18.02.2014 17:14:32
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 18.02.2014 - 17.00 Uhr
MANNHEIM - Die Stimmung deutscher Finanzexperten hat sich im Februar überraschend deutlich eingetrübt. Die gewachsene weltwirtschaftliche Unsicherheit sei für die gesunkenen ZEW-Konjunkturerwartungen verantwortlich, erklärte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag in Mannheim den Rückgang des Stimmungsindikators. Angesichts der deutlich verbesserten Beurteilung der aktuellen Lage zeigten sich Bankenvolkswirte aber weiter zuversichtlich für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und die Finanzmärkte blieben gelassen.
Japans Notenbank dreht Geldhahn leicht auf - Aktienkurse ziehen anTOKIO - Die japanische Notenbank kämpft mit einer leichten Lockerung der Geldpolitik gegen ein Abflauen der Wirtschaft an. Sie bestätigte ihren ohnehin schon extrem aggressiven Kurs, erhöhte aber zusätzlich etwas den Spielraum für Banken. Diese bekommen noch mehr Billiggeld zur Verfügung, das sie in Kredite für Unternehmen und Privatkunden sowie Direktinvestitionen in Firmen stecken sollen. Dies teilte die Notenbank (BoJ) am Dienstag in Tokio mit. Experten werten den Schritt als Vorbereitung für eine weitere große Lockerung der Geldpolitik Japans.
USA: Kältewelle lässt Stimmung am Häusermarkt einbrechenWASHINGTON - Die anhaltende Kältewelle in den USA hat am amerikanischen Immobilienmarkt für einen Stimmungseinbruch gesorgt. Der NAHB-Hausmarktindex, ein vielbeachter Frühindikator, sank im Februar um 10 Punkte auf 46 Zähler, wie die National Association of Home Builders am Dienstag mitteilte. Es war der stärkste jemals gemessene Rückgang. Der Indikator fiel auf den tiefsten Wert seit Mai 2013 zurück. Bankvolkswirte wurden auf dem falschen Fuß erwischt, sie hatten einen unveränderten Wert erwartet.
USA: Empire-State-Index knickt überraschend kräftig einNEW YORK - Die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im Februar überraschend stark eingetrübt. Der Empire-State-Index brach von 12,51 Punkten im Vormonat auf 4,48 Zähler ein, wie die regionale Vertretung der US-Notenbank am Dienstag in New York mitteilte. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 8,50 Punkte erwartet.
USA: Kapitalabflüsse so hoch wie seit fast fünf Jahren nicht mehrWASHINGTON - Ende 2013 haben Anleger innerhalb eines Monats so viel Kapital wie seit fast fünf Jahren nicht mehr aus den USA abgezogen. Per Saldo verlor die weltgrößten Volkswirtschaft 119,6 Milliarden US-Dollar, wie das Finanzministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Das ist der höchste Abfluss innerhalb eines Monats seit Februar 2009. Im Vormonat waren nur revidiert 13,0 (zunächst 16,6) Milliarden Dollar aus den USA abgeflossen und im Oktober noch 188,1 Milliarden Dollar zugeflossen. Die USA benötigen einen hohen Zufluss an Kapital, um ihr Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.
Merkel warnt vor Überreaktionen bei Beziehungen EU/SchweizBERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der umstrittenen Schweizer Abstimmung für eine begrenzte Zuwanderung vor Überreaktionen gewarnt. Die Kontakte zwischen der EU und der Schweiz solle man nicht "vorschnell zerbrechen" lassen, sagte sie am Dienstag in Berlin nach einem Treffen mit dem Schweizer Bundespräsidenten Didier Burkhalter. Sie bedauere die Entscheidung der Schweizer Bürger, respektiere das Votum aber selbstverständlich.
Ungarns Notenbank senkt Leitzins stärker als erwartet - Forint unter DruckBUDAPEST - Die Ungarischen Notenbank (MNB) hat ihren Leitzins überraschend deutlich gesenkt. Der Leitzins werde um 15 Basispunkte auf den historischen Tiefststand von 2,70 Prozent gesenkt, teilte die ungarische Notenbank am Dienstag mit. Dieser Zinsschnitt übertraf die Erwartungen des Marktes und war der neunzehnte in Folge. Die Entscheidung im geldpolitischen Rat fiel 7:1.
