EU nimmt Freihandelsgespräche mit Thailand auf

   Von Angelika Busch-Steinfort

   BRÜSSEL/BERLIN---Die EU und Thailand haben offiziell Gespräche über ein Freihandelsabkommen aufgenommen. Den Startschuss gaben am Mittwoch Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Thailands Premier Yingluck Shinawatra in Brüssel. Die erste Verhandlungsrunde soll noch vor der Sommerpause stattfinden. "Ich bin zutiefst überzeugt, dass dieses Freihandelsabkommen unseren bereits engen Handels- und Investitionsbeziehungen grundlegende Vorteile bringen wird", sagte Barroso.

   Laut Kommission hatte der bilaterale Handel zwischen der EU und Thailand 2011 ein Volumen von über 30 Milliarden Euro. Beide Seiten haben zudem nach neunjährigen Verhandlungen ihre Gespräche über ein Partnerschafts- und Kooperationsabkommen abgeschlossen, wie Barroso weiter mitteilte.

   Eigentliches Ziel der EU war ein Handelsabkommen mit allen zehn ASEAN-Staaten, das aber 2009 aufgrund politischer Unstimmigkeiten innerhalb des südostasiatischen Staatenverbundes aufgegeben worden war. Seitdem wurden Verhandlungen mit Singapur aufgenommen, die bereits abgeschlossen sind, sowie mit Vietnam und Malaysia. Die Vorbereitungen für ein Abkommen mit Indonesien laufen. Alle Abkommen sind der Kommission zufolge inhaltlich kompatibel, damit sie möglicherweise irgendwann zu einem einzigen ASEAN-Abkommen zusammengeführt werden können.

   Nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel könnte ein Freihandelsabkommen mit Indonesien die Brücke zu einem umfassenden Abkommen zwischen der EU und den ASEAN-Staaten sein. Ein solches Abkommen wäre ein ganz wichtiger Baustein dafür, sagte Merkel in Berlin beim Besuch des indonesischen Staatspräsidenten Susilo Bambang Yudhoyono am Dienstag.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/ang/stl/chg

   (END) Dow Jones Newswires

   March 06, 2013 11:05 ET (16:05 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 05 AM EST 03-06-13