26.05.2014 17:11:48
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 26.05.2014 - 17.00 Uhr
EZB bei Bedarf bereit zum Handeln wegen niedriger Inflation
SINTRA - Europas Währungshüter haben ihre Bereitschaft zum Handeln gegen zu niedrige Inflationsraten bekräftigt und ringen um eine ausgewogene Reaktion. "Wir werden nicht zulassen, dass die Inflation zu lange auf zu niedrigem Niveau bleibt", sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Montag bei einer Konferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) im portugiesischen Sintra. Bis Dienstag (27.5.) diskutieren in der Kleinstadt nahe Lissabon 150 Notenbanker, Ökonomen und Politiker über den Kurs der Geldpolitik.
Mehrwertsteuerreform für Schwarz-Rot kein Thema
BERLIN - Eine Reform der Mehrwertsteuer ist für die Bundesregierung weiterhin kein Thema. Zu Forderungen aus der SPD nach einem einheitlichen Steuersatz von 16 Prozent sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Montag in Berlin, dieser Vorschlag wäre ab 2015 mit geschätzten Steuermindereinnahmen von 8,5 Milliarden Euro verbunden: "Ich glaube, damit ist gesagt, was zu sagen ist."
Signale des Dialogs nach Ukraine-Wahl
KIEW/MOSKAU - Nach dem Sieg des prowestlichen Petro Poroschenko bei der Präsidentenwahl in der Ukraine gibt es erstmals seit Wochen Entspannungssignale zwischen Kiew und Moskau. Russlands Außenminister Sergej Lawrow und Poroschenko erklärten am Montag ihre Bereitschaft zu baldigen Krisen-Gesprächen. Im Westen nährte der Wahlerfolg des Milliardärs Hoffnungen auf eine Stabilisierung der kriselnden Ex-Sowjetrepublik und eine Beruhigung der Lage in der russisch geprägten Ostukraine, die teils von moskautreuen Separatisten kontrolliert wird.
Verbraucherstimmung von Ukraine-Krise unbeeindruckt
NÜRNBERG - Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland ist weiterhin ausgesprochen gut - nicht einmal die Ukraine-Krise konnte ihr einen Dämpfer verpassen. Allerdings geht es auch nicht weiter aufwärts: Zum vierten Mal in Folge liegt der Konsumklimaindex für Juni bei 8,5 Punkten. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK (GfK SE) am Montag in Nürnberg mitteilte, stagniert der Index wegen der uneinheitlichen Entwicklung der zugrundeliegenden Indikatoren: "Während die Konjunkturerwartung spürbar sowie die Anschaffungsneigung minimal zulegen, büßt die Einkommenserwartung einen Großteil ihrer Gewinne aus dem Vormonat wieder ein."
Bundesregierung dringt auf stärkeren Markenschutz in EU
BERLIN - Die Bundesregierung dringt auf einen stärkeren Kampf gegen Produktpiraterie in der EU. Dies sei kein Kavaliersdelikt, sondern könne "im schlimmsten Fall zu Gefahren für Leib und Leben führen", sagte Verbraucherschutz-Staatssekretär Gerd Billen der Nachrichtenagentur dpa anlässlich einer Sitzung des EU-Rates für Wettbewerbsfähigkeit am Montag. Nationale und europäische Behörden müssten eng zusammenarbeiten, was bisher nicht immer der Fall sei. Zudem sei das Markenrecht auf deutscher und europäischer Ebene besser aufeinander abzustimmen. In der EU werden jährlich gefälschte Waren im Millionenwert beschlagnahmt. Gehandelt wird auch mit gefälschten Medikamenten, Bremsscheiben, Textilprodukten oder Smartphones
Wirtschaft befürchtet wegen Frührente zunehmenden Fachkräfte-Mangel
BERLIN - Fachleute im naturwissenschaftlich-technischen Bereich werden weiter händeringend gesucht. Und die Lücke bei Mathematikern, Informatikern, Naturwissenschaftlern und Technikern könnte nach Einschätzung der Wirtschaft wegen der neuen Rente ab 63 sogar wieder wachsen.
Europawahl stützt Anleihemärkte der Krisenländer
FRANKFURT - Der deutliche Wahlerfolg der italienischen Sozialdemokraten (PD) bei den Europawahlen hat die Anleger am Montag in Anleihen der Krisenländer getrieben. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone hat die Partei des als reformfreudig und proeuropäisch geltenden Premierministers Matteo Renzi mehr als 40 Prozent der Stimmen erhalten. Auch der Wahlausgang in Griechenland dürfte es laut Beobachtern der dortigen Regierung erlauben, ihre Politik fortzuführen.
Wirtschaft sorgt sich wegen Rente ab 63 um Fachkräfte
BERLIN - Die Wirtschaft befürchtet wegen der Rente mit 63 ein neues Anwachsen der Fachkräftelücke bei Mathematikern, Informatikern, Naturwissenschaftlern und Technikern. Im April waren in Deutschland 117 300 Stellen für Bewerber mit beruflichem oder akademischem Abschluss nicht besetzt. Dies geht aus dem am Montag in Berlin vorgestellten neuen Report des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu diesen Fachbereichen hervor. Sie werden nach ihren Anfangsbuchstaben unter dem Kürzel MINT zusammengefasst. Im vergangenen Oktober waren rund 121 000 dieser Stellen nicht besetzt.
Job-Barometer: Arbeitsmarkt verliert im Sommer an Schwung
NÜRNBERG - Nach dem Schub im Frühjahr könnte der deutsche Arbeitsmarkt schon im Sommer wieder an Schwung verlieren. Die Chefs der 156 deutschen Arbeitsagenturen rechnen in den kommenden drei Monaten nicht mehr mit einem nennenswerten Rückgang der Arbeitslosenzahlen, geht aus dem am Montag veröffentlichten Arbeitsmarktbarometer der Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Der entsprechende Wert sank im Mai zum dritten Mal in Folge und liegt nun nur noch knapp über der 100er Marke, die Stillstand auf dem Arbeitsmarkt signalisiert. Der um Saisoneffekte bereinigte Indikator lag mit 100,5 Zählern zugleich auf dem niedrigsten Stand seit November 2013.
EUROPAWAHL/ROUNDUP: Linke gewinnt Europawahl in Griechenland klar
ATHEN - Dem oppositionellen Bündnis der radikalen Linken (Syriza) ist bei der Europawahl in Griechenland ein klarer Sieg gelungen. Die Partei des Spitzenkandidaten der europäischen Linken, Alexis Tsipras, bekommt nach Auszählung von gut 95 Prozent der Stimmen 26,5 Prozent und wird sechs Abgeordnete ins Europaparlament (Europäische Linke) entsenden./rob/jsl

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