09.01.2013 17:14:35
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 09.01.2013 - 17.00 Uhr
BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie hat ihren schwachen Auftakt ins Schlussquartal 2012 bei weitem nicht wettmachen können. Nach einem starken Produktionsrückgang im Oktober ergibt sich für November ein geringfügiger Anstieg um 0,2 Prozent, wie aus Zahlen des Wirtschaftsministeriums vom Mittwoch hervorgeht. Bankvolkswirte hatten einen stärken Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet. Allerdings wurde der Rücksetzer im Oktober schwächer ausgewiesen als bisher. Anstatt einer Rückgangs um 2,6 Prozent ergibt sich nun ein Minus von 2,0 Prozent. Im Jahresvergleich sank die Produktion im November um 2,9 Prozent und lag damit weiter im roten Bereich.
DIW: Konjunkturaussichten für Deutschland hellen sich schnell wieder auf
BERLIN - Die Konjunkturaussichten für Deutschland hellen sich nach Einschätzung des Deutsches Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) trotz der Krise in der Eurozone rasch wieder auf. "Bereits in diesem Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt mit zunehmendem Tempo um insgesamt 0,9 Prozent steigen, im kommenden Jahr ist sogar eine jahresdurchschnittliche Rate von mehr als zwei Prozent möglich", schreibt das DIW in seinen am Mittwoch veröffentlichten "Wintergrundlinien". Die deutsche Wirtschaft dürfte aufgrund einer schwachen zweiten Jahreshälfte im Jahr 2012 lediglich um 0,8 Prozent gewachsen sein.
Exportbranche: Erholung in 'Trippelschritten'
BERLIN - Die deutschen Exporteure sind verhalten optimistisch ins neue Jahr gestartet. "Die Unternehmen erwarten, dass es - wenn auch in Trippelschritten - 2013 weiter aufwärts gehen wird", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, am Mittwoch in Berlin. Konkret rechnet der BGA für 2013 im Großhandel mit einer "schwarzen Null" bei der Umsatzentwicklung. Real könnten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 0,5 Prozent auf 1,13 Billionen Euro steigen. Im laufenden Jahr will die Branche, die 1,9 Millionen Menschen beschäftigt, rund 15.000 neue Jobs schaffen.
Institute: Euroraum steht vor leichter Konjunkturerholung
Den Wachstumstreiber für die Eurozone sehen die Experten in der Auslandsnachfrage. Aufstrebende Volkswirtschaften unter anderem in Asien werden stärker expandieren und einen positiven Beitrag zur konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone liefern. Zudem sei mit der Einigung im Haushaltsstreit in den USA "ein Abwärtsrisiko für die amerikanische Wirtschaft beseitigt worden".
Bankenkrise in Spanien: Ermittlungen bei der Zentralbank
MADRID - Die spanische Staatsanwaltschaft leitet im Zusammenhang mit der Bankenkrise Ermittlungen bei der Madrider Zentralbank ein. Es solle herausgefunden werden, ob es bei der Bankenaufsicht Unregelmäßigkeiten und Gesetzesverstöße gegeben habe, sagte Generalstaatsanwalt Eduardo Torres-Dulce am Mittwoch in Toledo. Er reagierte damit auf einen Bericht der Zeitung "El País", wonach die Vereinigung spanischer Bankinspekteure sich in einem vertraulichen Papier über gravierende Versäumnisse bei der Überwachung der Geldhäuser beklagt haben soll.
'Handelsblatt': Entscheidung über Zypern-Hilfe verzögert sich
BERLIN/DÜSSELDORF - Die Entscheidung über ein Hilfspaket für das hochverschuldete Euro-Mitglied Zypern könnte sich laut einem Zeitungsbericht bis ins Frühjahr verzögern. Die Euro-Finanzminister wollten erst Anfang März ein Rettungspaket bewilligen, berichtet das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Bisher galt eine Entscheidung beim geplanten Treffen am 21. Januar als wahrscheinlich, eine Tagesordnung liegt allerdings noch nicht vor. Man wolle nun die bevorstehende Präsidentschaftswahl in Zypern abwarten, sagten EU-Diplomaten der Zeitung. Die beiden Wahlgänge sind für den 17. und den 24. Februar angesetzt.
Brüderle sieht keine Mehrheit im Bundestag für Zypern-Hilfsantrag
BERLIN - FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle rechnet nicht mit einer Zustimmung des Bundestages für einen Hilfsantrag für Zypern. "Bei Zypern gibt es sehr viele Fragezeichen. Nach dem bisher Bekannten sehe ich keine Mehrheit für Finanzhilfen", sagte Brüderle am Mittwoch der Tageszeitung "Bild". Dem Euroland wird immer wieder vorgeworfen, nicht hart genug gegen die Geldwäsche vorzugehen. Viele Russen haben bei den Banken des Landes ihr Geld angelegt.
Polens Notenbank senkt Leitzins dritten Monat in Folge auf 4,0 Prozent
WARSCHAU - Die polnische Notenbank hat den Leitzins wie erwartet den dritten Monat in Folge gesenkt. Nach zuletzt 4,25 Prozent betrage der Leitzins nunmehr 4,0 Prozent, teilte die Narodowy Bank Polski am Mittwoch mit. Alle von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Volkswirte hatten diesen Zinsschritt erwartet. Im Kampf gegen die Folgen der Euro-Schuldenkrise hatte die Zentralbank die Leitzinsen in Polen seit vergangenen November insgesamt um 0,75 Prozentpunkte gesenkt.
Bauwirtschaft erwartet robustes Geschäft 2013
BERLIN - Die deutsche Bauwirtschaft rechnet mit einem robusten Geschäft 2013. Die Umsätze im Bauhauptgewerbe dürften nominal um zwei Prozent zulegen, teilten der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Hauptverband der Deutsche Bauindustrie am Mittwoch in Berlin mit. Damit stabilisiere sich die Baukonjunktur real auf Vorjahresniveau.
OECD: Inflationsrate fällt kräftig auf 1,9 Prozent
PARIS - In den OECD-Staaten hat sich der Preisauftrieb im November deutlich abgeschwächt. Die Jahresinflationsrate sei von revidiert 2,2 Prozent im Vormonat (zuvor 2,3 Prozent) auf 1,9 Prozent gesunken, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris mitteilte. Auf Monatssicht sank sich das Preisniveau um 0,3 Prozent.
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