19.06.2013 17:10:35
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 19.06.2013 - 17.00 Uhr
BERLIN - US-Präsident Barack Obama hat vor Risiken eines überzogenen Sparkurses gewarnt. Alle Länder müssten den Schwerpunkt auf mehr Wachstum legen. Es dürfe nicht soweit kommen, dass angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit eine ganze Generation verloren gehe. "Da müssen wir irgendwann auch unseren Ansatz ändern", sagte Obama nach einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die US-Regierung sieht den harten Sparkurs in der Euro-Zone seit langem kritisch und fordert mehr Impulse für Wirtschaftswachstum.
Volkswirte: Weiterhin keine Anzeichen für neuen JobaufschwungNÜRNBERG - Nach dem Ende des deutschen Jobwunders im Vorjahr sehen Fachleute sehen derzeit keine Anzeichen für einen baldigen neuen Jobaufschwung. Bereinigt um saisonale Sonderfaktoren sei in den kommenden Monaten sogar mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu rechnen, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken und Konjunkturforscher in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Erst gegen Jahresende könnte bei der von einigen Experten erwarteten leichten Konjunkturbelebung wieder mit leicht sinkenden Arbeitslosenzahlen gerechnet werden.
EU-Regierungen und EU-Parlament setzen Finanzberatungen fortBRÜSSEL - Bei stundenlangen Beratungen haben Vertreter der EU-Regierungen und des Europaparlaments am Mittwoch einen möglichen Kompromiss über die Finanzplanung der Europäischen Union für die Jahre 2014 bis 2020 gesucht. In der Umgebung des irischen Außenministers Eamon Gilmore, der die Verhandlungen leitet, hieß es, man sei "einer Einigung nahe". Dafür gab es vonseiten der Europaparlamentarier zunächst keine Bestätigung. Diplomaten sagten, ein Scheitern sei nach wie vor möglich.
EU ruft vor Gipfel zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit aufBRÜSSEL - Im Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit drückt die EU-Kommission aufs Tempo: Vorgesehene Fördergelder müssten schneller zum Einsatz kommen, forderte die Brüsseler Behörde in einem am Mittwoch veröffentlichten Papier. Um Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten zu einer Arbeit, einer Ausbildungsstelle oder einem Praktikum zu verhelfen, können die Mitgliedstaaten auf EU-Gelder zurückgreifen.
Endgültige Regeln für Bankenrettung kommen erst späterBRÜSSEL - Die Eurogruppe will am Donnerstag (20.6.) über Regeln für direkte Finanzspritzen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM an marode Banken entscheiden. Besonders Krisenländer aus dem Süden wie Spanien dringen auf diese Rettungsmöglichkeit.
Trotz Krise: Griechenland-'Troika' macht PauseBRÜSSEL - Die "Troika" der internationalen Geldgeber macht trotz der Zuspitzung der Regierungskrise in Athen bei ihrer Überprüfung Griechenlands eine Pause. Ende des Monats solle fortgefahren werden, bis dahin solle - nicht genauer bezeichnete - "technische Arbeit" abgeschlossen werden, teilten die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) am Mittwoch in einer knappen gemeinsamen Erklärung mit. Die Institutionen lobten den Fortschritt, den ihr umstrittenes Kontrollgremium bereits gemacht habe. In der Mitteilung wird nicht auf die aktuelle Regierungskrise in Athen eingegangen.
Rundfunk-Streit: Athener Regierungskrise erreicht HöhepunktATHEN - Dramatische Stunden für die Koalitionsregierung in Athen: Zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden kommen die Chefs der Regierungsparteien am Mittwochabend zu einem Krisen-Koalitionsgipfel zusammen. Im Mittelpunkt steht das weitere Vorgehen nach der Schließung des Staatsrundfunks ERT.
Bulgarien billigt soziale und wirtschaftliche MaßnahmenSOFIA - Das ärmste EU-Land Bulgarien hat ein Paket zur Linderung der sozialen Not und Belebung der Wirtschaft gebilligt. Es umfasst eine zusätzliche Unterstützung von Armen und Familien mit Kindern, die Senkung der Strompreise und eine Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Oktober. Zahlreiche bürokratische Hürden sollen gestrichen werden, um die Unternehmer zu entlasten. Außerdem versprach Regierungschef Plamen Orescharski am Mittwoch im Parlament mehr Transparenz bei der Vergabe staatlicher Aufträge.
Obama warnt vor zu hartem Sparkurs - hat aber kein 'Patentrezept'BERLIN - US-Präsident Barack Obama hat vor Risiken eines überzogenen Sparkurses gewarnt. Alle Länder müssten den Schwerpunkt auf mehr Wachstum legen. Es dürfe nicht soweit kommen, dass angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit eine ganze Generation verloren gehe. "Da müssen wir irgendwann auch unseren Ansatz ändern", sagte Obama nach einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin. Für die Weltwirtschaft sei das angestrebte Handelsabkommen zwischen den USA und Europa von großer Bedeutung: "Davon profitieren alle." Merkel betonte, sie werde sich "mit aller Kraft" für einen Erfolg der begonnenen Verhandlungen einsetzen.
