30.09.2015 17:19:41
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 30.09.2015 - 17.00 Uhr
USA: Rohölvorräte steigen überraschend
WASHINGTON - In den USA sind die Reserven an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Die Bestände seien um 4,0 Millionen auf 457,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) geklettert, teilte das Energieministerium am Mittwoch mit. Volkswirte hatten mit einem geringfügigen Rückgang gerechnet. Die Benzinbestände stiegen um 3,3 Millionen auf 222,0 Millionen Barrel. Die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) sanken um 0,3 Millionen auf 151,6 Millionen Barrel.
USA: Chicago-Einkaufsmanagerindex fällt stärker als erwartet
CHICAGO - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Chicago im September überraschend deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex sei im Vergleich zum Vormonat um 5,7 Punkte auf 48,7 Punkte gefallen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Mittwoch in Chicago mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 53,0 Punkte gerechnet.
Neue Kita-Streiks abgewendet - Deutlich mehr Geld für Erzieherinnen
HANNOVER - Eltern in Deutschland bleiben aller Voraussicht nach von neuen Kita-Streiks verschont. Gewerkschaften und Arbeitgeber haben sich am Mittwoch in Hannover im zähen Tarifstreit um Gehaltserhöhungen für Erzieherinnen und Sozialarbeiter geeinigt. Im Vergleich zu einem von den Gewerkschaftsmitgliedern im Sommer abgelehnten Schlichterspruch soll es Verbesserungen geben. Deshalb erwartet Verdi-Chef Frank Bsirske nun ein Ja der Basis zu dem neuen Kompromiss und ein Ende der Streiks, wie er sagte.
Niedrigste Arbeitslosigkeit seit fast 25 Jahren
NÜRNBERG - Der Herbstaufschwung hat die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit fast 25 Jahren sinken lassen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im September bundesweit 2,708 Millionen Menschen ohne Job. Das waren 88 000 weniger als im August und 100 000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr. Es war der niedrigste Stand seit Januar 1991. Der Boom neigt sich allerdings dem Ende: Im kommenden Jahr rechnet die Behörde erstmals seit 2013 wieder mit steigenden Arbeitslosenzahlen - vor allem wegen des starken Flüchtlingszustroms.
USA: Beschäftigung im Privatsektor steigt stärker als erwartet - ADP
WASHINGTON - Der Stellenaufbau im Privatsektor der USA ist im September stärker als erwartet ausgefallen. Es seien 200 000 neue Arbeitsplätze hinzu gekommen, teilte der private Dienstleister ADP am Mittwoch mit. Volkswirte hatten nur mit 190 000 neuen Stellen gerechnet. Allerdings wurde der Stellenaufbau im Vormonat von 190 000 auf 186 000 nach unten korrigiert.
Arbeitslosigkeit im Euroraum verharrt bei 11 Prozent
LUXEMBURG - Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone verharrt auf dem niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren: Die Quote lag im August in den 19 Ländern mit der Gemeinschaftswährung bei 11,0 Prozent, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Damit ist sie den dritten Monat in Folge unverändert. Niedriger lag die Quote zuletzt im Februar 2012 mit damals 10,9 Prozent. Den zunächst für Juli veröffentlichten Wert von ebenfalls 10,9 Prozent revidierten die Statistiker inzwischen um 0,1 Prozentpunkte nach oben.
S&P: EZB dürfte Anleihen-Käufe über September 2016 hinaus verlängern
LONDON - Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) rechnet mit einer Verlängerung der Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank werde die Laufzeit des Kaufprogramms für Wertpapiere über das bisher anvisierte Ende im September 2016 hinaus verlängern, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie von S&P. Experten der Ratingagentur gehen davon aus, dass die EZB die Laufzeit wahrscheinlich bis Mitte 2018 ausweiten wird.
Durchbruch im Kita-Streit - Neue Streiks wohl vom Tisch
HANNOVER - Eltern in Deutschland werden aller Voraussicht nach von neuen Kita-Streiks verschont. Nach sieben Monaten erzielten die Gewerkschaften und die kommunalen Arbeitgeber einen Durchbruch im Tarifstreit um die Erzieherinnen und Sozialarbeiter. "Insgesamt bringt das Ergebnis für das Gros der Beschäftigten Verbesserungen", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske am Mittwoch in Hannover. Der Gewerkschaftsbasis werde die Annahme empfohlen. Neue Kita-Streiks wären damit abgewendet.
