24.08.2015 17:10:40

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 24.08.2015 - 17.00 Uhr

Sorgen um Chinas Wirtschaft lösen weltweit Alarmstimmung aus

FRANKFURT - Chinas schwächelndes Wirtschaftswachstum versetzt die Finanzwelt in Alarmbereitschaft und schickt auch deutsche Aktien auf Talfahrt. Nach heftigen Kursturbulenzen in Asien stürzte auch der DAX zu Handelsbeginn um mehr als drei Prozent ab und lag damit erstmals seit Januar wieder unter der Marke von 10 000 Punkten. Innerhalb weniger Tage ist damit der gesamte Jahresgewinn des Deutschen Aktienindex wieder zusammengeschmolzen. Jahrelang haben große Wirtschaftsmächte vom rasanten Wachstum in China profitiert - jetzt geht die Sorge um, die Zeit des chinesischen Konjunktur-Turbos könnte vorerst vorbei sein.

Chinas Zentralbank bereitet Konjunkturstützung vor

NEW YORK/PEKING - Die chinesische Zentralbank bereitet sich einem Pressebericht zufolge auf Maßnahmen zur Unterstützung der Konjunktur vor. So erwäge die Bank, den Mindestreservesatz für heimische Banken zu senken, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag auf seiner Internetseite unter Berufung auf Offizielle und Berater der Zentralbank. Je weniger Geld die Institute beiseite legen müssen, desto mehr können sie theoretisch an Unternehmen und Haushalte verleihen.

Deutsche Russland-Exporte brechen um fast ein Drittel ein

BERLIN - Deutsche Unternehmen haben im ersten Halbjahr 2015 fast ein Drittel weniger nach Russland exportiert als im Vorjahreszeitraum. Grund sind die Sanktionen der Europäischen Union und der USA gegen Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts.

Finanzminister Osborne wirbt für Großbritanniens EU-Reformpläne

STOCKHOLM - Großbritanniens Finanzminister George Osborne hat in Skandinavien für die britischen Reformpläne für die Europäische Union geworben. Nicht-Euro-Länder wie Großbritannien und Schweden müssten sicher sein können, dass ihre Interessen innerhalb der EU gewahrt werden, sagte Osborne nach einem Besuch bei seiner schwedischen Amtskollegin Magdalena Andersson in Stockholm. "Wir versuchen, eine Reform zu erreichen, die für alle Mitgliedsstaaten funktioniert."

Sondierung für Regierungsbildung in Athen: Syriza-Rebellen am Zug

ATHEN - Vorgezogene Wahlen rücken in Griechenland immer näher. Am Montag legte der Chef der Konservativen, Evangelos Meimarakis, nach dreitägiger Sondierung zur Bildung einer Regierung das Mandat dafür nieder. Seine Gespräche mit den anderen Parteien waren am WocheNende gescheitert. Als nächster erhielt Panagiotis Lafazanis, der Chef der sogenannten Syriza-Rebellen, für drei Tage das Sondierungsmandat.

Varoufakis will sich nicht Syriza-Abweichlern anschließen

BERLIN - Der frühere griechische Finanzminister Gianis Varoufakis will sich nicht den Syriza-Rebellen anschließen. "Uns verbinden viele Gemeinsamkeiten und Sympathien. Ich mag sie, und ich glaube, sie mögen mich", sagte Varoufakis der Zeitung "Die Welt" (Montag) "Aber ich glaube, unter politischen Gesichtspunkten sind wir zu weit auseinander. Es wäre keine sinnvolle Kombination." Seine wichtigste Differenz mit den linken Rebellen betreffe Griechenlands Verbleib im Euro.

Fed-Mitglied Bullard: Wachstumsaussichten in den USA 'relativ gut'

WASHINGTON - Das US-Notenbankmitglied James Bullard hat sich trotz jüngster Turbulenzen an den Finanzmärkten und der Sorge vor einer Konjunkturflaute in China weiter optimistisch zur konjunkturellen Lage in den USA geäußert. Die Wachstumsaussichten seien "relativ gut", sagte Bullard, der auch Chef der regionalen Notenbank von St. Louis ist, am Freitag in einem Radio-Interview. Die Fed werde die konjunkturellen Fortschritte beim Treffen im September bewerten. Bullard verwies außerdem auf die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt der USA.

DIHK senkt Konjunkturprognose für Weltwirtschaft

BERLIN - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) senkt wegen der kriselnden Schwellenländer seine Erwartungen für die Weltwirtschaft in diesem Jahr. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagte der "Stuttgarter Zeitung" (Samstag), er rechne zwar nicht damit, dass die Schwellenländer die Konjunktur in den Industrieländern in diesem Jahr ernsthaft gefährdeten. "Auswirkungen hat die Krise dennoch", sagte Treier. Die auf Basis einer Umfrage der Außenhandelskammern erstellte Prognose für die Konjunktur weltweit liegt nun nur noch bei 3,2 Prozent. Zuvor hatte der DIHK mit einem Plus von 3,6 Prozent gerechnet. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte vor wenigen Wochen seine Wachstumsprognose zurückgeschraubt auf 3,3 Prozent. Im April hatte der IWF noch 3,5 Prozent vorhergesagt. Der IWF macht allerdings vor allem die USA für die niedrigeren Erwartungen verantwortlich.

Brüssel überlegt Ablösung von Athener IWF-Darlehen

BRÜSSEL - Zur Schuldenerleichterung Griechenlands gibt es laut einem Medienbericht in Brüssel Überlegungen, vergleichsweise teure Darlehen des Internationalen Währungsfonds (IWF) vorzeitig abzulösen. Dafür könnte Geld des Eurorettungsschirms ESM eingesetzt werden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Ein Kommentar der EU-Kommission war dazu zunächst nicht zu erhalten.

/rob/tos

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