Bund und Länder über Finanzierung von Fluthilfe-Fonds einigBERLIN - Bund und Länder haben sich über die Finanzierung des Fluthilfe-Fonds von bis zu acht Milliarden Euro geeinigt. Das teilten mehrere Ministerpräsidenten am Mittwoch nach einem Treffen mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Berlin mit. Mit der Einigung ist zudem der Weg frei, den von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) durchgesetzten EU-Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin nun auch in Deutschland umzusetzen.
Brüssel schließt wesentliche Änderungen bei Zypern-Paket aus
BRÜSSEL - Nach einem Protestbrief aus Nikosia schließen die Eurostaaten wesentliche Änderungen beim zyprischen Hilfsprogramm von zehn Milliarden Euro aus. Das sagte ein EU-Diplomat am Mittwoch in Brüssel.
Brüssel will Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit verstärkenBRÜSSEL - Im Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit drückt die EU-Kommission aufs Tempo: Vorgesehene Fördergelder müssten schneller zum Einsatz kommen, forderte die Brüsseler Behörde in einem am Mittwoch veröffentlichten Papier. Um Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten zu einer Arbeit, einer Ausbildungsstelle oder einem Praktikum zu verhelfen, können die Mitgliedstaaten auf EU-Gelder zurückgreifen.
EU-Regierungen und EU-Parlament setzen Finanzberatungen fortBRÜSSEL - Die Vertreter der EU-Regierungen und des Europaparlaments haben am Mittwoch die Beratungen über die Finanzplanung der Europäischen Union für die Jahre 2014 bis 2020 fortgesetzt. In der Umgebung des irischen Außenministers Eamon Gilmore, der die Verhandlungen leitet, hieß es, man habe seit Dienstag gute Fortschritte gemacht und sei "einer Einigung nahe". Dafür gab es vonseiten der Europaparlamentarier zunächst keine Bestätigung. Das Ausgabenvolumen von knapp einer Billion Euro ist weitgehend unumstritten. Die Abgeordneten dringen aber unter anderem auf die Möglichkeit, nicht genutztes Geld in andere Haushaltspositionen verschieben zu dürfen. Sie wollen auch bereits 2016 den Finanzrahmen überprüfen und ändern können.
IWF ruft Spanien zu weiteren Reformen auf - 'Auch EU muss mehr tun'MADRID - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Spanien zu weiteren Reformen aufgefordert. Aber auch die Europäische Union müsse größere Anstrengungen unternehmen, um dem Euro-Krisenland bei der Belebung seiner Wirtschaft zu helfen, betonte der IWF in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. "Die Arbeitslosigkeit befindet sich auf einem nicht hinnehmbaren Niveau. Spanien und Europa sind dringend aufgerufen zu handeln, um das Wachstum zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen", heißt es.
Bund und Länder über Finanzierung von Fluthilfe-Fonds einigBERLIN - Bund und Länder haben sich über die Finanzierung des milliardenschweren Fluthilfe-Fonds Euro geeinigt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin nach einem Treffen der Ministerpräsidenten und Finanzminister der Länder mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU).
Portugals Zinsen steigen bei GeldmarktauktionLISSABON/FRANKFURT - Das Euro-Krisenland Portugal kommt nur zu steigenden Zinsen an frisches Geld. Bei einem Verkauf von Geldmarktpapieren mit Laufzeit bis Ende 2014 zogen die Zinsen auf 1,6 Prozent an, wie Angaben der Schuldenagentur in Lissabon zeigen. Bei der letzten Versteigerung am 20. März hatten die Zinsen noch bei 1,5 Prozent gelegen. Die Auktion zur Wochenmitte spülte 1,05 Milliarden Euro in die Staatskasse. Weitere 450 Millionen Euro sammelte Portugal mit sechsmonatigen Papieren ein. Das Land ist weitgehend von privaten Krediten abgeschnitten. Es steht unter dem Euro-Rettungsschirm und versucht, in kleinen Schritten an den Kapitalmarkt zurückzukehren.
DIW erwartet dieses Jahr nur noch 0,4 Prozent WachstumBERLIN - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat seine Wachstumsprognose weiter nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr rechnen die Berliner Experten noch mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 0,4 Prozent, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Im April lag die Prognose noch bei 0,7 Prozent. Belastend wirkten vor allem die Rezession im Euroraum und der Einbruch der Bauinvestition wegen des langes Winters und der Überschwemmungen./rob/jsl

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