10.04.2014 15:50:30

K+S-Konkurrent Uralkali kommt Kartell-Aufkündigung teuer zu stehen

   Von Lukas I. Alpert

   Der russische Kaliproduzent Uralkali hat sich mit der Aufkündigung seines Exportbündnisses mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali im Sommer 2013 zunächst keinen Gefallen getan. Die Preise für Kali und der Nettogewinn des Wettbewerbers der deutschen K+S gingen 2013 deutlich zurück. Allerdings setzt der Konzern mittelfristig auf eine Besserung. 2015 dürfte die Nachfrage weltweit um mehr als 7 Prozent steigen, hofft Uralkali.

   Der 22 Milliarden US-Dollar schwere Markt für Kalisalze ging im Juli in die Knie, nachdem Uralkali die Partnerschaft mit Belaruskali aufgekündigt hatte. Die beiden Gesellschaften haben rund 40 Prozent des Kalihandels kontrolliert.

   Die Exportpreise für Kali sind 2013 laut Uralkali im Durchschnitt um 28 Prozent auf 268 Dollar je Tonne gesunken. Der Preisverfall begann nach der Aufkündigung des Exportbündnisses, das zuvor für stabile Kalipreise am Weltmarkt gesorgt hatte.

   Der Großteil des Gewinneinbruchs um 58 Prozent bzw des Umsatzrückgangs um ein Fünftel sei bereits im ersten Halbjahr verzeichnet worden, schreibt Uralkali und verweist auch auf die aggressive Preispolitik der Wettbewerber. Dies habe die Russen Marktanteile gekostet. Eigentlich hatte Uralkali selbst den Preiskrieg angezettelt, darüber ließ das Unternehmen jetzt aber kein Wort mehr fallen.

   Im zweiten Halbjahr habe Uralkali stärker auf den Absatz als auf den Preis gesetzt, hieß es weiter. Nach diesem Strategieschwenk hätten sich die Ergebnisse und die Marktsituation etwas verbessert, sagte Unternehmenschef Dmitry Osipow. Diese Entwicklung dürfte sich 2014 fortsetzen.

   Die Produktion wuchs 2013 um 10 Prozent auf 10 Millionen Tonnen, der Absatz legte um 5 Prozent auf 9,9 Millionen Tonnen zu. Für das laufende Jahr erwartet Uralkali eine Zunahme der weltweiten Nachfrage um 5,7 bis 7,4 Prozent auf 56 bis 58 Millionen Tonnen.

   Im abgelaufenen Jahr brach der Nettogewinn auf 666 Millionen US-Dollar ein. Das EBITDA ging um nahezu ein Drittel auf 1,63 Milliarden Dollar zurück. Der Umsatz sank um ein Fünftel auf 2,67 Milliarden Dollar.

   Uralkalis Entscheidung, die Vertriebspartnerschaft mit Belaruskali aufzugeben, zog einen tiefgreifenden politischen Konflikt nach sich und sorgte für erhebliche Turbulenzen auf dem weltweiten Kalimarkt. Zudem hatte er schließlich einen Eigentümerwechsel beim Unternehmen selbst zur Folge.

   Im August verhafteten die Behörden Weißrusslands Uralkali-Chef Wladislaw Baumgertner anhand des Vorwurfs, er habe seine Macht als Chef der Vertriebsallianz missbraucht. Der Konzern nannte die Anschuldigungen politisch motiviert. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko machte klar, dass eine Lösung nur herbeigeführt werden könne, wenn die Hauptanteilseigner von Uralkali ihre Anteile verkaufen.

   Im November veräußerte Großaktionär Suleiman Kerimow seinen Anteil von 27 Prozent an den Milliardär Michail Prochorow. Zwei Wochen später verkauften seine Partner zusammen 20 Prozent an den Düngemittelkonzern Uralchem.

   In der Branche keimte die Hoffnung, dass die neuen Eigentümer die Partnerschaft mit Weißrussland wiederbeleben würden, bisher hat sich in dieser Richtung aber nichts getan.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   April 10, 2014 09:18 ET (13:18 GMT)

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