Bei Finanzsteuer soll zunächst der Aktienhandel belastet werdenBRÜSSEL - Die europäische Finanzsteuer wird voraussichtlich als eine Abgabe auf den Aktienhandel starten. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach sich am Dienstag in Brüssel dafür aus, Derivate - das sind spekulative Finanzprodukte - mit einzubeziehen. "Wir wissen, dass eine schrittweise Einführung auch nicht das Optimum ist, aber es ist besser als gar nichts." Bei den deutsch-französischen Regierungsberatungen am Mittwoch in Paris wird das Thema eine wichtige Rolle spielen.
Jahresbilanz: Geschlossene Fonds kämpfen weiter mit AbflüssenFRANKFURT - Privatanleger haben sich im vergangenen Jahr weiter von geschlossenen Fonds abgewendet. Die Emissionshäuser sammelten 2013 insgesamt 2,3 Milliarden Euro an Eigenkapital mit Publikumsfonds ein, wie die am Dienstag in Frankfurt vom Branchenverband BSI veröffentlichte Jahresbilanz zeigt. Das entspricht einem Rückgang um 26 Prozent im Jahresvergleich.
G8-Gipfel in Schloss Elmau 2015 - Vorbereitungen laufen
BERLIN/KRÜN - Der G8-Gipfel der acht wichtigsten Industriestaaten in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen soll am 4. und 5. Juni 2015 stattfinden. Diesen Termin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) festgelegt, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag in Berlin mitteilte.
KfW: Wieder mehr Gründer in DeutschlandFRANKFURT - In Deutschland machen sich wieder mehr Menschen selbstständig. Im vergangenen Jahr haben 868 000 Personen eine selbstständige Tätigkeit begonnen, wie aus einer am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Gründer-Analyse der staatlichen KfW-Bankengruppe hervorgeht. Das waren rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs ist allerdings allein auf Gründungen zum Nebenerwerb zurückzuführen, deren Zahl um mehr als 22 Prozent auf 562 000 hochschnellte, wie die Bank ausführte. Typisch seien beispielsweise Versicherungsvertretungen oder Kleinvertriebe für Kosmetika. Zum Vollerwerb gründeten nur 306 000 Menschen ein eigenes Unternehmen, knapp drei Prozent weniger als in der Umfrage 2012.
Türkei lässt Leitzins bei 10,0 ProzentANKARA - Die Türkei hat ihren Leitzins auf dem zuletzt deutlich angehoben Niveau belassen. Der Leitzins (Benchmark Repo Rate) bleibe bei 10,0 Prozent, teilte die Notenbank CBRT am Dienstag in Ankara mit. Der Zinssatz für Übernacht-Kredite beträgt weiter 12,0 Prozent, der Zins für Übernacht-Ausleihungen 8,0 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit den Entscheidungen gerechnet.
EU-Minister kommen bei Bankenunion voranBRÜSSEL - Im Tauziehen mit dem Europaparlament über strittige Punkte beim Verfahren zur Abwicklung von Pleitebanken kommen die EU-Staaten in kleinen Schritten voran. "Ich habe schon den Eindruck, dass große Bereitschaft da ist, noch vor den Europawahlen (im Mai) zu einem Kompromiss zu kommen", sagte Österreichs Finanzminister Michael Spindelegger am Dienstag am Rande von Beratungen mit seinen europäischen Amtskollegen.
Athen erwartet Troika-Kontrolleure kommende WocheATHEN - Nach einem mehr als zweimonatigen Tauziehen wird die Geldgeber-Troika in der kommenden Woche in Athen erwartet. "Am Montag geht es los", sagte ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministeriums der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Finanzminister Ioannis Stournaras hatte zuvor im griechischen Fernsehen erklärt, Ziel sei es, die Prüfung bis zum 7. März abzuschließen. Dann könnte die Eurogruppe am 10. März grünes Licht für die nächste Hilfstranche geben. Auf europäischer Seite stehen derzeit 10,1 Milliarden Euro bereit.
Großbritannien: Inflation auf VierjahrestiefLONDON/FRANKFURT - In Großbritannien hat sich die Inflation zu Beginn des Jahres trotz der extrem expansiven Geldpolitik der Notenbank weiter abgeschwächt und das niedrigste Niveau seit über vier Jahren erreicht. Im Januar seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 1,9 Prozent gestiegen, nach 2,0 Prozent im Vormonat, teilte die Statistikbehörde ONS am Dienstag in London mit. Der Preisauftrieb auf Verbraucherebene war damit so schwach wie seit November 2009 nicht mehr. Das Inflationsziel der Notenbank von 2,0 Prozent wird damit überraschend unterlaufen. Volkswirte hatten eine unveränderte Jahresrate von 2,0 Prozent erwartet.