VW-Skandal: Jeder Zweite befürchtet Image-Schaden für Industrie
BERLIN/HAMBURG - Angesichts des Abgas-Skandals bei Volkswagen (Volkswagen vz) befürchtet laut einer Umfrage jeder zweite Bürger in Deutschland einen Image-Schaden für die deutsche Industrie. 50 Prozent der Befragten befürchten, dass die Affäre um manipulierte Abgastests für Dieselautos auch negative Folgen für die gesamte deutsche Industrie und das Gütesiegel "Made in Germany" hat. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern". Indes meinen 45 Prozent, darunter litten nur die Marken des VW-Konzerns (Volkswagen vz).
EU-Kommission will Firmen Zugang zu Kapital erleichtern
BRÜSSEL - Kleine und mittelständische Unternehmen sollen sich in Europa künftig leichter am Markt Geld beschaffen können. Neben den klassischen Bankkrediten sollen sie alternative Quellen für Investitionen nutzen können. Dazu zählt etwa die Finanzierung über die Finanzmärkte, über Risikokapital oder Crowdfunding. Bürokratische Hindernisse in diesem Bereich will die EU-Kommission abbauen. Einen entsprechenden Vorschlag legte EU-Finanzmarktkommissar Jonathan Hill am Mittwoch in Brüssel vor. Auf diese Weise will Brüssel die Investitionsschwäche vor allem in Südeuropa überwinden. Europas Wirtschaft sei bislang zu stark von Bankenkrediten abhängig, hieß es.
Negative Inflation setzt EZB unter Zugzwang
LUXEMBURG - Die schwache Inflation im Euroraum will trotz der erheblichen Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht anspringen. Die Verbraucherpreise gingen im September erstmals seit einem halben Jahr wieder zurück, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Die jährliche Inflationsrate betrug minus 0,1 Prozent. Das ist der erste Rückgang des Preisniveaus seit März. Bankvolkswirte hatten eine Stagnation erwartet. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise leicht um 0,1 Prozent gestiegen.
BA plant wegen Flüchtlingen Personalaufstockung in Jobcentern
NÜRNBERG - Wegen des anhaltenden Flüchtlingszustroms will die Bundesagentur für Arbeit das Personal von Arbeitsagenturen und Jobcentern massiv aufstocken. Allein die Jobcenter sollten im kommenden Jahr rund 2000 zusätzliche Mitarbeiter erhalten, kündigte Bundesagentur-Vorstandsmitglied Raimund Becker am Mittwoch in Nürnberg an. Die Arbeitsagenturen sollen zusätzlich zu den bereits genehmigten 200 Jobvermittlern 700 Kräfte erhalten. Becker geht davon aus, dass rund 90 Prozent der anerkannten Flüchtlinge zunächst auf Hartz IV angewiesen sein und daher von den Jobcentern betreut werden. Derzeit würden die Mitarbeiter von Arbeitsagenturen und Jobcentern für die Betreuung von Flüchtlingen gezielt geschult.
Frankreich macht 2016 mehr Schulden
PARIS - Frankreich rechnet für seinen Staatshaushalt im kommenden Jahr mit einer weiter zunehmenden Verschuldung. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, das den Gesamtwert aller Waren, Güter und Dienstleistungen umfasst, sollen die Schulden 2016 bei 96,5 Prozent liegen nach 96,3 Prozent im laufenden Jahr und 95,6 Prozent in 2014. Finanzminister Michel Sapin sprach am Mittwoch in Paris von einem Haushalt "ohne Überraschungen".
Banken-Prognose: 1,7 Prozent Wachstum auch 2016
BERLIN - Die Chefvolkswirte der privaten Banken erwarten in diesem und im nächsten Jahr für Deutschland ein Wirtschaftswachstum von je 1,7 Prozent. Dabei sollte der Export mit einem Plus von 5,6 Prozent (2015) und 4,6 Prozent (2016) die Triebfeder sein, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturprognose hervorgeht. "Die Perspektiven für die Weltwirtschaft sind in den letzten Wochen vor allem mit Blick auf die Schwellenländer spürbar unsicherer geworden", sagte das Hauptgeschäftsführungsmitglied des Bankenverbandes, Hans-Joachim Massenberg.
Steuerzahlerbund beklagt Geldverschwendung - Kritik am G7-Gipfel
MÜNCHEN - Explodierende Kosten für öffentliche Bauprojekte, immense Ausgaben für den G7-Gipfel, Medaillen aus purem Gold für verdiente Stadträte: Der Bund der Steuerzahler beklagt erneut viele Fälle von Steuerverschwendung oder zumindest fragwürdigen Staatsausgaben. In seinem neuen "Schwarzbuch", das am Mittwoch in München vorgestellt wurde, stellt der Verband unter anderem infrage, ob ein dreistelliger Millionenbetrag für den Gipfel der G7-Staats- und Regierungschefs Anfang Juni auf Schloss Elmau verhältnismäßig war.
