17.01.2014 17:19:32

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.01.2014 - 17.00 Uhr

    USA: Industrieproduktion steigt wie erwartet weiter

    WASHINGTON - Die US-Industrieproduktion hat im Dezember wie erwartet weiter zugelegt. Der Anstieg betrug 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das teilte die US-Notenbank am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem Plus in dieser Größenordnung gerechnet. Allerdings fiel der Zuwachs im Vormonat mit 1,0 Prozent etwas schwächer aus als zunächst gemeldet. Die Kapazitätsauslastung der Unternehmen stieg im Dezember von revidierten 79,1 (zunächst 79,0) auf 79,2 Prozent.

Studie: 'Made in Germany' rechtfertigt keine Premiumpreise

    BERLIN - Das Label "Made in Germany" rechtfertigt in wichtigen deutschen Exportmärkten nicht länger Premiumpreise. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (Samstag) unter Berufung auf eine Studie der staatlichen Außenhandelsagentur Germany Trade and Invest (GTAI). Zwar stünden Produkte aus Deutschland weltweit für Qualität, aber viele Kunden seien nicht länger bereit, dafür hohe Preise zu zahlen. Diese Entwicklung sei besonders ausgeprägt in Schwellenmärkten wie China, Indien und Brasilien. Je besser dort einheimische Produkte würden, desto häufiger verzichteten Kunden auf deutsche Importe mit höheren Preisen.

USA: Michigan-Konsumklima trübt sich überraschend ein

    MICHIGAN - Das Verbrauchervertrauen in den USA hat sich zu Jahresbeginn überraschend eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima sank im Januar um 2,1 Punkte auf 80,4 Zähler, wie die Universität am Freitag mitteilte. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einer Aufhellung auf 83,5 Punkte gerechnet. Im Dezember war das Stimmungsbarometer noch deutlich gestiegen.

Brüsseler Streit um Bankenunion wird schärfer

    BRÜSSEL - Der Brüsseler Streit um die Bankenunion verschärft sich. Der Grünen-Europaparlamentarier Sven Giegold kritisierte am Freitag, der geplante zwischenstaatliche Vertrag für den Banken-Abwicklungsfonds verstoße gegen EU-Recht. Giegold berief sich auf ein Rechtsgutachten, dass er selbst in Auftrag gegeben hatte.

Erstmals seit 2012 haben USA wieder einen richtigen Etat

    WASHINGTON - Erstmals seit 2012 hat der US-Kongress wieder einen richtigen Etat für die Staatsgeschäfte verabschiedet. Nach dem Repräsentantenhaus billigte auch der Senat am Donnerstagabend (Ortszeit) ein Ausgabengesetz in Höhe von 1,1 Billionen Dollar (800 Milliarden Euro) für das Haushaltsjahr 2014. Im Senat stimmten 72 Parlamentarier dafür, 26 votierten dagegen. Präsident Barack Obama werde das Gesetz umgehend unterzeichnen, kündigte das Weiße Haus an.

Längere Umstellungsfrist für Sepa-Überweisungen kommt rückwirkend

    BRÜSSEL - Die längere Umstellungsfrist für Banküberweisungen auf das Sepa-Format wird laut EU-Kommission im Februar endgültig unter Dach und Fach sein. Die Verschiebung werde dann rückwirkend zum Stichtag 1. Februar greifen, sagte die Sprecherin von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier am Freitag der dpa in Brüssel. Die EU-Staaten und das Europaparlament wollten in den nächsten Wochen den von der EU-Kommission vorgeschlagenen sechsmonatigen Aufschub besiegeln. Geldtransfers von Unternehmen und Vereinen im bisherigen Format sollen damit noch bis zum 1. August möglich sein. Für Verbraucher gilt ohnehin eine längere Frist bis Februar 2016.

USA: Baubeginne gehen wieder zurück

    WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Wohnungsbaubeginne im Dezember etwas stärker als erwartet gesunken. Sie seien zum Vormonat um 9,8 Prozent auf annualisiert 999 000 gefallen, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Im November waren die Baubeginne noch um revidiert 23,1 Prozent (zuvor 22,7 Prozent) gestiegen. Volkswirte hatten für Dezember nur mit 985.000 Baubeginnen gerechnet.

