10.06.2013 17:07:32
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 10.06.2013 - 17.00 Uhr
LONDON/FRANKFURT - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bewertet die Aussichten für die weltgrößte Volkswirtschaft USA besser. Der Ausblick für das US-Rating werde von "negativ" auf "stabil" angehoben, teilte S&P am Montag mit.
Bullard: Fed könnte Anleihekaufprogramm verlängernMONTREAL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed könnte ihr Anleihekaufprogramm (QE3) verlängern - auch wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt stetig verbessern sollte. Die niedrige Inflation könnte zulassen, dass der aggressive Kurs beibehalten werde, sagte Topnotenbanker James Bullard, Präsident der regionalen Notenbankfiliale von St. Louis, am Montag in Montreal.
S&P stuft Lettland wegen Euro-Einführung hochLONDON/FRANKFURT - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Lettlands wegen der geplanten Euro-Einführung von "BBB" auf "BBB+" hochgestuft. "Wir gehen davon aus, dass die Mitgliedschaft in der Währungsgemeinschaft die Wechselkursrisiken senken und die monetäre Flexibilität verbessern wird", teilte S&P am Montag mit. Damit ist das baltische Land nun zwei Stufen vom sogenannten Ramsch-Niveau entfernt, das spekulative Anleihen kennzeichnen soll. Der Ausblick ist stabil. Lettland soll im nächsten Jahr dem Euroraum beitreten. Die EU-Kommission hatte jüngst mitgeteilt, dass das Land die Kriterien für die Aufnahme erfüllt.
Bund zahlt höchsten Zins seit einem JahrFRANKFURT - Der allgemeine Trend steigender Renditen für Staatsanleihen schlägt zusehends, wenn auch nur moderat, auf die Refinanzierungskosten Deutschlands durch. Am Montag musste der Bund für sechsmonatige Schuldtitel den Anlegern so viel Zinsen wie seit über einem Jahr nicht mehr bieten. Bei einer Auktion unverzinslicher Schatzanweisungen (Bubills) ergab sich eine durchschnittliche Rendite von 0,023 Prozent, wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte. Das ist der höchste Zinssatz in dieser Laufzeit seit Mai 2012.
Japans Wirtschaftswachstum nach oben revidiertTOKIO - Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal noch stärker gewachsen als gedacht. Nach revidierten Daten der Regierung vom Montag stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und März um eine hochgerechnete Jahresrate von 4,1 Prozent. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker ein Wachstum von 3,5 Prozent berechnet, nach 1 Prozent im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die Wirtschaft um 1,0 statt 0,9 Prozent. Der seit Dezember amtierende Ministerpräsident Shinzo Abe will sein Land mit Konjunkturprogrammen, einer enormen Geldschwemme und Deregulierungen wieder gesunden.
Eurozone: Investorenstimmung hellt sich weiter auf - SentixLIMBURG - Die Stimmung der Investoren im Euroraum hat sich im Juni zum zweiten Mal in Folge verbessert. Der Sentix-Konjunkturindex stieg um vier Punkte auf minus 11,6 Zähler, wie das Analyse-Institut Sentix am Montag mitteilte. Lagebeurteilung und Erwartungshaltung hellten sich auf. "Die Delle vom Frühjahr scheint damit der Vergangenheit anzugehören", kommentierte Sentix die Umfrageergebnisse. Setze sich die Entwicklung fort, dürfte der Euroraum im dritten Quartal die Rezession hinter sich lassen und wieder wachsen.
OECD: Frühindikator CLI steigt weiterPARIS - Die globalen Konjunkturaussichten haben sich weiter aufgehellt. Der OECD-Frühindikator CLI stieg im April abermals moderat um 0,1 Punkte auf nunmehr 100,6 Punkte, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag mitteilte. Die jüngste Entwicklung entspricht dem Trend in den Vormonaten. In den USA und Japan deute vieles auf ein robusteres Wachstum hin, kommentierte die OECD. Im Euroraum gebe es Anzeichen einer konjunkturellen Erholung.
Deflation in Griechenland dauert anATHEN - Griechenland rutscht wegen der andauernden schweren Wirtschaftskrise weiter in die Deflation. Im Mai seien die Verbraucherpreise gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) im Jahresvergleich um 0,4 Prozent gesunken. Auch im April hatte es eine Deflation von 0,6 Prozent gegeben. Dies teilte am Montag die Statistikbehörde Elstat in Athen mit. Sinkende Verbraucherpreise werden als Deflation bezeichnet und gelten als Hemmnis für die konjunkturelle Entwicklung, da Verbraucher und Unternehmen Ausgaben hinauszögern.