Spanisches Wirtschaftswachstum leicht verlangsamt
MADRID - Das Wirtschaftswachstum in Spanien hat sich nach Einschätzung der Zentralbank leicht verlangsamt. Wie das Institut am Mittwoch in Madrid mitteilte, erzielte die spanische Wirtschaft nach einer vorläufigen Schätzung im dritten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von 0,8 Prozent. Das waren 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal. Zum Vorjahresquartal legte die Wirtschaft allerdings um 3,4 Prozent zu. Spanien kommt damit auf eine der höchsten Wachstumsraten in der EU.
WTO senkt erneut Prognose für Wachstum des Welthandel
GENF - Die Konjunkturschwäche in China und Brasilien sowie Unsicherheiten auf den Finanzmärkten haben nach Einschätzung von Experten deutliche negative Auswirkungen auf den Welthandel. Wegen des damit verbundene Rückgangs der Importe senkte die Welthandelsorganisation (WTO) am Mittwoch ihre Wachstumsprognose für den globalen Handel im Jahr 2015 von 3,3 auf 2,8 Prozent.
Eurozone: Arbeitslosenquote verharrt bei 11,0 Prozent
LUXEMBURG - In der Eurozone hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im August kaum verändert. Die Arbeitslosenquote habe zum Vormonat bei 11,0 Prozent verharrt, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch mit. Volkswirte hatten eine Quote von 10,9 Prozent erwartet, allerdings wurde der Vormonatswert von 10,9 Prozent auf 11,0 Prozent nach oben revidiert.
Eurozone: Inflation rutscht wieder ins Minus
LUXEMBURG - Im Euroraum sind die Verbraucherpreise erstmals seit einem halben Jahr wieder gefallen. Wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte, betrug die jährliche Inflationsrate im September minus 0,1 Prozent. Das ist der erste Rückgang des Preisniveaus seit März. Bankvolkswirte hatten dagegen eine Stagnation erwartet. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise leicht um 0,1 Prozent gestiegen.
Großbritannien: Wirtschaft wächst wie erwartet
LONDON - Die britische Wirtschaft ist im zweiten Quartal wie zunächst berechnet gewachsen. Wie das Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte, stieg die Wirtschaftsleistung zum Vorquartal um 0,7 Prozent. Damit wurde eine vorherige Schätzung bestätigt. Volkswirte hatten dies erwartet. Im Jahresvergleich wuchs die drittgrößte Volkswirtschaft Europas um 2,4 Prozent. Das ist etwas weniger als bislang mit 2,6 Prozent veranschlagt.
China will Automarkt mit Steuererleichterung ankurbeln
PEKING - Mit einer umfassenden Steuererleichterung will China für neuen Schwung auf seinem stagnierenden Automarkt sorgen. Die Mehrwertsteuer für Autos, die höchstens einen 1,6-Liter-Motor haben, soll halbiert werden. Das teilte Chinas Staatsrat am Mittwoch auf seiner Website mit. Demnach soll die reduzierte Steuer am Donnerstag in Kraft treten und bis Ende 2016 laufen. Laut Schätzungen chinesischer Analysten dürfte sich die Steuererleichterung auf umgerechnet bis zu zehn Milliarden Euro belaufen.
Deutschland: Arbeitslosenzahl sinkt auf auf 2,708 Millionen
NÜRNBERG - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September um 88 000 auf 2,708 Millionen gesunken. Das sind 100 000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Punkte auf 6,2 Prozent.
Deutschland: Umsatz im Einzelhandel sinkt überraschend
WIESBADEN - Der deutsche Einzelhandel hat im August nicht an die starke Umsatzentwicklung des Vormonats anknüpfen können. Die Branchenumsätze seien preisbereinigt (real) um 0,4 Prozent niedriger ausgefallen als im Juli, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Volkswirte hatten hingegen einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet, nachdem die Erlöse im Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen waren. Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung (nominal) fielen die Erlöse im August im Monatsvergleich um 0,3 Prozent.
G7-Staaten stocken Flüchtlingshilfe auf
NEW YORK - Deutschland und die anderen großen Industrienationen (G7) stocken ihre Hilfen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise auf. Bei einem Außenministertreffen am Rande der UN-Vollversammlung in New York kündigten die G7-Staaten zusammen mit weiteren Ländern Hilfen von annähernd 1,9 Milliarden Dollar (etwa 1,7 Milliarden Euro) an. Der zusätzliche deutsche Beitrag beträgt 100 Millionen Euro./rob/jsl

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