14.10.2025 05:49:40
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Ex-Milliardär Benko als Angeklagter vor Gericht
INNSBRUCK (dpa-AFX) - In Österreich kommt es zum ersten Prozess rund um die milliardenschwere Pleite des Immobilien- und Handelskonzerns Signa. Firmengründer René Benko muss sich am Dienstag (9 Uhr) vor dem Landgericht Innsbruck verantworten. Es geht um den Verdacht, dass der 48-Jährige angesichts seiner drohenden Pleite als Einzelunternehmer erhebliches Vermögen verschleiert und damit seine Gläubiger geschädigt hat.
Für den Ex-Milliardär ist es nach neun Monaten in Untersuchungshaft der erste Auftritt in der Öffentlichkeit. Dieses Verfahren umfasst aber nur einen kleinen Teil der Ermittlungen rund um die Pleite der Signa.
Die Schadenssumme in dem Fall beträgt laut Staatsanwaltschaft rund 660.000 Euro. Der Strafrahmen reicht bis zu zehn Jahren Haft. Für den auf zwei Tage anberaumten Prozess vor dem Landgericht Innsbruck haben sich rund 70 Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland angemeldet. Acht Zeuginnen und Zeugen sind geladen.
Laut Anklage hat Benko einen nicht vertretbaren Miet- und Betriebskostenvorschuss in Höhe von etwa 360.000 Euro für ein von ihm genutztes Anwesen bezahlt. Außerdem habe er 300.000 Euro an eine Angehörige überwiesen, um die Summe den Gläubigern zu entziehen, so der Verdacht. Benko bestreitet die Vorwürfe.
Mit der Signa-Pleite war das Konglomerat aus rund 1.130 Gesellschaften ab Herbst 2023 zusammengebrochen. Allein die österreichische Justiz ermittelt in 14 Strängen vor allem zum Verdacht des schweren Betrugs und der Untreue. Im Visier der Justiz steht Benko auch in Deutschland und Italien./mrd/DP/jha

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