23.04.2023 07:39:38

Habeck nicht überrascht von Kontroverse über Heizungstausch

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält die Kontroverse um den Austausch fossil betriebener Heizungen für unvermeidlich. Die vergangene Bundesregierung habe noch den Einbau von Gasheizungen gefördert, sagte der Grünen-Politiker am Samstag bei einer Veranstaltung der Tageszeitung "taz" in Berlin. "Da zu glauben, das ginge ohne Debatten, das wäre absurd."

Den Vorgängerregierungen unter Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) warf Habeck mangelndes Engagement für den Kampf gegen die Erderwärmung vor. "Abstrakt fanden wir Klimaschutz gut, und damit konnte man in der Ära Merkel auch durchkommen, aber es wurde nie wirklich konkret, und jetzt wird es halt konkret", sagte Habeck. "Und logischerweise gibt es da nun Debatten." Es sei in einer Demokratie auch nicht schlimm, dass gestritten werde. "Wir müssen uns jetzt um das Konkrete kümmern. Und deswegen knirscht es so."

Habeck zeigte sich aber alarmiert darüber, dass Klimaschutz anders als noch 2019 und bis in das vergangene Jahr hinein nicht mehr als Aufgabe aller wahrgenommen werde. "Das war schon ein gesamtgesellschaftliches Thema", sagte der Minister, auch wenn es unterschiedliche Antworten auf die damit zusammenhängenden Fragen gegeben habe. "Aber dafür war nicht eine Gruppe, eine Partei oder ein Ministerium zuständig." Klimaschutz sei vielmehr als allgemeines Gut verstanden worden wie das Wahlrecht oder die Pressefreiheit.

Nun hingegen sei "diese kulturelle Auseinandersetzung wieder voll da", beklagte Habeck. "Kulturelle Auseinandersetzung heißt: Klimaschutz soll zu einem Lebensstilthema, zu einem Milieuthema, zu einem Parteithema gemacht werden." Das werde das Land zurückwerfen. "Wir können darüber streiten, was die besten Konzepte sind, aber wir sollten nicht darüber streiten, dass wir alle verantwortlich sind, Konzepte vorzulegen. Und das, glaube ich, bricht gerade auf."/hrz/DP/zb

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