19.07.2018 17:03:00

Grasser-Prozess - Splitter: Minister hatte "große Mentalreservation"

Die "große Mentalreservation": In die Entstehung der "Buberlpartie", also der Freundschaft junger Männer im Umfeld des mittlerweile verstorbenen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider (FPÖ/BZÖ), gab heute ein Vernehmungsprotokoll von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser Einblick.

Anfänglich habe er, Grasser, eine "große Mentalreservation" gegen seinen späteren Trauzeugen und FPÖ-Spitzenpolitiker Walter Meischberger und den ebenfalls hohen FPÖ-Funktionär Gernot Rumpold gehabt.

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Dann doch lieber persönlich: Auf die Ausführungen Grassers zum temporären Zerwürfnis inklusive Kontaktstopp mit dem ebenfalls angeklagten Meischberger folgte die Frage von Richterin Marion Hohenecker, ob er nicht mal zum Geburtstag angerufen habe. Nein, meinte Grasser - um bei der weiteren Durchsicht der Einvernahmeprotokolle dann darauf zu kommen, dass er doch einmal bei einer Geburtstagsfeier kurz vorbeigeschaut habe. Er sei aber nicht lange geblieben.

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Gerichts-Wikipedia Hohenecker: Dass Hohenecker ein ausgezeichnetes Gedächtnis hat, hat sie schon mehrfach bewiesen. Aber als sie dann noch Grasser aus dem Stegreif mit dem fast richtigen Geburtsdatum von Meischberger aushalf, blieb manchem Prozessbeobachter der Mund offen.

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Gaumenfreuden: Grasser erklärte heute, warum er glaubte, ein Wertkartenhandy könne nicht abgehört werden. Einer der ihn begleitenden Polizisten (als Grasser noch Finanzminister war) habe ihm gesagt, wenn er nicht abgehört werden wolle, müsse er eben diese Handys benutzen. Replik der Richterin: "Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen", dass ein Personenschützer diese Tipps gegeben haben soll. Der Tipp war übrigens falsch, auch anonyme Wertkartenhandys schützen nicht vorm Lauschangriff.

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Geschenkt - oder doch nicht: Ist das "Schwiegermuttergeld" nun eine Schenkung an Grasser und seine Ehefrau gewesen - oder eine Leihgabe, um dieses ertragreich zu investieren? Selbst der ehemalige Minister scheint es nicht genau zu wissen, denn die Angaben dazu variieren. Letztversion: Die Schwiegermutter hat das Geld - das Grasser persönlich mit dem Auto von der Schweiz nach Österreich brachte und ohne Bankbeleg bei der Meinl Bank einzahlte - letztendlich treuhändisch für die Kinder gehalten.

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Mehr Privat, weniger Staat: Diesen Leitspruch unter der Regierung von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel trug sein Finanzminister im Herzen. "Ich war immer der Meinung privat ist besser als der Staat", so Grasser heute.

(Schluss) stf/gru/ria/kre

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