15.04.2022 15:15:38
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Joschka Fischer spricht von Illusion in Beziehung zu Russland
BERLIN (dpa-AFX) - Der ehemalige Bundesaußenministers Joschka Fischer sieht Fehler in der deutschen Russland-Politik in der deutschen Nachkriegsgeschichte begründet. "Zu glauben, wir könnten als Konsequenz unserer missratenen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Abschreckung und militärische Sicherheit verzichten, das war ein Irrtum", sagte der Grünen-Politiker der "taz am Wochenende". Aus dem Irrtum sei die Illusion in der Beziehung zu Russland erwachsen, man könne dort durch Austausch langfristig eine friedliche Systemveränderung erreichen. "Diese Illusion hat uns in Abhängigkeiten geführt, für die wir jetzt einen hohen Preis bezahlen müssen."
Der zentrale Fehler sei gewesen zu glauben, dass man Russland vertrauen könne ohne innere Demokratisierung, sagte Fischer. "An erster Stelle wollte die russische Realität von der deutschen Wirtschaft, vorneweg dem "Ostausschuss", und der SPD nicht gesehen werden. An zweiter Stelle mit geringem Abstand von der Union." Fischer war zwischen 1998 und 2005 in der rot-grünen Bundesregierung Außenminister./jr/DP/he
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