30.07.2023 15:14:39

FDP-Fraktionschef: Politik stand zulange unter Einfluss von Agora

FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Politik hat zulange unter dem Einfluss von grünen Lobby-Organisationen gestanden. Mit der in dieser Woche von der Bundesregierung beschlossenen Wasserstoffstrategie ist aus Sicht der FDP die zu große Einflussnahme von Denkfabriken wie der "Agora Energiewende" beendet worden, sagt FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr gegenüber dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe): "Zu lange hat die Politik unter dem Einfluss von Organisationen wie Agora und anderen auf 'All Electric' gesetzt".

Mit der neuen Strategie, sagte der Liberale weiter, "beenden wir eine Politik, die über viele Jahre" propagiert habe, "dass wir unsere Energieversorgung vollständig auf Strom aus Deutschland aufbauen", so Dürr gegenüber der Zeitung.

Patrick Graichen, der von Wirtschaft- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) ins Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geholt worden und im Mai über die sogenannte Trauzeugenaffäre gestürzt war, hatte die Denkfabrik Agora zuvor lange Jahre geleitet.

Dürr habe deren Strategie, "die schon bei den unionsgeführten Bundesregierungen" auf fruchtbaren Boden gefallen sei, "für falsch gehalten", da es "in der Praxis nicht möglich" sei, "alles in Deutschland zu elektrifizieren. Auch ökonomisch und ökologisch wäre das nicht sinnvoll". Hinter dieses Kapitel mache man jetzt einen Haken, stellte Dürr der Zeitung gegenüber fest, "und stellen die Weichen für Innovation und Technologieoffenheit, so wie wir es beim Heizungsgesetz und beim Verbrennungsmotor auch getan haben".

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mod

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2023 09:14 ET (13:14 GMT)

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