15.04.2014 17:12:00

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 15.04.2014 - 17.00 Uhr

Ukraine-Konflikt belastet ZEW-Konjunkturerwartungen

MANNHEIM/FRANKFURT - Die Ukraine-Krise hat die Stimmung deutscher Finanzexperten belastet. "Dass die Finanzmarktexperten im April vorsichtigere Prognosen abgeben, dürfte mit dem Ukraine-Konflikt zusammenhängen, der nach wie vor für Verunsicherung sorgt", begründete das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim den überraschend deutlichen Rückgang des ZEW-Index. Eine Gefahr für den Aufschwung sehen Experten jedoch nicht. Die aktuelle wirtschaftliche Lage bewerten die Analysten auch deutlich besser als zuletzt.

Gabriel sieht soliden Aufschwung und verteidigt Mindestlohn

BERLIN - Rekordbeschäftigung, höhere Einkommen und optimistische Firmen: Deutschland steht nach Ansicht der Regierung wirtschaftlich vor zwei weiteren Erfolgsjahren. Bei der Vorlage seiner Frühjahrs-Konjunkturprognose zeigte sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zuversichtlich, dass weder der Ukraine-Konflikt noch die Lage in den Euro-Krisenländern Europas größter Volkswirtschaft etwas anhaben können: "Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem soliden Aufschwung."

Moskau lehnt Ukraine-Wahl ab - Einheiten in der Ostukraine

MOSKAU/KIEW - Russland will die für den 25. Mai geplante Präsidentenwahl in der krisengeschüttelten Ukraine nicht anerkennen. Moskau werde deshalb zu der "illegitimen" Abstimmung auch keine Beobachter entsenden, sagte der Duma-Abgeordnete Leonid Sluzki am Dienstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Staatschef Viktor Janukowitsch sei im Februar im Widerspruch zu ukrainischen Gesetzen entmachtet worden. Der kremltreue Politiker Sluzki befindet sich seit dem russischen Anschluss der Krim auf der US-Sanktionsliste.

Umfrage: Beste Stimmung im deutschen Mittelstand trotz Krisen

FRANKFURT - Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist einer Umfrage zufolge trotz weltweiter Krisen so gut wie seit fast 20 Jahren nicht. In der regelmäßigen Erhebung der DZ Bank bewerten derzeit 88 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als sehr gut oder gut. Jedes zweite der 1500 befragten Unternehmen blickt nach den am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen optimistisch auf die nächsten sechs Monate. So groß war die Zuversicht bei den Unternehmern nach Angaben der DZ Bank nie seit der ersten Erhebung dieser Art im Jahr 1995.

USA: NAHB-Wohnungsmarktindex steigt weniger als erwartet

WASHINGTON - Der US-Häusermarkt hat sich im April nicht von dem starken Einbruch im Winter erholt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg lediglich von revidiert 46 Punkten im Vormonat auf 47 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Montag mitteilte. Bankenvolkswirte hatten jedoch mit einem Anstieg auf 49 Punkte gerechnet. In einer ersten Schätzung war für März noch ein Wert von 47 Punkten ermittelt worden.

USA: Inflation zieht stärker als erwartet an

WASHINGTON - Teurere Mieten und Lebensmittel haben die Verbraucherpreise in den USA stärker als erwartet steigen lassen. Im März zog die Inflationsrate von 1,1 Prozent im Vormonat auf 1,5 Prozent an, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Anstieg auf 1,4 Prozent gerechnet.

USA: Starker Anstieg der Nettokapitalzuflüsse

WASHINGTON - In den USA haben sich die Nettokapitalzuflüsse deutlich verstärkt. Per Saldo flossen der weltgrößten Volkswirtschaft im Februar per Saldo 167,7 Milliarden US-Dollar zu, wie das Finanzministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Im Vormonat fanden nur revidierte 87,0 Milliarden Dollar (zunächst: 83,0 Milliarden Dollar) den Weg in die größte Volkswirtschaft der Welt. Die USA benötigen einen hohen Zufluss an Kapital, um ihr Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.

USA: Inflation zieht stärker als erwartet an

WASHINGTON - In den USA hat der Preisauftrieb im März stärker zugenommen als erwartet. Die Inflationsrate zog von 1,1 Prozent im Vormonat auf 1,5 Prozent an, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Anstieg auf 1,4 Prozent gerechnet.

USA: Empire-State-Index fällt überraschend

NEW YORK - Die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im April überraschend eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel von 5,61 Punkten im Vormonat auf 1,29 Zähler, wie die regionale Vertretung der US-Notenbank am Dienstag in New York mitteilte. Dies ist der tiefste Stand seit vergangenen November. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg auf 8,00 Zähler gerechnet. Der Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand über Null deutet einen Anstieg der Aktivität an.