Berlin und Paris wollen Finanzsteuer vorantreibenBRÜSSEL - Deutschland und Frankreich wollen das Vorhaben einer europäischen Steuer auf Finanztransaktionen weiter vorantreiben. Bis zu den Europawahlen Ende Mai solle ein Vorschlag auf dem Tisch liegen, sagte der französische Finanzminister Pierre Moscovici am Dienstag in Brüssel. Die Ressortchefs der elf Mitgliedsstaaten, die die Abgabe einführen wollen, berieten über das Projekt, unter ihnen war auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU).
So viele Erwerbstätige wie noch nie in DeutschlandWIESBADEN - Ende 2013 hat es in Deutschland so viele Erwerbstätige gegeben wie nie zuvor. Ihre Zahl stieg vom dritten zum vierten Quartal des vergangenen Jahres um 209 000 oder 0,5 Prozent auf 42,2 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Zusammen leisteten sie im Jahr 2013 mehr als 58 Milliarden Arbeitsstunden.
Eurozone: Überschuss in der Leistungsbilanz steigt weiterFRANKFURT - Der bereinigte Überschuss der Leistungsbilanz des Euroraums ist im Dezember gesunken. Der Saldo fiel von revidiert 23,3 (zuvor 23,5) Milliarden Euro im Vormonat auf 21,3 Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Der Rückgang geht auf ein gestiegenes Minus in der Übertragungsbilanz zurück.
EZB-Rat Nowotny skeptisch gegenüber negativen EinlagenzinsenLONDON/FRANKFURT - Das österreichische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Ewald Nowotny, hat sich skeptisch zu den Erfolgsaussichten negativer Einlagezinsen in der Eurozone geäußert. Es sei zweifelhaft, dass die Geschäftsbanken bei einem negativen Zinssatz für Geldeinlagen bei der EZB ihre Kreditvergabe erhöhen werden, sagte Nowotny am Montagabend in London. Im Zuge der Schuldenkrise war es in angeschlagenen Euroländern zu einer Kreditklemme gekommen.
Zügelung des Kreditbooms: China setzt Geldmarkt auf EntzugPEKING/FRANKFURT - Die Zentralbank von China reagiert mit einem Liquiditätsentzug auf den jüngsten Kreditboom in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Am Dienstag zog die Notenbank 48 Milliarden Yuan (knapp 5,8 Milliarden Euro) aus dem Geldmarkt, wie Händler übereinstimmend berichteten.
'Bild': Bundesbank erzielt über zwei Milliarden Euro GewinnBERLIN - Die Bundesbank hat im abgelaufenen Jahr laut einem Zeitungsbericht mehr als zwei Milliarden Euro Gewinn erzielt. Anders als in den letzten drei Jahren werde das Geld komplett an das Finanzministerium überwiesen, berichtet die "Bild" (Dienstag). Von 2011 bis 2013 hatte die Bundesbank wegen der Eurokrise Großteile ihres jährlichen Gewinns als Sicherheitspuffer selbst einbehalten.
EU und USA wollen Gespräche über Freihandelspakt vorantreibenWASHINGTON - Spitzenvertreter der EU und USA haben ihre feste Bereitschaft betont, die Gespräche über ein Freihandelsabkommen (TTIP) voranzutreiben. Zum Auftakt eines Treffens zur Vorbereitung der vierten Verhandlungsrunde sprachen EU-Handelskommissar Karel De Gucht und der US-Handelsbeauftragten Michael Froman am Montag von großen Chancen und Fortschritten bei den bisherigen Gesprächen. Sie räumten aber zugleich ein, dass es eine Reihe von Herausforderungen gebe, die bewältigt werden müssten.
OECD-Chef verurteilt deutsche RentenreformOSNABRÜCK - Kurz vor dem Paris-Besuch von Kanzlerin Angela Merkel hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Rentenbeschlüsse der Bundesregierung scharf kritisiert. "Die Zeiten, in denen Deutschland international als gutes Beispiel für die Gestaltung der Rentensysteme galt, sind mit den neuesten Beschlüssen vorbei", sagte OECD-Generalsekretär Ángel Gurría der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). "Anstatt weiter langfristig zu planen und das Rentensystem auf die Alterung der Bevölkerung einzustellen, werden sinnvolle Reformen zurückgenommen."
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