Brüssel will Stellensuche im EU-Ausland erleichtern

    BRÜSSEL - Arbeitssuchende sollen sich nach dem Willen der EU-Kommission künftig leichter über Stellen im europäischen Ausland informieren können. Dazu schlug EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor am Donnerstag Verbesserungen am europaweiten Jobportal Eures vor. So sollen Interessierte dort künftig mehr Angebote und Informationen über die Bedingungen im Zielland finden. Für Arbeitgeber soll es mehr Informationen über Vorgaben für die Einstellung von ausländischen Arbeitnehmern geben. Derzeit werden nach Angaben der EU-Kommission nur etwa 30 Prozent der nationalen Stellenangebote bei Eures eingestellt. EU-Parlament und EU-Staaten müssen den Plänen zustimmen.

'Faule Kredite' brechen in Spanien weiter Rekorde

    MADRID - Die "faulen Kredite" bei Banken und Finanzinstituten brechen in Spanien im Zuge von Wirtschaftskrise und Rekordarbeitslosigkeit weiter Rekorde. Das Volumen der säumigen Kredite und Darlehen mit mehr als 90 Tagen Zahlungsrückstand sei im vergangenen November auf den bisher nie erreichten Wert von 192,5 Milliarden Euro geklettert, teilte die spanische Zentralbank am Freitag in Madrid mit. Das seien 0,8 Prozent oder knapp 1,6 Milliarden mehr als im Vormonat (Oktober: 190,9 Mrd).

Großbritannien: Einzelhandelsumsätze steigen viel stärker als erwartet

    LONDON - Großbritanniens Einzelhändler dürfen sich über ein glänzendes Weihnachtsgeschäft freuen: Im Dezember sind die Umsätze im Einzelhandel viel stärker als erwartet gestiegen und haben den stärksten Zuwachs seit fast vier Jahren verzeichnet. Die Erlöse seien um 2,6 Prozent zum Vormonat gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London mitteilte. Dies ist der stärkste Anstieg seit Februar 2010. Bankvolkswirte hatten nur mit einem leichten Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet.

RATING: S&P gibt für Portugal leichte Entwarnung

    LONDON - Dem Euro-Krisenland Portugal droht erst einmal keine schnelle Abstufung durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Die Bonitätsnote des Landes stehe nicht mehr unter verschärfter Beobachtung ("Creditwatch"), teilte S&P am Freitag in London mit. Seit dem vergangenen September hatte dem angeschlagenen Land jederzeit eine Abstufung gedroht. Jetzt bleibt die Bewertung der Kreditwürdigkeit erst einmal auf "BB" und damit auf der zweiten Stufe des sogenannten Ramsch-Niveaus, das spekulative Anlagen kennzeichnen soll.

Bayern will seine Zahlung in Länderfinanzausgleich halbieren

    MÜNCHEN - Bayern Finanzminister Markus Söder (CSU) fordert eine radikale Reform des Länderfinanzausgleichs. "Die Schmerzgrenze ist erreicht", sagte er der "Welt" (Freitag). So hohe Zahlungen für ein Land überdehnten den Grundgedanken des Länderfinanzausgleichs.

EU-Handelskommissar: Gespräche mit USA über Freihandelsabkommen nicht abbrechen

    BERLIN - EU-Handelskommissar Karel De Gucht will die Gespräche mit den USA über ein Freihandelsabkommen trotz der Spionagevorwürfe gegen Washington nicht abbrechen. "Wir verhandeln mit den USA, weil wir überzeugt sind, dass es unseren Bürgern Vorteile bringt, und nicht, weil uns die Amerikaner schöne Augen machen", sagte De Gucht im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Er sorge sich nicht um die Vertraulichkeit. Ob die Verhandlungen ausgespäht würden, wisse er nicht. "Das kann niemand wissen. Selbst Bundeskanzlerin Merkel wusste nicht, dass ihr Telefon abgehört wurde", sagte De Gucht.

/rob/hbr

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!