21.07.2018 10:00:00
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Holz wichtiger Wirtschaftsfaktor in Österreich
Die Nutzung von Holz in Österreich kann grundsätzlich in drei Pfade eingeteilt werden, so Kasimir P. Nemestothy, Referatsleiter Energie bei der Landwirtschaftskammer Österreich, zur APA. Pfad eins ist demnach die Verarbeitung durch Sägewerke und die anschließende Weiterverarbeitung zu hochwertigen Holzprodukten. Der zweite Nutzungspfad ist die stoffliche Nutzung in der Papier- und Plattenindustrie. Wie auch in der Sägeindustrie werden die Produkte zu einem großen Anteil exportiert. Beim dritten Nutzungspfad handelt es sich um die direkte energetische Nutzung.
"Etwa 80 Prozent des Frischholzaufkommens aus dem inländischen Holzeinschlag und dem Holzimport durchläuft die stofflichen Nutzungspfade in Form von Sägerundholz und Industrierundholz, nur etwa 20 Prozent werden als Brennholz und Hackgut der direkten energetischen Nutzung zugeführt", erklärt Nemestothy. "Die hochwertigen Holzsortimente werden zu den unterschiedlichsten Produkten verarbeitet und gleichzeitig ist Holz durch die im Wald anfallenden niedrigwertigen Koppelprodukte sowie den bei der Holzverarbeitung entstehenden Nebenprodukten der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich."
Wie der Rohstoff verwendet wird, bildet das Flussdiagram "Holzströme in Österreich" ab. Dieses ist unter http://go.apa.at/mTX0nxtS im Internet zu finden. "Die Grafik 'Holzströme in Österreich' zeigt die Mengenströme der unterschiedlichen Holzsortimente von der Aufbringung über die verschiedenen Verarbeitungswege bis zu dessen vielfältiger Verwendung. Bei der Erstellung des Diagramms werden die Daten der gesamten Wertschöpfungskette Holz aus unterschiedlichen Quellen zusammengeführt," erklärt Lorenz Strimitzer, Leiter des Centers Nachwachsende Rohstoffe und Ressourcen bei der Österreichischen Energieagentur, die Herangehensweise im Gespräch mit der APA.
Etwa 80 Prozent des Frischholzaufkommens aus dem Holzeinschlag und dem Holzimport durchläuft als Sägerundholz und Industrierundholz die holzverarbeitende Industrie. Nur etwa 20 Prozent werden als Brennholz und Hackgut der direkten energetischen Verwertung zugeführt. Die Sägeindustrie als Herz der heimischen Holzströme verarbeitet etwa 18,3 Millionen Festmeter Sägerundholz (inklusive Rinde & Kappholz) pro Jahr.
Importiert wurden zuletzt 11,3 Millionen Festmeter Säge- und Industrierundholz für alle Arten der Weiterverarbeitung. Die Energieagentur betonte hierzu auf Nachfragen, dass der allergrößte Teil aus direkten Nachbarländern importiert wird und verweist auf Zertifizierungssysteme, die verhindern sollen, dass illegal geschlägertes Holz in den Holzkreislauf gelangt. Vor allem heimische Wälder würden durch das Forstgesetz streng geschützt, und auch Forstgesetze anderer EU-Staaten würden EU-Vorgaben umsetzen.
Mehr als 90 Prozent der österreichischen Holzimporte kommen aus unseren direkt angrenzenden Nachbarländern - vor allem aus Deutschland, Tschechien und Slowenien - und dienen der Rohstoffversorgung unserer exportorientierten Industrie.
Die Papier- und Plattenindustrie verarbeiten etwa 6,6 Millionen Festmeter Industrierundholz (inklusive Rinde) und 5,7 Millionen Festmeter Sägenebenprodukte.
Holz ist der wichtigste erneuerbare Energieträger in Österreich und wird einerseits als Scheitholz und Briketts in manuell beschickten Feuerungsanlagen und andererseits als Pellets, Hackgut und Rinde in automatischen Feuerungsanlagen eingesetzt. Weiters werden auch die Lauge aus der Zellstoffproduktion und andere holzbasierte Reststoffe energetisch genutzt. Unter Einbeziehung aller Energieholzsortimente und Rohstoffquellen (inklusive recycliertem Holz, Gartenschnitt, Straßenpflegematerial, Rebstöcke, Schleifstaub, Lauge, etc.) weist die Energiebilanz etwa 25,3 Millionen Festmeteräquivalent holzbasierten Energieeinsatz aus. "Die Daten der Energiebilanz zeigen sehr klar, dass die Zielvorgabe eines 34-Prozent-Anteiles an erneuerbarer Energie bis 2020 nur mit den holzbasierten Energieträgern möglich ist", sagt Nemestothy.
Die Österreichische Energieagentur erhebt und erstellt Holzströme in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Landwirtschaftskammer im Rahmen der Klimaschutzinitiative klimaaktiv (www.klimaaktiv.at) des Landwirtschaftsministeriums.
(Schluss) phs/lek
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