28.12.2022 11:45:40

GDV: Naturgefahren kosten deutsche Versicherer 2022 rund 4,3 Mrd EUR

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Schäden durch Naturgefahren wie Sturm, Hagel und Starkregen haben im fast abgelaufenen Jahr die deutschen Versicherer rund 4,3 Milliarden Euro gekostet. Wie der Branchenverband Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte, sei 2022 insgesamt aber ein "durchschnittliches Schadenjahr für Versicherer" gewesen.

"Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 war das vergangene Jahr wieder ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr: mit vielen Versicherungsfällen, allerdings ohne ein solches Extremereignis wie die Sturzflut Bernd", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. "Die Schäden 2022 an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen liegen nur marginal über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro."

Die schwersten Schäden verursachten laut Mitteilung die Orkane Ylenia, Zeynep, Antonia im Februar. "Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt die Sturmserie auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2022", sagte Asmussen. Die Orkane hätten 1,25 Milliarden Euro Schaden an Häusern, Hausrat und Betrieben sowie rund 65.000 Schäden an Kraftfahrzeugen in Höhe von 125 Millionen Euro verursacht.

Von den Gesamtschäden entfielen dieses Jahr auf die Sachversicherer 3 Milliarden Euro für Sturm- und Hagelschäden und 400 Millionen Euro für Schäden durch weitere Naturgefahren wie Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser. Auf die Kraftfahrtversicherung entfallen voraussichtlich 335.000 Schäden durch Naturgefahren von 900 Millionen Euro, sie liegen damit leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 1 Milliarde Euro.

2021 war laut GDV mit 12,6 Milliarden Euro bislang das teuerste Naturgefahrenjahr für die Versicherer seit Beginn der Statistik in den 1970er-Jahren. Allein die Flutkatastrophe im Juli 2021 hatte Schäden von 8,5 Milliarden Euro verursacht - vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Asmussen betonte, Prävention und Klimafolgenanpassung seien Dreh- und Angelpunkt, damit die Kosten nicht aus dem Ruder liefen. "Wir Versicherer appellieren an die Politik, dies in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen zu stellen", sagte er.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/uxd

(END) Dow Jones Newswires

December 28, 2022 05:45 ET (10:45 GMT)

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