19.06.2013 19:06:35
|
GESAMT-ROUNDUP: Das große Aufräumen nach der Flut - Fonds-Finanzierung steht =
Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach von einer überzeugenden Lösung. "Die Verunsicherung der Bürger hat ein Ende", sagt er. "Jetzt können wir die Gelder für die Opfer der Flutkatastrophe schnell bereitstellen."
Nach dem am Mittwoch vereinbarten Modell wird der Bund das Geld für die Fluthilfen komplett vorfinanzieren und dafür mehr Schulden machen. Die Länder zahlen die Hälfte zurück. Da der Bund aber gleichzeitig die Kosten der Bundesinfrastruktur allein trage, reduziere sich der Länderanteil. Auch bekommen die Länder mit 20 Jahren mehr Zeit zum Abzahlen. Teil der Einigung ist eine mögliche Entlastung der Länder beim "Fonds Deutsche Einheit".
Zusätzlich habe sich der Bund bereiterklärt, die sogenannten Entflechtungsmittel bis Ende 2019 auf bisherigem Niveau "durchzufinanzieren". Dabei geht es um Zuschüsse des Bundes etwa für den kommunalen Wohnungsbau und Nahverkehr. Alle Details zur Ausgestaltung des Hilfsfonds sollen bis spätestens 5. Juli geklärt sein, damit er vor der Sommerpause beschlossen werden kann.
Und die Hilfen werden dringend benötigt: Die Stadt Pirna (Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) legte am Mittwoch eine erste Schätzung vor. Demnach verursachte die Flut allein dort Schäden in Höhe von rund 69 Millionen Euro.
Die Stadt Dresden zahlte den vom Hochwasser betroffenen Menschen bislang knapp 900 000 Euro Soforthilfe. Auch Unternehmen können eine solche Unterstützung in Anspruch nehmen - mehr als 530 Firmen erhielten nach Angaben der Stadtverwaltung bislang 898 500 Euro. Der Betrag von jeweils 1500 Euro soll vor allem kleineren Betreiben helfen, die Arbeit möglichst schnell wieder aufzunehmen.
Auch Landwirte können auf schnelle und unkomplizierte Hilfe hoffen. Die bundeseigene Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) will ihre von der Flut betroffenen Pächter kurzfristig finanziell entlasten. Wer es wünsche, könne die anstehende Pachtrate zunächst bis Ende des Jahres aufschieben, teilte die BVVG in Berlin mit. Dann werde im Einzelfall entschieden, ob auch die folgenden Raten gestundet werden können.
Besonders schwer betroffenen Pächtern will die BVVG die Raten mindern oder ganz erlassen. Die Gesellschaft verwaltet in Ostdeutschland ehemals volkseigene land- und forstwirtschaftliche Flächen.
Doch nicht nur Schäden an Gebäuden und in der Landwirtschaft bleiben zurück - in ganz Sachsen müssen nun auch die mühevoll gestapelten Sandsäcke wieder weg. "Allein bei uns müssen Millionen Säcke eingesammelt werden", sagte der Sprecher des Landratsamtes Nordsachsen, Rayk Bergner. Beispielsweise in Leipzig kümmert sich ein Wegräumkommando der Feuerwehr um das Einsammeln - freiwillige Helfer werden dringend gesucht./sow/sl/raz/DP/bgf
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!