Bundesbank - Firmen führen neue Überweisungsregeln zu schleppend einFRANKFURT - Mit wachsender Sorge beobachtet die Deutsche Bundesbank die zögerliche Einführung der neuen EU-Regeln für Zahlungsüberweisungen (Sepa). "Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass die Umstellung auf Sepa bei einigen Nutzergruppen noch sehr schleppend verläuft. Insbesondere bei vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie bei den Vereinen muss ein erheblicher Rückstand aufgeholt werden", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Montag in Frankfurt.
Italien: Wirtschaft schrumpft etwas stärker als gedachtROM - Die Wirtschaft Italiens ist zu Jahresbeginn etwas stärker geschrumpft als bisher bekannt. Von Anfang Januar bis Ende März sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent, wie die Statistikbehörde Istat am Montag in Rom mitteilte. Das sind 0,1 Punkte mehr, als in einer ersten Schätzung ermittelt worden war. Im Jahresvergleich fiel das BIP um 2,4 Prozent. Die drittgrößte Volkswirtschaft des Euroraums befindet sich seit Mitte 2011 in der Rezession.
EZB-Ratsmitglied Nowotny: Zentralbanken müssen Nebeneffekte in Kauf nehmenWien - Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny, Mitglied des EZB-Rates, sieht derzeit keine sinnvolle Alternative zu den geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB). Die dabei auftretenden problematischen Nebeneffekte müssten in Kauf genommen werden, sagte Nowotny auf der 41. Tagung der Nationalbank am Montag in seinem Eröffnungsvortrag.
Studie: Zahlungsmoral deutscher Unternehmen sinkt leichtDARMSTADT - Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist im Mai einer Studie zufolge leicht zurückgegangen. Sie liege aber weiter auf einem hohen Niveau, teilte der Wirtschaftsinformationsdienstleister Bisnode am Montag in Darmstadt mit. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte Bisnode-Zahlungsindex ging im Mai auf 88,60 (April 88,65) Prozent zurück. Der Wert drückt aus, welcher Anteil der deutschen Unternehmen seine Rechnungen pünktlich oder vorzeitig bezahlt.
Italien: Industrieproduktion schrumpft weiterROM - Die Industrie Italiens steckt nach wie vor in der Rezession fest. Im April verringerte sich die Produktion der Unternehmen um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Istat am Montag in Rom mitteilte. Es war der dritte Rückgang in Folge, die Markterwartungen wurden verfehlt. Im Jahresvergleich setzte sich der Sinkflug mit einem Minus von 4,6 Prozent fort. Die italienischen Industrieunternehmen stecken seit etwa eineinhalb Jahren in der Rezession.
Frankreich: Industrieproduktion wächst starkPARIS - Die Industrie des rezessionsgeplagten Frankreich hat im April stark zugelegt. Wie die Statistikbehörde Insee am Montag in Paris mitteilte, wuchs die Produktion von März auf April um 2,2 Prozent. Das ist deutlich mehr als erwartet und der höchste Zuwachs seit August 2009. Alle Branchen konnten gestützt durch die Herstellung besonders teurer Transportgüter zulegen.
'HB': Deutschland wehrt sich gegen IWF-Schuldenschnittpläne für GriechenlandDÜSSELDORF - Deutschland stemmt sich einem Bericht zufolge vehement gegen Pläne des Internationalen Währungsfonds (IWF), Griechenland einem weiteren Schuldenschnitt zu unterziehen. Erstmals drohe Berlin damit, die Hilfszahlungen bei einem weiteren Schuldenschnitt einzustellen, berichtete das "Handelsblatt" (Montag) unter Berufung auf Aussagen eines Regierungsvertreters. "Der deutsche Finanzminister darf nur Hilfskredite gewähren, wenn er hinreichend davon ausgehen kann, dass das Geld zurückgezahlt wird", sagte er der Zeitung. "Das ist nach einem Schuldenschnitt kaum mehr der Fall". Damit verhärten sich offenbar die Fronten zwischen den Griechenland-Rettern.
Geldgeber-'Troika' setzt Kontrollen in Athen fortATHEN - Die "Troika" der internationalen Geldgeber setzt ihre Kontrollen in Griechenland fort. Am Montag wollen sich die Chefs der Experten von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit dem wichtigen Thema der Entlassungen im staatlichen Bereich sowie mit dem Werdegang des Konsolidierungsprogramms befassen. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, sollen die Kontrollen bis zum 20. Juni dauern. Es geht um die Freigabe einer weiteren Tranche in Höhe von 3,3 Milliarden Euro für das pleitebedrohte Euro-Land.
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