19.04.2013 06:04:31

IW-Chef Hüther tritt auf die Euphoriebremse

    KÖLN (dpa-AFX) - Trotz des optimistischen Frühjahrsgutachtens der führenden Konjunkturforscher tritt der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, auf die Euphoriebremse. "Bisher verbessert sich zwar die Stimmung, aber die Auftragsbücher sind deshalb noch nicht voll", sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). Die Unsicherheiten durch die Staatsschuldenkrise böten nicht gerade das Umfeld für eine hohe wirtschaftliche Dynamik. Deutschland stehe zwar im Vergleich zum Rest Europas recht gut da. "Aber eine Konjunkturlokomotive unter Dampf sieht anders aus."

    Durch den Aufbau der Beschäftigung und den erwarteten Rückgang der Arbeitslosigkeit sieht Hüther allerdings eine Entlastung für Staatshaushalt und Sozialversicherungen. "Die Löhne werden zwar nicht in den Himmel wachsen, aber der Start der aktuellen Lohnrunde zeigt bereits, dass es reale Zuwächse geben wird", fügte Hüther hinzu. Es komme automatisch zu einer Stabilisierung des Haushalts. "Für die Steuererhöhungsorgien, die SPD und Grüne vorschlagen, gibt es keinerlei plausible Begründung. Die Opposition sollte ihre Wahlprogramme überarbeiten."

    Für das kommende Jahr sagen die Institute in ihrem am Donnerstag vorgestellten Frühjahrsgutachten einen kräftigen Aufschwung voraus. Die Regierungsberater erwarten, dass die Konjunktur im Jahresverlauf anzieht. Allerdings korrigierten sie ihre Prognose für 2013 leicht nach unten und rechnen nun mit einem Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,8 Prozent. 2014 könnte die Wirtschaft dann um 1,9 Prozent oder mehr wachsen. 2012 hatte das BIP nach einem Einbruch im vierten Quartal nur um 0,7 Prozent zugelegt./rad/DP/jha

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