EZB/Mersch: Mit Reform Währungsunion jetzt beginnen

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Direktor Yves Mersch hat sich dafür ausgesprochen, möglichst bald erste Schritte zu einer Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion zu unternehmen. Bei einer Konferenz der DZ Bank in Frankfurt schlug Mersch vor, eine Brückenfinanzierung für den Bankenabwicklungsfond zu schaffen und gemeinsame Entscheidungen in der Finanzpolitik zu treffen.

   Zur Überbrückungsfinanzierung für den Abwicklungsfonds sagte Mersch: "Denkbar wäre eine Kreditlinie des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM)." Diese müsste haushaltsneutral gestaltet werden, Vorauszahlungen der öffentlichen Hand würde die Finanzwirtschaft im Zeitverlauf über entsprechende Abgaben also erstatten.

   Zur engeren Abstimmung der Wirtschafts- und Finanzpolitik äußerte sich der EZB-Direktor vorsichtig. In jedem Fall müssen Abweichlern früher und entschiedener Einhalt geboten werden, sagte Mersch. Gelinge es auf diesem Weg, den Euroraum widerstandsfähiger zu machen, dann wären gemeinsame Standards und Entscheidungen in fiskalpolitischen Angelegenheiten nicht nur denkbar, sondern bis zu einem gewissen Grade auch notwendig.

   "Eine echte Währungsunion funktioniert nur dann reibungslos, wenn gewisse Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Dafür könnte - irgendwann - auch ein europäisches Schatzamt den Rahmen bieten."

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   July 14, 2015 11:26 ET (15:26 GMT)

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