19.03.2022 13:51:40

Ifo-Chef Fuest spricht sich für Umverteilung wegen hoher Energiepreise aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Ifo-Präsident Clemens Fuest schätzt, dass in diesem Jahr die Inflationsrate angesichts der hohen Energiepreise auch noch auf über 5 Prozent steigen könnte. Und es sei nicht ausgeschlossen, dass es noch mehr werde, wenn die Energie sich weiter verteuere, sagte der Chef des Münchner Instituts in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Bayerischen Rundfunks. Höhere Energiepreise könne der Staat nicht aus der Welt schaffen. "Wir können das nur umverteilen", so Fuest.

"Umverteilen bedeutet, dass besonders betroffene Gruppen zwar geschützt werden, die anderen aber nicht nur die höheren Energiepreise tragen, sondern noch was obendrauf bezahlen müssen. Und das ist nicht die einzige Sorge", fügte er an. Schlimmer als höhere Energiekosten seien ausfallende Energielieferungen. "Wenn etwas teuer ist, ist das eine Sache. Wenn aber etwas gar nicht verfügbar ist, dann ist es nochmal schlimmer", sagte Fuest.

In einer solchen Lage sollte seiner Ansicht nach der Staat wirklich nur sehr gezielt denjenigen helfen, die die Last nicht alleine tragen können und die besonders betroffen sind. Zum Beispiel den Fernpendlern, die besonders von den hohen Spritpreisen belastet seien. Von einer flächendeckenden Senkung der Mineralölsteuer hält Fuest nichts, weil es bei den Verbrauchern nur etwa zur Hälfte ankommt "und auch Autofahrer entlastet werden, die sich die höheren Spritpreise durchaus leisten können."

Auch von großen Staatszuschüssen für Unternehmen rät er ab. Er plädiert dafür, Hilfskredite anzubieten, die dann tatsächlich nur von denen in Anspruch genommen werden, die sie zum Überleben brauchen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/cbr

(END) Dow Jones Newswires

March 19, 2022 08:52 ET (12:52 GMT)

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