EU-Parlament beschließt Bankenunion

STRASSBURG - Die europäische Bankenunion ist startklar: Sparer sollen bei Bankenpleiten künftig besser geschützt, Steuerzahler bei Zusammenbrüchen von Geldhäusern geschont werden. Das EU-Parlament stimmte am Dienstag in Straßburg nach jahrelangem Ringen mit den Regierungen der Mitgliedsländer mit großer Mehrheit für einen EU-Mechanismus zur Sanierung oder Schließung von Pleitebanken. Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) nannte den Beschluss "historisch" und den Höhepunkt der ablaufenden Legislaturperiode.

Gabriel: Europa scheut keine Wirtschaftssanktionen gegen Moskau

BERLIN - Harte Sanktionen gegen Russland sind nach Ansicht von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) keine echte Gefahr für den deutschen Aufschwung. Diese würden kaum direkte Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und den Außenhandel haben, sehr wohl aber negative Folgen für das Investitionsklima in Europa, sagte Gabriel am Dienstag in Berlin.

Regierung lässt Konjunkturprognose unverändert

BERLIN - Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung der Bundesregierung in einem soliden Aufschwung. Für das laufende Jahr erwartet der Bund unverändert ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent und im nächsten Jahr von 2,0 Prozent. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bestätigte damit seine Prognose aus dem Februar. "Vor Deutschland liegen zwei wirtschaftlich erfolgreiche Jahre", sagte Gabriel am Dienstag in Berlin. Getragen werde der Aufschwung durch die Konsumfreude der Bürger. Die Einkommen der privaten Haushalte würden kräftig zunehmen. Die Frühjahrsprognose ist die Grundlage für die nächste Steuerschätzung im Mai.

Eurozone: Überschuss in der Handelsbilanz steigt überraschend stark

LUXEMBURG - Der Handelsüberschuss der Eurozone hat wieder deutlich zugelegt. Im Februar stieg das Plus von revidiert 0,8 Milliarden Euro im Vormonat auf 13,6 Milliarden Euro, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Volkswirte hatten nur einen Überschuss von 10,0 Milliarden Euro erwartet. Ursprünglich hatte Eurostat für Januar ein Plus von 0,9 Milliarden Euro gemeldet.

Großbritannien: Inflationsrate fällt weiter

LONDON - Obwohl der Konjunkturmotor zuletzt kräftig lief, ist die Inflation in Großbritannien weiter gesunken. Im März fiel die Teuerungsrate von 1,7 Prozent im Vormonat auf 1,6 Prozent, wie aus Zahlen des Statistikamts ONS vom Dienstag hervorgeht. Das ist die geringste Jahresrate seit Oktober 2009. Ökonomen hatten mit dem Rückgang gerechnet. Der Zielwert der Bank of England von zwei Prozent wird damit klar unterschritten.

Ukrainische Landeswährung leicht erholt nach massiver Zinserhöhung

KIEW/FRANKFURT - In der Ukraine hat die stärkste Zinserhöhung seit 16 Jahren den Absturz Landeswährung Griwna vorerst gestoppt. Am Dienstag konnte die Währung des osteuropäischen Landes im Handel mit dem US-Dollar an die Erholung vom Vortag anknüpfen. Die ukrainische Notenbank hatte am Montagabend ihre Geldpolitik deutlich verschärft, nachdem die Landeswährung wegen des Konflikts mit Russland wochenlang auf Talfahrt war. Die Griwna hat seit Beginn des Jahres um mehr als 30 Prozent an Wert eingebüßt - mehr als jede andere Währung weltweit.

Zypern will Kapitalverkehrskontrollen bis Ende 2014 aufheben

BERLIN - Das hoch verschuldete Euroland Zypern will die Krise hinter sich lassen und Notmaßnahmen zum Schutz der angeschlagenen Banken wieder beenden. Dazu sollen die Kapitalverkehrskontrollen, die den Abfluss von Geld ins Ausland verhindern, bis Ende 2014 wieder aufgehoben werden. "Wir erwarten, dass die Beschränkungen für den Kapitalverkehr mit dem Ausland bis Ende des Jahres aufgehoben werden", sagte der Außenminister des Inselstaats, Ioannis Kasoulidis, der "Welt".

China: Geldmengenwachstum fällt auf 13-Jahrestief

PEKING - Einen Tag vor den mit Spannung erwarteten Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal steigen in China die Wachstumssorgen. Die Geldmenge wurde im März nur um 12,1 Prozent zum Vorjahr ausgeweitet, wie neue Zahlen der chinesischen Zentralbank am Dienstag zeigten. Damit fiel das Expansionstempo auf das niedrigste Niveau seit 2001. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 13,0 Prozent gerechnet./rob/jsl

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