Jahresinflation in Deutschland steigt auf 0,5 Prozent

   Von Andreas Plecko

   WIESBADEN (Dow Jones)--Die jährliche Inflationsrate in Deutschland ist im Januar leicht gestiegen, während die Preise gegenüber dem Vormonat aus saisonalen Gründen merklich zurückgingen. Die jährliche Inflationsrate kletterte auf 0,5 Prozent von 0,3 Prozent im Dezember, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Schätzung meldete. Binnen Monatsfrist fielen die Preise für Waren und Dienstleistungen allerdings um 0,8 Prozent. Beide Raten entsprachen den Prognosen von Ökonomen.

   Zum Jahresauftakt fallen üblicherweise die saisonal bedingten Preisaufschläge für Hotels und Pauschalreisen weg, was in dem monatlichen Preisrückgang zum Ausdruck kommt.

   Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Eurozone eine Rate von knapp 2 Prozent an, die sie aber seit längerer Zeit verfehlt. Weil der Leitzins schon fast null beträgt, kauft die EZB monatlich Anleihen für rund 60 Milliarden Euro.

   Mit dieser Geldflut will die EZB die Banken zu einer stärkeren Kreditvergabe an die Wirtschaft anregen. Das soll die Konjunktur beflügeln und die extrem niedrige Inflation antreiben. Bei der jüngsten EZB-Sitzung hatte Präsident Mario Draghi für März eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt.

   Wichtig für die EZB ist der für europäische Vergleichszwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für den gesamten Euroraum. Für Deutschland lag der HVPI im Januar lediglich um 0,4 Prozent höher als im Vorjahr, im Monatsvergleich gab der Index um 0,9 Prozent nach. Die Werte trafen die Prognosen von Volkswirten fast auf den Punkt.

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   January 28, 2016 08:09 ET (13:09 GMT)

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