31.05.2021 17:49:52
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Deutschland: Bund will Satelliten-Internet von Elon Musk und Richtfunk fördern
"Das Bundesverkehrsministerium plant eine Ergänzung zum jüngst gestarteten Graue-Flecken-Förderprogramm, mit der der Internetzugang in abgelegenen Rand- und Einzellagen kurzfristig verbessert werden kann. Die geplante Förderung ist technologieneutral angelegt und offen für alle Anbieter mit geeigneten Lösungen. Gefördert werden sollen nicht-leitungsgebundene Internetanschlüsse, etwa per Satellit oder Richtfunk", hieß es aus dem Ministerium.
Seit wenigen Wochen bietet das Tochterunternehmen von Space X in Deutschland einen Internetzugang per Satellit an. Nach Informationen des Handelsblatts wird Haushalten in ländlichen Gebieten Gutscheine für das Satelliten-Internet zur Verfügung gestellt. Das Programm laufe in wenigen Wochen an. "Bezuschusst werden sollen die Ausgaben für die Anschaffung der technischen Ausrüstung und Installation", hatte das Handelsblatt zuvor aus dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zitiert.
Die Höhe des Zuschusses soll sich laut Handelsblatt auf 500 Euro belaufen. Das Verkehrsministerium sagte dazu, dass die Ressortabstimmung zu dem Gutscheinprogramm noch nicht abgeschlossen sei. Konkrete Informationen seien erst mit Abschluss dieser Gespräche möglich. Ein Zuschuss über 500 Euro würde sich mit den Anschaffungskosten für eine Satellitenschüssel von Starlink decken. Zuvor hatte Bundesminister Andreas Scheuer (CSU) von 200.000 Haushalten gesprochen, die gefördert werden können. Damit kann Starlink rein rechnerisch mit bis zu 100 Millionen Euro Förderung rechnen. "Die monatlichen Kosten für die Nutzung des Anschlusses werden vom Zuschuss nicht erfasst sein", stellt das Ministerium laut Handelsblatt klar. Starlink verlang monatlich 99 Euro für den Zugang.
Das aufwendige und teure Starlink-Projekt hat bislang über 1300 Satelliten platziert und hat die Erlaubnis, in den kommenden Jahren insgesamt rund 12.000 weitere Satelliten im Weltall zu platzieren. Die Initiative von Scheuer wird von Experten begrüßt. "Das macht viel Sinn", sagte Robin Tech, Gründer der Analytikfirma Delphai, dem Handelblatt, "nicht unbedingt, weil es eine technisch perfekte Lösung ist, aber eine, die wesentlich schneller umzusetzen ist, als Kabel oder andere erdgebundene Funkinfrastruktur."
Viele ländliche Regionen in Deutschland leiden noch immer unter unzureichender Netzabdeckung. Um diese Funklöcher zu schließen, stellt die Bundesregierung zudem 1,1 Milliarden Euro für rund 5.000 Mobilfunkmasten bereit.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/cbr
(END) Dow Jones Newswires
May 31, 2021 11:50 ET (15:50 GMT)
BERLIN (Dow Jones)

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