22.02.2013 16:19:32
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ITALIEN: Märkte zwischen Hoffen und Bangen - Berlusconi hält Investoren in Atem
Wenn die Italiener an diesem Sonntag und Montag zu den Wahlurnen gehen, fürchten die Investoren nicht nur die Rückkehr des "Cavaliere". Eine Hängepartie und mögliche Neuwahlen versetzten sie nicht minder in Angst, urteilt Daniel Saurenz, Wirtschaftsanalyst beim Investmentportal Feingold Research. "Sollten sich die Italiener aber zu einer Mehrheit und klaren Verhältnissen durchringen, könnte bereits am Montag eine Erleichterungsrally folgen, prophezeit der Experte. Diese dürfte dann nicht nur Italien helfen, sondern auch der Euro sollte sich dann erholen.
'MARKT IST SCHWER ZU GREIFEN'
Vor dem Wochenende sei der Markt zunächst schwer zu greifen, sagt Matthias Jasper, Chefhändler der WGZ Bank. Die Situation sei für die Anleger sehr unübersichtlich. Er geht davon aus, dass Berlusconi mit seiner PdL und die Protestbewegung "Movimento 5 Stelle" (Bewegung fünf Sterne) um den Ex-Komiker Guiseppe Grillo genug Stimmen holen, um eine ausreichende Mehrheit von Pier Luigi Bersani mit seiner Mitte-Links-Partei PD und Mario Monti zu blockieren. "In diesem Fall ist für die kommende Woche zunächst ein weiterer Absacker an den europäischen Finanzmärkten zu erwarten".
Eine der größten Sorgen der Märkte ist, dass eine neue Regierung von den bisherigen Reformbemühungen abweichen könnte. Dies würde eine Rückkehr auf die alten Schienen bedeuten und die Finanzkrise wieder auf den Radar bringen, warnt Lipkow.
MÄRKTE PRÄSENTIEREN SICH ENTSPANNT
Die Märkte halten sich am Tag vor dem Wahlwochenende zwar vergleichsweise gut. Der Dax (DAX) dürfte nach einem wechselhaften Wochenverlauf am Ende aber mit einem Minus von mehr als einem halben Prozent ins Wochenende gehen. Ähnlich ist das Bild beim Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50). In Italien ist an diesem Freitag ebenfalls nichts von einer erhöhten Nervosität zu sehen. Der italienische Leitdindex FTSE Mib-30 legte zuletzt deutlich zu. Die US-Börsen starteten an diesem Freitag freundlich in den Handel.
Am Devisenmarkt spielte die bevorstehende Wahl zuletzt eher keine Rolle. Hier waren eher die US-Notenbank Fed und die jüngsten Konjunkturdaten die maßgeblichen Einflussfaktoren. Der Anleihemarkt zeigte sich an diesem Freitag zwar entspannt, im Wochenverlauf hatten sich hier aber die Sorgen um die politische Stabilität Italiens in Form durchaus bemerkbar gemacht und für steigende Risikoaufschläge gesorgt./rum/ag/zb
--- Von Henrietta Rumberger, dpa-AFX ---
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