15.11.2012 18:22:30
|
IWF drängt EU in der Griechenland-Frage zur Eile
Von Ian Talley
WASHINGTON--Der Internationale Währungsfonds (IWF) bleibt in der Griechenland-Frage hart. Bis 2020 müsse der Schuldenstand auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung sinken, sonst werde der IWF kein weiteres Geld mehr an Athen verleihen. "Für uns ist die Nachhaltigkeit der griechischen Schulden entscheidend", sagte IWF-Sprecher William Murray auf die Frage nach der roten Linie für den Fonds. "Es müssen eindeutig andere Schritte gegangen werden, damit wir ein tragfähiges Schuldenniveau erreichen", drängte Murray die Europäer, ohne konkreter zu werden.
Nächstes Jahr wird Griechenlands Verschuldung voraussichtlich auf 190 Prozent der Wirtschaftsleistung anschwellen. Experten bezweifeln, dass sie bis 2020 so stark wie verlangt gedrückt werden kann. Auch die Eurogruppe will den Griechen dafür zwei Jahre mehr Zeit geben. Der IWF möchte dem überschuldeten Euro-Mitglied aber nicht durch niedrigere Zinsen entgegenkommen.
Laut dem IWF-Sprecher hat der Fonds bereits für einige Darlehen die Laufzeit verlängert und die Zinsen gesenkt. Mehr könne und wolle man nicht tun. "Griechenland ist von Natur aus ein reiches Land und damit nicht geeignet für Kredite ohne Zinsen." Murray stellte klar, dass der IWF eine echte Lösung bevorzugt und nicht an einem Schnellschuss interessiert ist.
Beim Treffen der Eurogruppe am Montag waren die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Europäern und dem IWF offensichtlich geworden. IWF-Chefin Christine Lagarde verlangt einen Schuldenerlass durch die Euro-Länder, während das aus deren Reihen massiv zurückgewiesen wird.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/chg/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 15, 2012 11:52 ET (16:52 GMT)
Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 52 AM EST 11-15-12

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!