EZB-Ratsmitglied sieht Marktreaktionen nach Griechen-Eskalation gelassen

WIEN (dpa-AFX) -Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) Ewald Nowotny hat sich am Dienstag gelassen zu den Marktreaktionen auf die aktuelle Zuspitzung der Griechen-Krise gezeigt. Die Kursbewegungen an den Finanzmärkten auf die Bankschließungen in Griechenland seien gedämpft ausgefallen, sagte der österreichische Notenbankchef am Dienstag in Wien. Nowotny schätzte das Bedrohungspotential für den Euro geringer ein als in den Jahren zuvor.

Gleichzeitig übte das EZB-Ratsmitglied scharfe Kritik an den Verantwortlichen in der griechischen Regierung. Seiner Einschätzung nach hätten sie bei den Verhandlungen zu einer möglichen Verlängerung des zweiten Hilfsprogramms für Griechenland "Poker" gespielt.

Nowotny kündigte an, dass die EZB am Mittwoch über eine Verlängerung der Ela-Nothilfen für griechische Banken (Emergency Liquidity Assistance) diskutieren wird. Am Sonntag hatte die Notenbank die Notkredite für Griechenlands Banken auf dem aktuellen Niveau von rund 90 Milliarden Euro vorerst eingefroren. Als Folge haben die Geldhäuser des von der Pleite bedrohten Landes seit Montag geschlossen./jkr/he