es längst eine besonders geschützte digitale Kommunikation zwischen den beteiligten Unternehmen./rea/DP/tih

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